Mike Pecci ist ein passionierter Regisseur, dem der große Wurf bisher untersagt blieb. Doch Pecci liebt Filme und er liebt das The Punisher -Franchise der Marvel-Comics. Grund genug, um beide Dinge zusammenzuführen und in Eigenregie ein Fanprojekt auf die Beine zu stellen. Vor einiger Zeit erschien dazu ein erster Trailer, der Punisher-Anhänger auf den Kurzfilm aufmerksam machte. Der Trailer schlug tatsächlich einige Wellen und Fan-Post ließ nicht lange auf sich warten. Dass der erste Brief allerdings direkt von den Verantwortlichen von Marvel kam, hätte sich Mike Pecci wohl nicht erträumen lassen.
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Dies ist allerdings nicht der Beginn einer Erfolgsstory, in der ein unbekannter Regisseur die Möglichkeit erhält, einen Marvel-finanzierten Superhelden-Film zu drehen. Vielmehr ist dies der Beginn einer internetbasierten Diskussion um Besitzansprüche und künstlerische Freiheit. Der an Mike Pecci adressierte Brief enthielt nämlich die Aufforderung, sein Punisher-Projekt auf der Stelle auf Eis zu legen, “da man sich sonst gezwungen sehe, rechtliche Schritte einzuleiten”. Marvel spielt also den großen Hulk und schreit: „Alles meins!“. Gründe gab der Comic-Riese in dem Brief auch gleich an. Pecci dagegen erfüllte der Brief zuerst mit Stolz, denn nicht nur war Marvel auf sein kleines Projekt aufmerksam geworden, sondern gaben diese auch an, der Fan könne fälschlicherweise glauben, er habe es mit offiziellem Marvel-Material zu tun. Wenn das mal kein Kompliment ist.
Mike Pecci weiß natürlich, dass er irgendwie einlenken muss, da Marvel die Macht habe, mit nur einem Fingerschnip seine Karriere zu blockieren (siehe Movies.com). Während die Zukunft des Fanprojekts ungewiss ist, entbrennt eine Diskussion um die Ausübung künstlerischer Freiheiten. So meldete sich auch Adi Shankar zu Wort, der kürzlich ebenfalls einen Kurzfilm, The Punisher: Dirty Laundry, zum Thema herausgebracht hat, welchen man immer noch in voller Länge auf Youtube sehen kann. Während Pecci seinen Film fast im Alleingang stemmte und nun ausgebremst wurde, konnte Shankar nicht nur auf Thomas Jane, der Frank Castle im offiziellen The Punisher schon verkörperte, sondern auch auf Ron Perlman für eine Nebenrolle zurückgreifen. Shankar erhielt bisher weder Post, noch wurde sein Video entfernt. Doch gegen die Diktatur der Superhelden-Rechte weiß er dennoch etwas zu sagen.
Zuguterletzt: Mike Pecci bezieht sich in seinem Mini-Projekt auf die Comic-Vorlage von Greg Rucka und dessen Comiczeichner Marco Checchetto, die sich beide begeistert vom Trailer zeigten. Warum Marvel sich von einem kostenlosen Youtube-Film so sehr bedroht fühlt, lässt sich nur spekulieren.
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