Die unscheinbaren Titel Das Boot und Die Brücke lassen erstmal nicht darauf schließen, welch kraftvolle Meisterwerke sich dahinter verbergen. Tatsächlich überzeugen die deutschen Kriegsfilme sowohl mit ihren realistischen Drehbüchern als auch mit ihrer eindrücklichen Inszenierung. Der BR zeigt heute beide Filme im Doppelpack und ohne Werbung.
Das Boot im TV: Realistischer Kriegsfilm über das Leben im U-Boot
Das Boot erzählt die Geschichte der Besatzung eines deutschen U-Boots, das 1941 englische Transportschiffe im Atlantik versenken soll. Im Zentrum steht der junge Kriegsberichterstatter (Herbert Grönemeyer), der das Leben an Bord dokumentieren soll. Die Mannschaft und der Kapitän (Jürgen Prochnow) kämpfen nicht nur gegen feindliche Schiffe, sondern auch gegen die klaustrophobischen Bedingungen sowie die Ängste und psychischen Belastungen des Krieges.
Das Boot besticht durch Detailtreue
Das Boot gilt bis heute als einer der realistischsten Kriegsfilme, der bei der Oscar-Verleihung 1983 für ganze sechs Oscars nominiert wurde. Dass das Leben so eindrücklich wiedergegeben wurde, liegt unter anderem an der literarischen Vorlage von Lothar-Günther Buchheim. Der Autor war selbst Kriegsberichterstatter auf einem U-Boot und schildert in seinem gleichnamigen Roman mit äußerster Präzision die beängstigenden Erlebnisse.
Zum anderen wurden für die Dreharbeiten das Innere des U-Boots U96 detailgetreu nachgebaut auf einer Länge von 55 Metern. Die Schauspieler, zu denen auch Heinz Hoenig, Martin Semmelrogge und Uwe Ochsenknecht gehören, mussten die klaustrophobischen Umstände nicht nur spielen, sie konnten sie am Set fühlen. Das merkt auch das Publikum. Trotz des eintönigen Alltags wird Das Boot nie langweilig, auch nicht in der knapp dreistündigen Director's Cut-Fassung von Regisseur Wolfgang Petersen, die heute im BR läuft.
Die Brücke im TV: Die ganze Sinnlosigkeit des Krieges
Ein weiteres Meisterwerk des deutschen Kinos ist der Anti-Kriegsfilm Die Brücke von Bernhard Wicki, der den Horror und die Sinnlosigkeit des Krieges so abschreckend beschreibt wie kein zweiter. Dort wollen durch die Ideologie geblendete Jugendliche fürs Vaterland kämpfen, obwohl das Ende des Krieges kurz bevorsteht. Um das Leben der jungen Schüler zu verschonen, beauftragt ein Hauptmann sie, eine nutzlose Brücke zu verteidigen. Doch als der amerikanische Panzer anrollt, lassen die sich nicht davon abbringen, sich ihrem völlig überlegenen Feind entgegenzustellen.
Der Krieg macht vor Minderjährigen keinen Halt
Auch Die Brücke basiert auf einem autobiografischen Roman von Gregor Dorfmeister, der darin seine erschreckenden Kriegserlebnisse verarbeitet. Eindrücklich zeigen Roman und Film, dass der Krieg keine Individuen sieht, sondern Menschen als Kanonenfutter betrachtet, selbst wenn diese fast noch Kinder sind. Auch Die Brücke wurde international begeistert aufgenommen und erhielt 1961 eine Oscar-Nominierung als bester fremdsprachiger Film und wurde in der gleichen Kategorie mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Im Kino könnt ihr aktuell ebenfalls einen Kriegsfilm sehen, der auf wahren Ereignissen beruht und sich mit den Schrecken des Irakkriegs auseinandersetzt.
Wann laufen die Kriegsfilme Das Boot und Die Brücke im TV?
BR zeigt die Meilensteine des deutschen Kinos am heutigen Samstag, den 3. Mai. Den Anfang macht Das Boot um 22:00 Uhr. Im Anschluss läuft Die Brücke um 01:15 Uhr, dieser wird am 4. Mai um 22:50 Uhr erneut auf dem SWR gezeigt.
Wer die Filme verpasst hat, kann sie nach der Ausstrahlung in der ARD-Mediathek sehen oder bei Amazon Prime kaufen oder leihen. Das Boot streamt außerdem bei Netflix.
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