Seit dem ersten Final Destination-Film von 2000 steht das mittlerweile sechs Teile umfassende Franchise für ebenso irrwitzige wie kreative Tode, bei denen sich der Sensenmann alle holt, die ihm von der Schippe gesprungen sind. Nach stolzen 14 Jahren läuft mit Final Destination 6: Bloodlines jetzt der neuste Film der makaberen Saga in den Kinos. Ob sich der Film vor allem für Franchise-Fans lohnt, erfahrt ihr hier.
Final Destination 6 feuert skurrile Kettenreaktionstode in brutalster Manier ab
Der neue Film des Regie-Duos Zach Lipovsky und Adam B. Stein setzt in den 60ern ein, wo eine junge Frau mit ihrem Liebhaber in einem riesigen Wolkenkratzer-Restaurant in ein grausames Unglück gerät, das sie selbst vorhergesehen hat. Nur dadurch konnte sie sich selbst, ihren Freund und viele Anwesende retten.
In der Gegenwart träumt die College-Studentin Stefani Reyes (Kaitlyn Santa Juana) regelmäßig von diesem Vorfall, den ihre Großmutter Iris (Brec Bassinger) er- und überlebt hat. Als sie die mittlerweile ältere, vom Rest der Familie meist totgeschwiegene Frau besucht, wird sie Teil des großen Sensenmann-Plans, der vor Iris' Nachkommen nicht Halt macht.
Schaut hier noch den deutschen Teaser-Trailer zu Final Destination 6:
Schon die Eröffnungsszene von Final Destination 6 macht klar, worauf sich Fans der Reihe wieder einstellen dürfen. Blutige Tode, die auf möglichst heftig-kreative Weise förmlich zelebriert werden, sind erneut das Herzstück des Horrorfilms. Dabei kosten die Regisseure die fatalen "Unfälle" diesmal teils so haarsträubend aus, dass Final Destination 6 zur reinen Splatter-Comedy wird.
Besonders eine Sequenz, die mit Stefanis Cousin Erik (Richard Harmon) und dessen zahlreichen, nicht sofort sichtbaren Piercings sowie einem Magnetresonanztomographen im Krankenhaus zusammenhängt, ist ein urkomisches Highlight der Reihe.
Im Vergleich zu den viel älteren Vorgängern scheinen die Effekte jedoch auch in der Zeit stehengeblieben zu sein. Das CGI im aktuellsten Final Destination-Film sieht oft so altbacken aus, dass der künstliche Cartoon-Faktor für viele noch verstärkt werden könnte.
Final Destination 6 bremst sich durch mythologisch aufgeblähte Story selbst aus
Die neue Fortsetzung würde sich nahtlos in die Qualität der besten Filme des Franchises einreihen, wenn da nicht die unnötig aufgeblasene Laufzeit und der damit verbundene Story-Ballast im Weg stünden. Final Destination 6 ist rund 15 Minuten länger als die bisherigen Teile und wird immer von langsamen Story-Entwicklungen ausgebremst. Die sind auch noch viel ernster als der Splatter-Comedy-Ton der Todesszenen und zielen auf eine Emotionalität ab, die nicht immer gut zum Spaßfaktor des Films passt.
Durch die Verzweigung von tödlichen Schicksalen über einen ganzen Familienstammbaum hinweg und viele Diskussionen, ob und wie der Tod als nächstes zuschlägt oder ausgetrickst werden kann, wird Final Destination 6 von der eigenen Mythologie etwas erdrückt. Fans dürften ob der immer wieder rechtzeitig eingestreuten Setpieces aber darüber hinwegsehen und trotzdem gut unterhalten werden.
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Einen großen Vorteil haben die Handlungsschlenker aber: Der finale Auftritt der 2024 verstorbenen Horror-Ikone Tony Todd vor der Kamera ist ein melancholischer Höhepunkt des Films, mit dem sich der Candyman-Darsteller würdevoll verabschiedet.
Fans der Final Destination-Reihe dürfen sich also auf einen weiteren Trip mit dem Sensenmann freuen, der mal wieder in kreativster Manier zuschlägt. Falls noch eine Fortsetzung kommt, darf die aber gerne wieder 96 Minuten lang sein.