Im neuen Film Knowing mit Nicolas Cage in der Hauptrolle sehen wir, wie Schüler einer Schule ihre Visionen von der Zukunft beschreiben, in eine Kapsel stecken und vergraben. Fünfzig Jahre später wird diese Kapsel geöffnet und der Inhalt den neuen Schülern übergeben. Neben langweiligen Sachen wie fliegende Autos und Raketen gibt es auch ein Blatt Papier, auf dem nur Zahlen zu sehen sind, in scheinbar willkürlicher Reihenfolge aufgeschrieben und naturgemäß sehr gruselig. Der Schüler, der das Blatt bekommt, ist der Sohn von John Koestler (zufälligerweise Nicolas Cage und Astrophysiker). Relativ schnell bemerkt er, dass die Zahlenkolonnen nicht zufällig angeordnet sind, sondern die großen Katastrophen der letzten fünfzig Jahre vorhergesagt haben. Sehr schnell wird ihm auch klar, dass noch weitere Ereignisse bevorstehen, in der Größenordnung mit den Vergangenen bei Weitem nicht zu vergleichen…
Bislang nahmen die US-Kritiker die Filme des Regisseurs Alex Proyas wie Dark City, The Crow – Die Krähe oder I, Robot sehr mittelprächtig auf. Roger Moore von der Mercury News ist sich sicher, mit Knowing den “entsetzlichsten Schmarn” dieses Kinojahres jetzt schon gesehen zu haben, wobei er Nicolas Cage zumindest dafür lobt, in seiner Rolle sehr überzeugend gewesen zu sein. David Kempler von Big Picture, Big Sound meint, Cage sei ein umgekehrt-evolutionärer Schauspieler, der seine besten Zeiten schon hinter sich hat. Aber Knowing sei überraschend gut und einer der besten Cage-Filme der letzten Zeit. Er weise eine originelle Story und teilweise sogar hochspannende Augenblicke auf.
James Berardinelli von Reelviews gibt zum größten Teil dem schwachen Drehbuch die Schuld an der mittelprächtigen Exekution der eigentlich für ihn interessanten Ideen. Er findet es regelrecht frustrierend, dass Knowing im Kern ein intelligenter Film ist und er ihn deshalb nicht einfach so als dümmliche Einheitskost à la Independence Day oder Armageddon – Das jüngste Gericht ad acta legen kann, sondern sich eigentlich gerne mit den gestellten Denkanstößen auseinandersetzen würde. Die Ansätze seien da, die Chancen jedoch verpasst.
Matt Pais von Metromix ist weniger gnädig. Knowing sei rätselhaft, frustrierend und beleidigend. „Och. Komm. Schon“ ist sein niederschmetterndes Fazit. Cage sei zwar “zur Abwechslung mal nicht die Achilles-Ferse des Films”, weil er erfolgreich zwischen Wut, Neugier und Angst wechselt. Aber Knowing sei “zu lächerlich, um ernst genommen und zu ernst, um als hirnloser Müll abgestempelt” zu werden. Für Kritiker-Papst Roger Ebert wiederum ist Knowing “einer der besten Science-Fiction-Filme, die ich gesehen habe – furchteinflößend, spannend, intelligent und, wenn es darauf ankommt, ziemlich großartig.”
Und was meint ihr: Werdet ihr Knowing im Kino sehen? Der Thriller startet bei uns am 9. April 2009.