Die Kritiken waren vernichtend, die Fans maßlos enttäuscht: Auf den ersten Blick gibt es keinen Grund, für Borderlands eine Lanze zu brechen. Als die über 100 Millionen US-Dollar teure Videospielverfilmung letztes Jahr in den Kinos startete, herrschte gähnende Leere in den Sälen – die endgültige Niederlage nach einer Reihe von Negativschlagzeilen, die sich über umfangreiche Reshoots bis zu kreativen Differenzen erstreckte.
Dennoch wollen wir heute Borderlands ins Rampenlicht rücken. Denn trotz des Chaos hinter den Kulissen und auf der Leinwand wartet hier ein temporeicher Action-Kracher, der durch abgefahrene Sci-Fi-Welten führt und mit einer Geheimwaffe überrascht: Claptrap. Der rasende Roboter, der im Original von Jack Blacks Stimme zum Leben erweckt wird, entpuppt sich als anarchischer Cousin von BB-8 aus den Star Wars-Filmen.
Sci-Fi-Action im Stream: Worum geht's in Borderlands?
Im Mittelpunkt der Geschichte befindet sich die Kopfgeldjägerin Lilith (Cate Blanchett), die hinter ihrem kühlen Blick eine geheimnisvolle Vergangenheit verbirgt. Sie stammt von dem Planeten Pandora, der als Müllhalde des Universums umschrieben werden kann und sich wie eine Erweiterung der postapokalyptischen Welt von Mad Max: Fury Road anfühlt – inklusive jeder Menge Fahrzeuge, die durch den heißen Wüstensand brettern.
Hier könnt ihr den Trailer zu Borderlands schauen:
Lilith hatte sich eigentlich geschworen, nie wieder einen Fuß auf Pandora zu setzen. Ihr neuster Auftrag lässt ihr jedoch keine Wahl: Sie soll die Tochter eines Unternehmers finden: Tina (Ariana Greenblatt). Mehr oder weniger unfreiwillig schließt sie sich in diesem Zuge mit dem Elite-Söldner Roland (Kevin Hart), dem Muskelberg Krieg (Florian Munteanu) und der Wissenschaftlerin Tannis (Jamie Lee Curtis) zusammen.
Auch der Roboter Claptrap gehört zu dieser bunt gemischten Truppe, die unbeholfen durch die Gegend stolpert und mehr einer dysfunktionalen Familie als einem eingespielten Team gleicht. Obwohl dieser Vibe durchaus zur Vorlage passt, funktioniert Borderlands am besten, wenn ihr euch davon komplett loslöst und den von Eli Roth (Thanksgiving) inszenierten Film als kurzweilige Quatsch-Orgie genießt.
Borderlands kommt mit einer angenehmen Unverbindlichkeit daher – und das, obwohl der Film mit einigen Elementen aufwartet, die theoretisch mit einer größeren Mythologie in Verbindung stehen. Im Grunde ist das alles aber egal, denn hier geht es vor allem um das Vorwärtskommen in den Leveln, die in ihren offensichtlichen Kulissen und Greenscreens fast eine naive Unschuld, vielleicht sogar Charme besitzen.
Am liebsten wäre Borderlands ein mitreißender Film, der sich irgendwo zwischen der Mega-Action von Mad Max: Fury Road und den grenzenlosen Sci-Fi-Ideen von Valerian – Die Stadt der tausend Planeten bewegt. Da kommt er natürlich nie hin. Trotzdem glüht in dem Film der Funke einer unterhaltsamen Energie, die nicht jeder Blockbuster von sich behaupten kann – sei es nur durch den unermüdlich quasselnden Claptrap.
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Wann kommt Borderlands ins Streaming-Abo?
Nachdem Borderlands letztes Jahr im August in die deutschen Kinos kam, könnt ihr ihn jetzt erstmals bei Skys Streaming-Dienst WOW bequem zu Hause schauen. Seit dem 28. März 2025 ist der Sci-Fi-Kracher als Stream im Abo verfügbar.