Die Arbeit am Set kann ganz schön intensiv sein. Da wird auf engstem Raum über Monate hinweg zusammen gedreht, gelacht und um ein optimales Ergebnis gerungen. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die Filmgeschichte voll ist von Beziehungen zwischen Schauspielern wie zum Beispiel Elizabeth Taylor und Richard Burton. Die französischen Stars"Guillaume Canet (Guillaume Canet)“:/people/guillaume-canet und Marion Cotillard sind da keine Ausnahmen. In seiner neuen Regiearbeit Kleine wahre Lügen (”Offizielle Website":http://www.kleinewahreluegen.de/) hat Guillaume Canet seine Lebensgefährtin sogar in einer der Hauptrollen besetzt. Das nehmen wir zum Anlass, um für euch etwas in der Filmgeschichte nach den spektakulärsten, anrüchigsten und produktivsten Beziehungen zu kramen…
Ein Klassiker als Kind
Beziehungen am Set können wie ein Katalysator wirken. Auch wenn sie nur wenige Jahre dauerte, ist die Ehe von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini doch eine der fruchtbarsten der Filmgeschichte. Und das nicht nur, weil Isabella Rossellini daraus hervorging. Am Set von Stromboli verliebte sich der Hollywood-Star in den Meister des Neorealismus. 1950 heirateten die beiden. Insgesamt sieben Filme drehten sie zusammen, darunter das Meisterwerk Reise in Italien, bezeichnenderweise ein Film über eine Ehe, die vor dem Scheitern steht. Nach sieben Jahren endete die Beziehung Rossellini-Bergman in der Scheidung, ihr Nachlass für die Filmgeschichte aber bleibt unsterblich.
Ein Zeitgenosse von Roberto Rossellini war bekanntlich Federico Fellini, dessen Beziehung zu seiner Muse etwas glücklicher ausging. 1943 heiratete er die Schauspielerin Giulietta Masina und holte sie glücklicherweise – besonders für uns – auch vor die Kameras. Mit Hauptrollen in Fellinis Das Lied der Straße, Die Nächte der Cabiria und Julia und die Geister avancierte Giulietta Masina zur “weiblichen Chaplin”. Dabei ist etwa Das Lied der Straße heute ohne Masinas Ausdruckskraft schlicht nicht denkbar, so verwoben sind die kreativen Energien der beiden Eheleute. Auch wenn Federico Fellini sein komplexes Verhältnis zu Frauen immer wieder zum Thema machte, hielt die Ehe bis zu seinem Tode. Die letzte Zusammenarbeit der beiden blieb Ginger und Fred aus dem Jahr 1986.
Ein wahrer Tausendsassa in Sachen Musen war der Franzose Roger Vadim. Der entdeckte in den 50ern die junge Brigitte Bardot und machte sie in seinen Filmen berühmt. Nachdem diese Beziehung beendet war, wurde Roger Vadim auf die nicht weniger junge Catherine Deneuve aufmerksam. Doch auch diese Beziehung scheiterte, wobei zumindest ein Sohn und der Film Laster und Tugend daraus hervorgingen. Seine letzte große Muse fand er in Jane Fonda, der er mit Filmen wie Barbarella zu Weltruhm verhalf. Obwohl die Filme von Roger Vadim in ihrer Mehrzahl nicht gerade zu Meisterwerken wurden, hat er durch seine Entdeckungstour der Filmgeschichte doch einen wichtigen Dienst erwiesen.
Hassliebe vor oder hinter der Kamera
Mitunter werden aus kleinen Techtelmechteln am Set große Klassiker. Aber manchmal ist der Umgang mit dem Bettgefährten auf der Leinwand ein bisschen befremdlich. Bestes Beispiel dafür ist Stürmische Liebe – Swept Away von Guy Ritchie, in dem Madonna eine wahnsinnig nervige reiche Lady spielt, die auf einer Insel strandet. Der ganze Film ist vom Ton her so frauenfeindlich, entnervt und abstoßend, dass er die Frage aufwirft, ob Guy Ritchie mit diesem Werk Aggressionen abgebaut hat. Angesichts der Scheidung der beiden sechs Jahre später, war diese filmische Therapie kein durchschlagender Erfolg.
Tim Burton hat einen wesentlich unterhaltsameren Weg gefunden, seine jeweiligen Lebensgefährtinnen auf der Leinwand unterzubringen. Die kommen dabei aber nicht immer vorteilhaft weg. Zunächst war da Lisa Marie, die in Ed Wood immerhin die beeindruckend kultige Vampira spielte. In Mars Attacks! hingegen war sie ein fieses Alien verkleidet als anziehendes Fräulein und in Sleepy Hollow spielte sie in Rückblenden die Mutter von Ichabod Crane (Johnny Depp), deren Schicksal in einem Blutschwall kulminierte. Nach Lisa Marie erwählte Tim Burton Helena Bonham Carter als seine Muser bzw. Lebensgefährtin, was dieser diverse deformierte Rollen (Alice im Wunderland, Big Fish – Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht) einbrachte sowie das ein oder andere brutale Ende, das hier nicht gespoilert werden soll. In jedem Fall sind die Früchte der Burton’schen Inspirationen allesamt wesentlich ansehbarer als Stürmische Liebe – Swept Away.
Natürlich gibt es noch viel mehr legendäre Beziehungen zwischen Regisseuren und ihren filmischen wie privaten Musen. Ich erinnere nur an Woody Allen und Diane Keaton, deren Zusammenarbeit vor allem auch nach Ende ihrer Liaison Früchte trug.
Doch welche ist eure liebste Kombination eines Regisseurs mit einer Muse?