Mein erstes Mal ... Overacting

20.02.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Chris Tucker und Jackie Chan
Warner Bros.
Chris Tucker und Jackie Chan
In unserer Rubrik Mein erstes Mal… dreht sich heute alles um große Gesten und übertriebene Mimik. Es geht um Schauspieler, die einfach zu viel des Guten wollten und aus welchem Grund auch immer übers Ziel hinaus geschossen sind. Wir reden vom Overacting.

Ein schwieriges Thema mit dem wir uns heute auseinander setzen wollen. Denn wo verläuft eigentlich die Grenze zwischen einer emotional-engagierten Darstellung und dem berühmten Overacting? Ist es eine überschwängliche Gestik, die Mimik, die nicht im Zaum gehalten werden kann, beides zusammen oder doch etwas ganz anderes? Der Schauspieler ist jedenfalls immer machtlos der subjektiven Beurteilung des Zuschauers ausgeliefert und so kommt es gerade bei diesem Thema immer wieder zu weitreichenden Diskussionen unter Cineasten. Wo verläuft die Grenze? Und schließlich gehörte das Overacting in der Stummfilmzeit zum guten Ton, denken wir beispielsweise an Charlie Chaplin. Doch auch wenn es heute noch einige Mimen gibt, die das übertriebene Spiel zu ihrem Markenzeichen gemacht haben, gilt es in den meisten Fällen als darstellerische Schwäche. Die Unterscheidung zwischen absichtlich und ungewollt hilft bei der Beurteilung meist weiter. Aber egal ob positiv oder negativ, alt oder neu, absichtlich oder ungewollt, wir erinnern uns heute an das erste Mal, bei dem uns ein Schauspieler durch Overacting aufgefallen ist.

Andy lachte über die Maske
Um einen Namen kommen wir bei dem Thema Overacting einfach nicht rum: Jim Carrey. Der notorische Zappelphillip fiel mir zum ersten Mal in der skurrilen Komödie Die Maske auf, in der er mit seiner schlaksigen Statur durch die Weltgeschichte hampelte und weder seine Gliedmaßen noch seine Mimik unter Kontrolle hatte. In meiner Kindheit konnte ich darüber zwar noch lachen, heute ziehe ich die seriöse Version von Carrey aber eindeutig vor.

Thomas fasst sich bei Zurück in die Zukunft an den Kopf
Zurück in die Zukunft von Robert Zemeckis ist ein junger Klassiker und einer meiner ersten absoluten Lieblingsfilme. Und auch bei heutiger Betrachtung macht das Zeitreiseabenteuer immernoch extrem viel Spaß, was besonders an den ziemlich überspitzten Performances aller Beteiligten liegt. Christopher Lloyd steht als Dr. Emmett Brown aber ganz klar an der Spitze der Overacting-Skala in Zurück in die Zukunft. Nie kann er still stehen, ständig reißt er die Augen weit auf und fasst sich mit beiden Händen theatralisch an die Stirn, während er wie im Wahn vor sich hin redet. Ich sag nur: 1.21 GIGAWATT?!? 1.21 GIGAWATT?!?

Malte sieht Capt. Kirk beim Explodieren zu
Wohl kaum einer ist so für sein Over-Acting berühmt, wie William Shatner. Seit Raumschiff Enterprise meisterte er mit beispielloser Klasse die größten Alien-Bedrohungen. Aber nicht nur körperlich wusste er zu begeistern, auch seine Stimme brachte er immer wieder zu neuen Höhenflügen. Seine berühmteste Szene stammt sicherlich aus Star Trek II: Der Zorn des Khan. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Khan durch Shatners episch-verfluchenden Schrei gestorben ist.

Theo fand Eddie zum Schreien komisch
Wenn ich an Overacting denke, schießen mir sofort die an Geisteskrankheit grenzenden Darstellungen von Nicolas Cage in den Kopf. Geht es aber um das erste Mal, war es sicherlich kein schießwütiger Choleriker, der mich an die Glotze fesselte, sondern jemand aus dem komödiantischen Fach. Da stehen die Chance gut, dass mir der allseits beliebte Eddie Murphy in Beverly Hills Cop – Ich lös’ den Fall auf jeden Fall als einer der ersten unterkam. Bevor der Komiker mit Filmen wie Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia auch seine letzten Fans vergrault hat, fand ich ihn in seiner übertrieben Art einfach saukomisch. Seine quietschige deutsche Synchronstimme verstärkt sein Overacting noch um ein Vielfaches.

Und wann habt ihr das erste Mal ein Overacting erlebt?

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