Joker: Eine Fortsetzung des DC-Erfolgs ist unausweichlich

18.11.2019 - 08:24 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Joaquin Phoenix in JokerWarner Bros.
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Lange Zeit galt ein Sequel des DC-Films Joker als unwahrscheinlich. Doch jetzt spricht vieles dafür, dass Joaquin Phoenix als Batman-Schurke zurückkehren wird.

Mit Joker haben Regisseur Todd Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix dieses Jahr eine radikale Neuinterpretation des wohl beliebtesten Comic-Schurken auf die Leinwand gebracht. Zum ersten Mal widmet sich ein Film voll und ganz der Entstehungsgeschichte des geschminkten Wahnsinnigen. Batman kommt in dem Psychodrama nicht mal vor.

Der neue Ansatz macht ordentlich Schlagzeilen, auch deswegen, weil Joker als alleinstehender Film einen deutlichen Gegenentwurf zu den Marvel-Filmen darstellt, die derzeit das Kino dominieren. Lange schien es unwahrscheinlich, dass der DC-Film einen Nachfolger bekommen würde, würde es doch genau dieser Philosophie widersprechen und ihn zu einem weiteren Franchise-Film machen. Doch die Anzeichen für ein Sequel oder sogar für ein Crossover mit Robert Pattinsons Batman verdichten sich.

Joker ist ein Goldesel für Warner und DC

Eins steht fest: Joker ist ein bombastischer Erfolg. Nach rund sechs Wochen hat er die nicht für möglich gehaltene Marke von 1 Milliarde US-Dollar geknackt, wohl als einziger Film dieses Jahres ohne Disney oder Marvel-Einfluss. Einen mächtigen Rekord hat die Warner Bros.-Produktion schon vorher gebrochen. Noch vor Avengers: Endgame ist Joker die profitabelste Comicverfilmung überhaupt. Soll heißen, dass er im Verhältnis zu seinen Produktionskosten am meisten eingespielt hat.

Joaquin Phoenix in Joker

Aus finanzieller Sicht ist Joker 2 eine sichere Sache und in den Hinterstübchen von Warner Bros. sind bestimmt schon die Köpfe der Produzenten am Rauchen, weil sie überlegen, wie eine Fortsetzung aussehen könnte. Gerade weil sie schon einige negative Erfahrungen mit DC-Verfilmungen hinter sich haben, könnte das Joker-Sequel zu verlockend sein. Letztlich kommt es aber auch auf die kreativen Verantwortlichen an. Was sagen Todd Phillips und Joaquin Phoenix?

Todd Phillips und Joaquin Phoenix über Joker 2

Todd Philipps stand einer Fortsetzung lange Zeit sehr skeptisch gegenüber. Joker sei von Anfang an als alleinstehender Film geplant gewesen und dabei soll es auch bleiben, so seine Attitüde. Doch erst kürzlich zeigte sich der Regisseur plötzlich ungewohnt offen für die Idee eines Joker 2: Todd Phillips knüpft einen Nachfolger aber an die Bedingung, dem Geist des Originals treu zu bleiben.

Todd Phillips und Joaquin Phoenix am Set von Joker

Joaquin Phoenix hat hingegen schon häufiger Aussagen getätigt, die Hoffnung auf einen Nachfolger machen. In einem Interview beim YouTube-Format Popcorn with Peter Travers , das kurz vor Kinostart stattfand, vermutete der Journalist, dass Phoenix keine Sequels drehen würde und es nichts mehr für den Joker zu tun gebe. Für den Schauspieler war die Lage damals aber nicht so eindeutig:

Ich weiß nicht, ob es noch was gibt. Die Möglichkeiten sind endlos.

Einige Wochen später verriet Joaquin Phoenix gegenüber der Los Angeles Times , dass er lange vor dem Dreh mit Todd Phillips über mögliche Fortsetzungen gesprochen hat. Während der Produktion führte der Darsteller diesen Gedanken fort:

In der zweiten oder dritten Woche des Drehs sagte ich: 'Todd, kannst du anfangen, an einem Sequel zu arbeiten? Es gibt viel zu viel zum Erkunden.'

Tatsächlich gibt es viele Wege, die eine Fortsetzung einschlagen könnte. Joker zeigt ja nur die Entstehung des Schurken. Ein Nachfolger könnte sich noch mehr auf die Folgen seiner Transformation fokussieren und ihn vielleicht sogar auf Batman treffen lassen.

Joaquin Phoenix vs. Robert Pattinson als Batman

Joaquin Phoenix könnte Teil des neuen Batman-Universums werden, das 2021 an den Start geht. In The Batman wird Robert Pattinson den Helden spielen. Ein Crossover zwischen Joaquin Phoenix' Joker und dem neuen dunklen Ritter würde auf einige Hürden stoßen, die aber allesamt überwindbar sind.

Joaquin Phoenix in Joker

Das Altersproblem: Bruce Wayne ist in Joker noch ein Kind, während der Schurke in seinen Dreißigern ist. Der Altersunterschied mag auf den ersten Blick sehr hoch wirken. Doch angenommen, Robert Pattinsons Batman ist in seinem kommenden Film Anfang 30. Dann könnte der Joker Mitte 50 sein. Das ist nicht allzu unwahrscheinlich.

Ein neues Gotham: Sollte das neue Batman-Universum Joaquin Phoenix aufnehmen, müsste es auch die Joker-Version von Gotham City übernehmen. Das fängt bei der Optik an und betrifft auch Details wie die Darstellung von Thomas Wayne oder die Umstände dessen Todes. Doch durch einen Zeitsprung von 20 oder 30 Jahren kann sich die Stadt verändern und moderner werden. Vielleicht haben die Entscheider auch überhaupt kein Problem damit, sich bei der Darstellung Gothams in The Batman an Joker zu orientieren.

Unterschiedliche Visionen: Todd Phillips möchte den Geist des Vorgängers auch in einer Fortsetzung bewahren. Seinen Joker nun zum Teil eines Kinouniversums zu machen, könnte zum Konflikt führen, weil er sich im Zweifelsfall dem Franchise unterordnen müsste. Letztlich ist Todd Phillips aber auch kein unbedingtes Muss. Für die Produzenten ist es viel wichtiger, Joaquin Phoenix zu haben. Sie könnten Phillips notfalls auch durch einen anderen Regisseur ersetzen.

Joker 2 ohne Robert Pattinsons Batman hat ein Problem

Es wäre möglich, dass Todd Phillips und Joaquin Phoenix die Sache selbst in die Hand nehmen und Joker ohne die Franchise-Bindung an The Batman fortsetzen. Aus Sicht von Warner Bros. scheint es aber strategisch ein wenig fragwürdig, zwei unterschiedliche Versionen von Gotham City gleichzeitig im Kino laufen zu lassen.

Joaquin Phoenix als Joker

Vor allem würde Joker 2 die Erwartungen wecken, dass er endlich auf Batman trifft. Aber plötzlich einen weiteren neuen Schauspieler als Beschützer Gothams zu präsentieren, wenn Robert Pattinson sich doch gerade erst den Bat-Gürtel umgeschnallt hat, hätte einen merkwürdigen Beigeschmack.

Noch mehr gilt das für den Joker. Als wichtigster Batman-Schurke muss die Figur irgendwann auf Robert Pattinson treffen, wenn auch nicht im ersten Film. Nachdem Joaquin Phoenix für seine Darbietung so enorm gefeiert wurde und vielleicht sogar einen Oscar dafür bekommt, könnte jeder andere Joker-Darsteller quasi nur enttäuschen. Wenn der Joker in dem neuen Batman-Filmen auftaucht, führt in den nächsten Jahren kein (leichter) Weg an Joaquin Phoenix vorbei.

Fazit: Wie wahrscheinlich ist die Joker-Fortsetzung?

Finanziell würde sich eine Fortsetzung von Joker lohnen. Joaquin Phoenix wollte von Anfang an mehr von der Figur und selbst Todd Phillips wehrt sich nicht mehr dagegen. Die Integration ins Batman-Universum hat einige Hürden zu überwinden, doch im Vergleich zu einer unabhängigen Fortsetzung ist sie aus Sicht von Warner die bessere Alternative. Die Rückkehr von Joaquin Phoenix als DC-Schurke ist deshalb nur eine Frage der Zeit - wenn nicht für Joker 2, dann in einem der kommenden Batman-Filme.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft von Joaquin Phoenix' Joker?

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