Ich, die Weihnachtsgeschichte & Bill Murray als Ekel

17.12.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Die Geister, die ich rief
Paramount
Die Geister, die ich rief
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Alle Jahre wieder bieten sich die Weihnachtsklassiker an, aus dem DVD-Regal hervorgekramt zu werden, um sich mit ihne einen heimeligen Dezemberabend zu versüßen. 1988 kam Die Geister, die ich rief in die Kinos mit Bill Murray als mitleidlosem Medienmacher, der sich eines besseren belehren lässt. Die Geschichte seiner Leuterung ist noch heute sehenswert.

25 Jahre ist es her, dass Bill Murray in der Weihnachtskomödie Die Geister, die ich rief… den kaltherzigen Fernsehproduzenten Francis Xavier Cross spielte. Cross hat alles, was er sich in seiner Karriere gewünscht hat. Er ist reich und mächtig. Doch fehlt ihm jegliches Mitgefühl für die Menschen in seiner Umgebung. Für eine TV-Produktion von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte quält er seine Mitarbeiter mit notorischem Perfektionismus, um seinen Boss Preston Rhinelander (Robert Mitchum) zufriedenzustellen. Den Angestellten Eliot Lodermilk (Bobcat Goldthwait) lässt er feuern, als dieser ihn für einen auf Actioneffekte setzenden Werbespot kritisiert. Doch das Leben des Francis Cross nimmt eine radikale Wende. Als ihm in seinem Büro sein einstiger Mentor Lew Hayward (John Forsythe) als halbverwester Leichnam erscheint, beginnen sich die Ereignisse aus Charles Dickens Geschichte auf ihn zu übertragen. Drei Geister, kündigt der verwesende Franics an, werden ihm seine Verfehlungen vor Augen führen und zeigen, wie er zu dem herzlosen Menschen wurde, der er heute ist.

Warum ich Die Geister, die ich rief mein Herz schenke
Die drei Gestalten, die den bösen Medienmenschen durch die Zeit reisen lassen, haben es in sich und jagen einem mit ihrem groteskem Humor eisige Schauer über den Rücken. Da ist zunächst der Taxi-Fahrer-Geist (David Johansen), der ihn in die Vergangenheit führt. Dort lernt Francis, warum er so wenig für Weihnachten, dem Fest der Familie und der Besinnlichkeit, übrig hat. Hier sehen wir auch, dass er die Liebe seines Lebens Claire (Karen Allen) für seine Karierre verließ. Danach zeigt ihm eine lebensgroße Fee (Carol Kane), die ihm mit Vorliebe eins auf die Zwölf haut, welche Auswirkungen sein herrisches Verhalten auf seine Mitmenschen in der Gegenwart hat. So hält er seine Assistentin Grace Cooley (Alfre Woodard) vom Beisammensein mit ihrer Familie ab. Sein Bruder James (John Murray) hingegen vermisst ihn in der Familie. Er ist der einzige, der trotz Francis’ Selbstbezogenheit überhaupt noch zu ihm hält.

Schließlich wird Francis von einer riesigen Gestalt, die an die Allegorie des Todes, den Sensenmann, erinnert und anstelle eines Gesichts einen Fernehmonitor hat, in die Zukunft geführt, die ausgehend von seinem gegenwärtigen Verhalten nur das Schlimmste für ihn zu bieten hat. Francis erkennt, dass ihm nichts weiter hilft als sein Leben im Hier und Jetzt zu ändern, um sich nicht vollends in einen Unmenschen zu verwandeln. Nachdem ihm seine grausige Zukunftsaussichten klar geworden sind, versucht er alles, um sich mit den Menschen, die er zuvor verletzt hat, wieder zu versöhnen. Damit macht Die Geister, die ich rief deutlich wie wichtig Mitmenschlichkeit und Liebe in einer Welt sind, in der (damals wie heute) der Egonzentrismus und das eigene Karierredenken Einzelner über allen anderen Bedürfnissen zu stehen scheinen und so das gemeinsame und friedliche Miteinander bedrohen.

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