Roland Emmerich ist mittlerweile an schlechte Kritiken gewöhnt und braucht sich im Grunde auch nicht um die Unkenrufe scheren. Schon bei Independence Day und The Day After Tomorrow, erst recht bei Godzilla, musste er viel Kritik einstecken. Bei 2012 ist das nicht anders.
Todd McCarthy von Variety zeigt sich begeistert von den Effekten und sieht 2012 als den Höhepunkt von Emmerichs Karriere, für den alle vorherigen Filme nur Vorbereitung waren. Dennoch bemerkt er auch: “Auf jeder anderen Ebene als der Visuellen ist 2012 ein Witz. Aus dem einfachen Grund, dass er keine Meinung hat. Der Film bietet keine philosophische, metaphysische, intellektuelle und erst recht keine religiöse Perspektive. […] Aber so etwas zu verlangen, würde auch bedeuten, dass man den Film viel zu ernst nimmt.”
Auch David Stratton von At The Movies auf Australiens ABC sieht das größte Plus des Filmes in den Effekten, und geht sogar so weit, zu sagen: “CGI Effekte wurden noch nie zuvor so spektakulär eingesetzt wie bei 2012.”
Allgemein gibt es keinen Kritiker da draußen, der etwas an den visuellen Effekten auszusetzen hätte. Sobald sie sich aber die Handlung und die Dialoge ansehen, verfliegt die Begeisterung. Chuck Wilson von der New Yorker Village Voice zum Beispiel, erfreut sich zwar an den überbordenden Effekten, bemerkt aber auch, dass die Fluchtszene der Familie während Kalifornien im Meer versinkt schon der einzige Teil des Films ist, der wirklich Spaß macht – “und sei es nur, weil es einfach ist, sich mit einem Mann im Straßenverkehr zu identifizieren, als mit einem, der vor einem Vulkan davonläuft…”
Nicht ganz so viel Begeisterung für Emmerichs Darstellungskünste bringt Stephen Farber vom Hollywood Reporter auf. Für ihn ist 2012 das perfekte Beispiel, warum James Cameron Katastrophen einfach besser kann als Emmerich: Bei beiden ist die Katastrophe spekatukulär in Szene gesetzt, jedoch hat der Zuschauer Camerons Titanic nie den Überblick verloren, was wem wo gerade passierte.
Das letzte Wort geben wir Chris Bumbray von JoBlo.com : “2012 ist jenseits von bescheuert, aber wer auf sowas steht, sollte ihn sich auf jeden Fall ansehen. Ihr werdet einen großartigen Abend haben, solange ihr hinterher nicht zuviel drüber nachdenkt. Ach ja, und rennt am Ende so schnell Ihr könnt zum Ausgang, um dem grottigen Titelsong von Adam Lambert zu entgehen!”
2012 startet am 12. November 2009 in den deutschen Kinos.