Family Guy - Sex, Drugs & die Griffins

13.09.2011 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Die Familie Griffin
20th Century Fox Television
Die Familie Griffin
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Eine Zeichentrickserie, die ständig auf alles und jeden draufschlägt, im Kern keinerlei Sinn enthält und irgendwie auch abartig ist, soll witzig sein? Ja, das ist sie! Und wie!

Lois: It seems today that all you see is violence in movies and sex on TV.

Peter: But where are those good old-fashioned values…

Alle: …on which we used to rely?
Lucky there’s a Family Guy!
Lucky there’s a man who positively can do all the things that make us…

Stewie: …laugh and cry!

Alle: He’s a Family Guy!

Willkommen in Quahog!
Was kann ich nur über Family Guy schreiben? Was drückt meine Liebe zu dieser Serie aus, die so gar nicht geliebt werden will? Ich könnte jetzt zum Beispiel ein Zitat an das nächste reihen, würde mich dabei selbst beömmeln und hätte womöglich allen Fans von Family Guy mit dieser Kleinigkeit aus dem Herzen gesprochen. Aber das wäre wohl etwas wenig. Und da Family Guy eigentlich keinem roten Faden folgt, nicht einmal innerhalb einer Episode, wird es wohl auch nichts mit einer fundierten Kritik an der Entwicklung der Serie. Die Erfindung von Seth MacFarlane, der Peter, Stewie, Brian und einigen anderen Charakteren die Stimme leiht, ist eigentlich nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Schwachsinn, von Randgruppenwitzen und Fäkalhumor, Tabubrüchen und Schwachsinn. Moment, das hatten wir schon.

Aber das ist alles so herrlich schräg, so unfassbar komisch, dass ich mich jedesmal wegschmeissen könnte vor Lachen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als die Charaktere aus Family Guy zu beschreiben, alle für sich einzigartig, allesamt irgendwie pervers oder verdreht, aber auf ihre eigene Art doch sympathisch.

“Du bist immer noch fetter als ein schwangeres Walross”
Ja, das ist Peter. Und dumm wie ein Eimer geschälte Kartoffeln ist er obendrein. Und ein Alkoholproblem hat er definitv auch. Seine Biographie ist löchrig, offenbar wurde er in Mexiko geboren, ist irisch-afroamerikanischer Abstammung, über ein paar Ecken mit Hitler verwandt und mit vielen anderen Persönlichkeiten – sofern seinen Aussagen Glauben geschenkt wird. Aber da er so knalldumm ist, sollte davon Abstand genommen werden.

“Warum brennst du nicht in der Hölle?!”
Damit ist natürlich Lois gemeint, die ihr jüngster Sohn Stewie gerne um die Ecke bringen würde. Lois, im Original von Alex Borstein gesprochen, ist eigentlich seitens ihrer Eltern, den Pewterschmidts, mit reichlich Geld ausgestattet, aber sie zieht es vor, mit ihrem fetten, dummen und ungehobelten Ehemann in bescheidenen Verhältnissen zu leben – eine echte Traumfrau. Sie hat ganz offensichtlich den ein oder anderen Fetisch, mit Brian, dem Hund, Sex zu haben, gehört allerdings nicht dazu. Dafür ist sie bisexuell und mag S/M – eine echte Traumfrau eben.

“Schlachsahne?”
Stewie ist ein seltsames Kleinkind: Er kann sprechen – ob mit allen oder nur dem Hund, ändert sich gerne mal -, will seine Mutter töten, ist genial, zynisch und gewalttätig. Außerdem ist er latent schwul und hätte wohl nichts dagegen, wenn Brian (nochmal zum Mitschreiben: Das ist der Hund) ihn in der Kunst der homoerotischen Liebe unterrichten würde. Oder auch nicht, denn es wäre auch möglich, dass Stewie total hetero ist. Oder wie seine Mutter bisexuell. Auf jeden Fall hat er seinen Teddy Rupert ganz doll lieb.

“Hast du mein Geld?”
Nein, Brian hatte Stewies Geld leider noch nicht – und dafür musste er bezahlen. Aber auch wenn es mal Schläge gibt oder Schüsse ins Knie, sind die Beiden irgendwie Kumpels. Das liegt wohl daran, dass Familienhund Brian wie Stewie recht schlau ist. Trotz der Tatsache, dass er ein Tier ist, ist Brian überwiegend menschlich. Er raucht, spricht und pflegt Beziehung mit humanen Weibchen. Ab und an bricht das Animalische bei ihm durch, aber alles in allem ist der Hund mit der schlauste Mensch bei den Griffins. Und außerdem möchte er unbedingt Mutter Lois bespringen – das ist animalisch wie männlich zugleich.

“Hmmmmmm”
Dieses Geräusch macht der offensichtlich pädophile alte Nachbar Herbert immer beim Anblick von Chris Griffin, dem ältesten Sohn. Der merkt von den sexuellen Avancen jedoch nichts, da er ähnlich einfältig wie sein Vater ist. Allerdings nicht immer. Manchmal ist Chris, dem übrigens Seth Green die Stimme leiht, richtig weise, dann jedoch wieder übermäßig dumm. Vielleicht hat das aber auch mit seinem Trauma zu tun, das ihm der böse Affe in seinem Schrank verpasst hat.

“Ah, verdammt Meg!”
Die arme Megan, keiner mag sie – höchstens ihre Sprecherin Mila Kunis. Meg ist die Ausgestoßene, diejenige, die von Peter angefurzt wird oder gleich eine auf die Schnauze bekommt. Woher sie ihr Verlierer-Image hat, ist eigentlich gar nicht so klar, vielleicht von ihrem richtigen Vater Stan Thompson – zumindest behauptet Brian, dass er ihr Daddy ist. Wie dem auch sei, zumindest hat sie einen Verehrer, auch wenn sie keine Freunde hat. Neil Goldman, der Apothekersohn mit dicker Brille und reichlich Pickeln, würde Meg gerne an den Liebestöter. Sie aber will nicht mit ihm anbandeln, vermutlich, weil sie schon ahnt, dass sie mal zum Ron wird.

Die restlichen Quahogianer – vom triebgesteuerte Quagmire über Rollstuhlcop Joe bis zu Leisetreter Cleveland und einigen anderen auch noch – sind natürlich ebenso unentbehrlich für die Serie Family Guy, die buchstäblich der pure Wahnsinn ist. Ich schließe mit einem Zitat, das typisch politisch inkorrekt ist: “Ja, es war eigentlich nich lustig, so über Models herzuziehen. Aber wir wissen ja alle: Models sind keine richtigen Menschen!”

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