Nathan Fillion spielt in The Rookie seine beste Rolle bisher – und diese 3 Folgen beweisen es

23.10.2024 - 08:02 Uhr
Nathan Fillion als John Nolan in The RookieABC
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In The Rookie spielt Nathan Fillion als Polizist John Nolan seine bisher beste Rolle. Denn hier darf er endlich zeigen, wie vielseitig er vor der Kamera sein kann – wenn man ihn lässt.

Nathan Fillion ist ein Ausnahme-Talent, das bereits mehrere Hit-Serien generierte. In der kurzlebigen Kult-Sci-Fi-Serie Firefly - Aufbruch der Serenity hat er als lässiger Captain Malcolm Reynolds knallharte Entscheidungen getroffen und seine Gegner:innen im Ernstfall schon mal über den Haufen geschossen. In der langlebigen Krimi-Serie Castle hat er als arroganter Autor bewiesen, dass er die Lachmuskeln seiner Mitmenschen durch das einzelne Heben einer Augenbraue spielend beherrscht.

Beides ließ unterschiedliche Stärken des Schauspielers erkennen. In seiner aktuellen Erfolgsserie The Rookie wird endlich seine gesamte schauspielerische Bandbreite sichtbar. Denn die Serie bedient erstaunlich viele Genres gleichzeitig – und so auch Nathan Fillion.

Drei Episoden von The Rookie beweisen Nathan Fillions Können besonders eindrücklich

Obwohl auch die Polizei-Serie The Rookie verstärkt auf lustige Szenen zwischen den Protagonist:innen setzt, gibt es eine deutlich ausgewogenere Mischung aus Krimi-, Comedy- und Drama-Elementen. Dadurch bekommen wir einen Nathan Fillion, den wir so noch nicht kannten.

Sein Talent, inmitten einer lockeren Serie in dramatischen Szenen vollends zu überzeugen, wird in drei Folgen besonders deutlich. Als Polizei-Neuling, der bereits Mitte 40 ist, dient seine Figur John Nolan viel als Comic Relief in der harten Cop-Welt. Doch The Rookie macht schnell klar, dass L.A. ein hartes Pflaster ist. In drei Episoden wird nicht nur John Nolan, sondern auch Nathan Fillion ganz besonders herausgefordert.

Episode Der Todeszeitpunkt: Nathan Fillion verstört als traumatisierter Cop

Die erste dieser herausragenden Episoden ist Der Todeszeitpunkt (im Original: Time of Death), in welcher Nathan Fillions Figur John Nolan während eines Einsatzes in Notwehr einen Mann erschießt. Was folgt, ist ein versteinerter, traumatisierter Nolan – und ein ebenso versteinerter Nathan Fillion. Mit diesem Schlag in die Magengrube werden sowohl er als auch wir bereits in Folge 8 der 1. Staffel konfrontiert.

Wer dachte, dass The Rookie nur ein lustiger Versuch sei, den Erfolg von Castle zu kopieren, wird spätestens ab dieser Folge eines Besseren belehrt. Denn das Ausmaß an Entsetzen und Leere, das sich hier auf Nathan Fillions Gesicht widerspiegelt und alles, was danach folgt, tut einem als Zuschauer:in ehrlich weh.

Anders, als es bei dem Vorgänger Castle der Fall gewesen wäre, wird der Konflikt nicht Sekunden später durch einen Witz ausgeglichen. Stattdessen sind wir als Publikum gezwungen, den entstandenen Schmerz, das Schuldgefühl und die Trauer über das Töten eines Menschen mit Nolan auszuhalten. Und Fillion gelingt es, durch minimale Gestik und Mimik dafür zu sorgen, dass wir mit ihm in Schockstarre verfallen.

Episode Vogelfrei: Nathan Fillion wird auch im Gefühlschaos nie kitschig

Weiter geht es nur wenige Folgen später mit der 16. Episode der 1. Staffel, Vogelfrei (im Original: Greenlight). Durch eine Verkettung tragischer Umstände geraten Nolan und seine Vorgesetzte, Polizei-Kapitänin Zoe Anderson, in eine bewaffnete Auseinandersetzung mit einer Gang. Anderson wird dabei von den Kriminellen durch einen Schuss in den Hals getötet. Eigentlicher Höhepunkt der Episode ist aber der Moment, in dem Nolan Andersons Mörder festnimmt.

Anders als in dem vorherigen Beispiel, geschieht hier viel in Nathan Fillions Gesicht: Trauer, Wut, Verzweiflung, Verbitterung – auch eine Art resignierter Genugtuung bei der Festnahme. Wir sehen all diese gegensätzlichen Empfindungen. Mehr noch, wir fühlen sie mit ihm. Dabei überschreitet er niemals die gefährliche Schmerzgrenze zum Kitsch.

Episode Gebrochene Herzen: Nathan Fillions ehrlichster Moment

Den Höhepunkt bildet die 12. Folge der 3. Staffel, Gebrochene Herzen (im Original: Brave Heart). In dieser Episode wird Nolan damit konfrontiert, dass sein Sohn Henry wegen seiner Herzprobleme einer gefährlichen Operation unterzogen werden muss. Nathan Fillions Figur wird überrollt von offener Trauer, Angst und Tränen, während das Leben seines Sohnes in den Stunden der Herz-Operation ungewiss ist. Diese verletzliche Seite von Nathan Fillion kam noch nie so mitreißend zum Vorschein.

In allen vorherigen Rollen – ob als exzentrischer Kriminalschriftsteller Castle oder Weltraumgangster Malcolm Reynolds – haben wir Nathan Fillion vor der Kamera als den Macher erlebt, der selbst angesichts der größten Bedrohung noch Kontra gibt. Jetzt sehen wir ihn verwundbar und komplett hilflos. John Nolan ist zum vollkommenen Stillstand verdammt. Diese Machtlosigkeit überträgt sich spielend auf uns Zuschauer:innen.

Nathan Fillion beweist, dass er eine derart traurige und fesselnde Szene durch seine Performance tragen kann. Auch sein Zusammenspiel mit Emily Deschanel, die Henrys Mutter Sarah mimt, fühlt sich in jeder Sekunde echt an: die gemeinsame Verzweiflung und das Gefühl, nur hilflos danebenzustehen.

Es mag sein, dass John Nolan nicht an das Charisma von Captain Reynolds in Firefly heranreicht, oder an die pointierten Lachsalven von Castle. Aber The Rookie schafft für alle Fillion-Fans etwas Einzigartiges: seinen vollwertigsten TV-Charakter.

Endlich darf Nathan Fillion die gesamte Bandbreite seiner Gefühlswelt ausleben. So sehr die offene Wunde eines abgesetzten Fireflys und der Abschied von Castle uns Fans auch bis heute schmerzen – Nathan Fillion in The Rookie zu sehen, ist eine Entdeckung für sich.

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