Männer und Frauen scheinen das deutsche Publikum immer noch anzusprechen. Nach vielen DVDs, noch mehr Fernsehauftritten und viel mehr Bühnenshows hat Mario Barth jetzt auch die Kinosäle erobert und mit seiner Komödie Männersache rund 600.000 Zuschauer anlocken können. Damit lässt er die Oscar-Preisträger Slumdog Millionär (210.000 Zuschauer) und Der Vorleser (140.000 Zuschauer) mit gesundem Abstand hinter sich. Für ihn sprechen dabei nicht nur seine Fans, sondern auch die rund 630 an die Kinos ausgelieferten Filmkopien, die mehr als dreimal so viele sind wie die von Slumdog in Umlauf gebrachten 191.
In Männersache spielt Mario Barth den in einer Berliner Zoohandlung arbeitenden Paul, der zum Star-Comedian aufsteigen möchte und dabei auf das reichhaltige Repertoire der Beziehung zwischen seinem Freund Hotte und dessen Freundin Susi zurückgreift. Das finden die beiden natürlich weniger lustig und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Apropos weniger lustig: Die deutsche Kritik konnte sich mit Mario Barths Versuch, seine Bühnenshow auf die Kinoleinwände zu übertragen, nicht wirklich anfreunden. Der Berliner Tagesspiegel weist darauf hin, zu keiner Pressevorführung eingeladen worden zu sein, nur um hinterher festzustellen, dass das wohl mit guten Grund geschehen ist: „Was aber sollte vor den kritischen Augen verborgen werden?“, fragt Julian Hanich. „Alles“ ist seine nüchterne Antwort.
Die Kollegen von Filmstarts.de meinen, „Mario Barth ohne Bühne ist wie eine Bulette ohne Senf und Ketchup – der Hunger treibt es rein, aber gut schmecken ist was anderes.“ Einzig und allein der kurze Auftritt von Jürgen Vogel als „zugekiffter, unter Verfolgungswahn leidender Barbetreiber“ sei urkomisch gewesen.
Harald Mühlbeyer von Cinefacts.de kritisiert die versuchte Tiefgründigkeit zum Ende des Films. Sie wirke unauthentisch, “das Karussel, das sich immer um Mario dreht, gerät dann ins Schlingern. Und es ist halt unehrlich, Mario aus dem Bild zu rücken, wenn Mario sichtlich immer im Bild sein will. Hat er ja auch Recht damit: ist ja sein Film. Und was sonst sollten seine Fans sehen wollen?”
Die moviepilot-Community ist gespaltener Meinung. Ein paar waschechte Barth-Fans haben sich allem Anschein nach sehr über den Film gefreut und amüsiert, einige andere konnten dem Humor nicht viel abgewinnen: Mit einer durchschnittlichen Punkteanzahl von 7.5 bewertet Ihr den Film weder besonders schlecht noch besonders gut.