Lange Jahre befand sich das Land Myanmar unter der Herrschaft einer Militärdiktatur. Weder der Tsunami, noch die Revolution der Mönche und schon gar nicht die friedvolle Macht der unter Hausarrest stehenden Aung San Suu Kyi konnten in dem buddhistischen Reich zwischen Indien, China und Thailand etwas verändern. Stillstand, jahrzehntelang. Nun stehen am 1. April erstmals freie (?) Wahlen an, die Nachrichten überschlagen sich, dass die mittlerweile freie Aung San Suu Kyi gewählt werden könnte. Myanmar befreit sich aus den Fesseln seiner übermächtigen Nachbarn und die Regierung scheint einen gemäßigten Kurs einzuschlagen, der wohl keine volle Menschenrechte garantiert, wohl aber eine relativ solide Meinungsfreiheit. Ein guter Zeitpunkt also für den Kinostart des Biopics über Aung San Suu Kyi, The Lady – Ein geteiltes Herz. Unser Reporter Michael Bohnenstingl traf den Regisseur und die Hauptdarstellerin und sprach mit ihnen über ihre Ambitionen und Ängste, diesen Film zu verwirklichen.
Zugegeben, ich war mehr als nur ein wenig nervös, als ich kurzfristig dafür eingeteilt wurde, ein Interview mit Luc Besson und Michelle Yeoh zu führen. Und ja, deutliche Anfängerschwächen habe ich durchblicken lassen und doch habe ich den französischen Regisseur als harten, aber menschlichen und fairen Menschen empfunden, der sehr nah an seinen Filmen ist.
“The ultimate weapon is still love”, dies ist wohl die Essenz, die aus dem Film zu entnehmen ist und auch seine anderen Filme unter einen Hut bringt:
Birma, Burma oder wie der südostasiatische Vielvölkerstaat heute heißt: Myanmar – diese Region, die in der Vergangenheit so häufig im Mittelpunkt blutiger Unruhen stand, ist in The Lady – Ein geteiltes Herz Schauplatz einer aufwühlenden Liebesgeschichte. The Lady, das ist Aung San Suu Kyi (Michelle Yeoh). Sie ist eine starke Frau, die sich für die Demokratiebewegung in diesem fragilen staatlichen Gebilde einsetzt, aber sie ist auch eine Frau, die leidenschaftlich ihre Beziehung zu ihrem Ehemann Michael Aris (David Thewlis) lebt. Weder politische Unruhen noch die gewaltige Distanz zwischen ihrer Heimat und der ihres Mannes halten The Lady von ihrem Schicksal ab: Selbstbestimmung. Der Weg ist lang und beschwerlich, doch das Ziel, so wird sich zeigen, ist alle Mühe wert.
Werdet ihr euch The Lady im Kino ansehen?