John Lasseter über Bolt - Ein Hund für alle Fälle

21.01.2009 - 08:30 Uhr
Bolt - Ein Hund für alle Fälle
Walt Disney
Bolt - Ein Hund für alle Fälle
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Animationsfilme sollen das Publikum gut unterhalten: Bolt – Ein Hund für alle Fälle will das auch.

Der Mitbegründer von Pixar John Lasseter (Toy Story, Cars) ist mittlerweile zum Kreativ-Chef der Walt Disney und Pixar Animation Studios und zum obersten kreativen Berater von Walt Disney Imagineering ernannt worden. Der ausgebildete Animator, der sich zum Regisseur hocharbeitete, sich dann als Produzent einen Namen machte und mittlerweile zwei Oscars sein Eigen nennt, ist nun also der Kreativ-Kopf von Disney & Pixar.

Wie er sagte, war er bei der Übernahme des Jobs “sehr nervös, denn bisher hatte ich mich einer solchen Aufgabe noch nicht gestellt. Bei Pixar wurde ich zum ersten traditionell ausgebildeten Animator, der mit Computeranimationen gearbeitet hat. Die Firma wuchs dann langsam in genau die Strukturen hinein, die uns für unsere Arbeit komfortabel erschienen. Jetzt in ein Unternehmen mit einer so langen Geschichte zu kommen – das ist etwas völlig Neues für mich.”

Dabei hält John Lasseter die Fahnen von Disney hoch und setzt auf Tradition. "Außerhalb der Firma wusste das wahrscheinlich kaum jemand, aber das Unternehmen hieß eigentlich Disney Feature Animation. Wir haben ihm wieder den Namen Walt Disney Animation Studios (WDAS) gegeben. Die Micky Maus in dem neuen Logo haben wir direkt von den Original-Briefköpfen aus dem Archiv eingescannt, die noch aus der Zeit der Hyperion Studios stammten – dem Gelände, auf dem das erste Disney-Studio angesiedelt war. Das symbolisiert in meinen Augen das, was wir tun: Wir feiern die Geschichte der Firma und gehen dennoch nach vorn. Wir haben ein großes Erbe angetreten und ich will, dass jedermann das weiß …

… Schließlich machen wir Filme, die sich mit all den großartigen Disney-Klassikern messen lassen müssen. Unser Ziel ist es, dieses Niveau zu halten. In seinem riesigen Œuvre hat Walt Disney immer wieder Filme geschaffen, die auf der Höhe ihrer Zeit waren. Manche mögen heute altmodisch wirken, aber sie waren damals zeitgemäß. Unser Ziel ist es, genau solche Filme zu machen."

Dabei heißt aber, moderne Organisationsformen in den Konzern einfließen zu lassen. "Ich wollte das Studio heilen und – was die Moral der Mitarbeiter betrifft – Künstlern die kreative Verantwortung ihrer Projekte und die Leitung des Studios übertragen. Ich sehe mich als Chef, der den Mitarbeitern nicht präzise sagen muss, was sie zu tun haben. Zum einen, um Bolt – Ein Hund für alle Fälle so großartig wie möglich zu machen, zum zweiten unseren Mitarbeitern und ihren Familien – und schließlich auch unserem Publikum zuliebe. Aber auch um Walt Disneys Willen. Ich liebe Walt Disney und das Vermächtnis seines Studios. Das ist meine berufliche Herkunft. Ich wurde von den “Neun Alten Männern” ausgebildet, am Ende ihrer Laufbahn. Mit dem Tod von Ollie Johnston sind nun alle von uns gegangen. Ich habe das Gefühl, dass ich nun einer der neuen alten Männer bin. Wir sind ihr Vermächtnis, und das ist einer der Gründe, warum wir immer mehr junge Leute unterrichten – um die Leidenschaft, die wir von unseren Lehrern erhalten haben, weiter zu geben. …

Walt Disney hat immer gesagt, dass es für jeden Lacher auch eine Träne geben sollte. Ich glaube, dass sich die Zuschauer immer daran erinnern werden, wenn ein Film sie emotional berührt hat. Ein rein komischer Film ohne Herz ist vielleicht unterhaltsam, aber man wird ihn schnell vergessen. Nehmen wir Bolt – Ein Hund für alle Fälle: Das Herz dieses Films ist seine Hauptfigur – ein Hund, der an einem Filmset aufgewachsen ist und daran glaubt, dass diese Welt real ist. Das ist eben alles, was er kennt. Und dann kommt er in die wirkliche Welt und bemerkt, dass sein ganzes Leben ein einziger Schwindel war. Danach bricht er auf zu einer Reise, in deren Verlauf er zu einem echten Hund heranwächst …

… Wenn man es auf den Punkt bringen will, ist doch alles ganz einfach. Man sollte sein Publikum gut unterhalten. Um nichts anderes geht es uns. Und genau das werden wir in Zukunft tun, denn dafür sorgen die Regisseure, die Story-Jungs und all die Künstler, die an diesen Filmen arbeiten werden. Aber wir setzen uns hohe Ziele, wir wollen wirklich tolle Filme produzieren. Und wir wollen damit das Erbe fortsetzen, das Walt Disney mit seinen eigenen Filmen hinterlassen hat. Ich glaube daran, dass man Zuschauer jeden Alters unterhalten kann. Jeder liebt Disney, ich auch. Die Filme von Walt Disney sind der Grund, warum ich das tue, was ich tue. Und das war schon immer genau das, was ich machen wollte."

Quelle: Mit Material von Walt Disney

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