Marvel-Regisseur schießt gegen DC-Konkurrenz: Szene aus Wonder Woman 1984 ist "eine Schande"

23.03.2022 - 18:22 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Gal Gadot in Wonder Woman 1984
Warner Bros.
Gal Gadot in Wonder Woman 1984
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Der DC-Film Wonder Woman 1984 wurde bereits wegen kultureller Verzerrung kritisiert. Der Regisseur der Marvel-Serie Moon Knight legt jetzt nach.

Die Marvel-Serie Moon Knight verspricht brisante Themen mit besonderem Fingerspitzengefühl anzugehen, wie uns auch Oscar Isaac im Interview verriet. Regisseur Mohamed Diab findet ebendiese Sensibilität allerdings nicht bei der Konkurrenz. Vom DC-Blockbuster Wonder Woman 1984 sieht er seine Kultur verunglimpft.

Marvel-Regisseur klagt an: Szene aus DC-Kracher Wonder Woman 1984 ist schändlich

Gamesradar  zitiert Diab aus einem SFX -Interview:

In meinem Pitch [zu Moon Knight] gab es einen großen Teil über Ägypten, und wie unauthentisch es in der Geschichte Hollywoods dargestellt wurde. Es ist immer so exotisch. Wir nennen es Orientalismus. Es entmenschlicht uns. Wir [ägyptische Menschen] sind immer nackt, sexy, böse oder übertrieben.

Schaut euch hier den neuesten Trailer zu Moon Knight an:

Moon Knight - S01 Trailer Secret Agent (English) HD
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Eine solche Verzerrung seiner Kultur erkennt er aber nicht nur in filmhistorischen Beispielen oder in bevorstehenden Dwayne Johnson-Filmen. Sondern auch in dem Ende 2020 erschienenen DC-Abenteuer von Patty Jenkins:

Statt Kairo wird immer Marokko oder Spanien als Kairo hingestellt. Das macht uns tierisch wütend. Ich erinnere mich an diese große Wonder Woman 1984-Sequenz, es war eine Schande. Da gab es einen Scheich. Das ergibt doch gar keinen Sinn! Ägypten sah aus wie im Mittelalter, wie eine Wüste.

Nicht nur Wonder Woman 1984: Orientalismus ist lange Hollywood-Tradition

Die Darstellung Ägyptens im Film wurde schon zur Veröffentlichung des Blockbusters kritisiert (via Slate ). So tritt in Wonder Woman 2 etwa ein Emir (Amr Waked) auf, obgleich das Ägypten der 80er Jahre demokratisch regiert wurde und die Statusbezeichnung traditionell eher in Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten verwendet wird. Die Zeichnung der Figur ist schwach und entspricht dem Klischee des Glaubenskriegers. Von seiner aus diversen islamischen Ländern zusammengeschmissenen Kleidung ganz zu schweigen.

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Der von Diab angesprochene Orientalismus beschreibt einen Kunststil, der islamische Länder aus Sicht westlicher Herablassung romantisch verklärt. Und der Regisseur hat Recht: Was in der Malerei begonnen hat, setzt sich im Film fort. Gerade Klassiker wie Indiana Jones und der Tempel des Todes sind nicht frei davon. Und noch immer wartet alle Welt auf die erste muslimische Marvel-Heldin.

Die orientalistische Verzerrung einer ganzen, reichhaltigen Kultur sollte eigentlich der Vergangenheit angehören. Es ist zu hoffen, dass Regisseure wie Diab mit ihrem Werk ein Zeichen gegen Kunst-Kitsch und Verunglimpfung setzen.

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Was haltet ihr von Diabs Aussage?

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