Es gehört eigentlich schon zum guten Ton, Netflix im Alleingang den Niedergang der herkömmlichen TV-Modelle zuzuschreiben. Wie viele Leute genau die hausgemachten Serien anschauen, offenbart Netflix - ganz im Gegensatz zu den konventionellen TV-Sendern - jedoch nicht. NBC will das jedoch übernommen haben : NBC Universal-Executive Alan Wurtzel berichtete davon während einer Präsentation zum Thema Zuschauermessungen bei TV-Serien. Die Offenlegung der Zahlen sei für einen "Netflix-Realitätscheck" gedacht und dazu da, den Wirbel um den Streaminggiganten ein wenig zu beruhigen.
So hätten von September bis Dezember durchschnittlich 4,8 Millionen Erwachsene im Alter von 18 bis 49 Jahren eine Episode von Marvel's Jessica Jones gesehen, gefolgt von Master of None mit 3,9 Millionen und Narcos mit 3,2 Millionen. Orange Is the New Black habe im selben Zeitraum trotz der Tatsache, dass die aktuelle Staffel mehrere Monate vorher gestartet ist, noch durchschnittlich 644.000 Zuschauer und sei insgesamt die zuschauerstärkste Netflix-Serie. Zum Vergleich: Die erste Folge der neuen Staffel von NBCs The Blacklist sahen 7,76 Millionen Menschen der selben Altersklasse. Das Fazit von Alan Wurtzel daraus:
Ich glaube nicht, dass es genug Kram auf Netflix gibt, der beständig ist und eine breite Masse anspricht, um uns dauerhaft auf eine bedeutende Weise zu beeinflussen.
Wurtzel gibt sich mit seinen Zahlen zuverlässig, ob die Auswertung jedoch wirklich so glaubwürdig ist, ist fraglich. Sie basiert auf einer neuen Software aus San Francisco, die sich laut Wurtzel in der Beta-Phase befindet und auf den Sehgewohnheiten von gerademal 15.000 Netflix-Nutzern beruht, was für ein aussagekräftiges Ergebnis natürlich zu wenig ist. Darauf wird sicherlich auch Netflix hinweisen, falls es von offizieller Seite ein Statement dazu geben wird.