Plädoyer für ein frisches Science-Fiction-Kino

09.10.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Looper bringt frischen Wind ins Science-Fiction-Genre
Concorde
Looper bringt frischen Wind ins Science-Fiction-Genre
16
24
Seit letzter Woche läuft Rian Johnsons Zeitreise-Actioner Looper im Kino. Die einfallsreiche Prämisse & die unkonventionelle Herangehensweise dieses Werks beweist erneut, dass Science-Fiction-Filme auch ohne Konventionen & Klischees funktionieren.

Das Kinojahr 2012 war voll von heiß erwarteten Blockbustern wie The Dark Knight Rises und Prometheus – Dunkle Zeichen und mit Filmen wie beispielsweise die J.R.R. Tolkien -Adaption Der Hobbit: Eine unerwartete Reise stehen noch weitere Filme dieser Größenordnung an. Während die Box-Offices-Hits jedoch an ihrem Erwartungsgehalt zugrunde gehen, sind es die kleineren Filme, die aus dem Nichts auftauchen und mit ungeahnter Präzision begeistern. Looper, der neuste Film von Rian Johnson, gehört genau zu diesen Filmen, die niemand so richtig auf dem Schirm hatte, aber trotzdem sehenswert sind. Doch was macht den Science-Fiction-Action aus, der auf einmal in aller Munde ist und wie hebt er sich von der üblichen Genre-Konkurrenz ab?

Science-Fiction-Blockbuster – Sklave des audiovisuellen Franchise-Kinos
Ein kurzer Blick auf die Auswürfe des Science-Fiction-Kinos der vergangenen Jahre auf Blockbuster-Ebene zeigt, dass trotz hoher Budgets wenig Überzeugendes als Endprodukt auf den Leinwänden zu sehen war. Natürlich bietet sich im besagten Genre vor allem die optischen Schauwerte als Aushängeschild an. Trotzdem scheint es, als würden sich die großen Player hinter überbordenden Effektgewittern verstecken, um nicht vorhandene Substanz zu kaschieren. Zuletzt läutete James Cameron mit Avatar – Aufbruch nach Pandora demonstrativ 3D als technische Innovation und wiederaufflammenden Trend ein, allerdings konnte der Mega-Blockbuster neben der dritten Dimension nur eine zweidimensionale Geschichte präsentieren, die von eindimensionalen Figuren bevölkert war. Ebenso erreichte Tron Legacy bezüglich der audiovisuellen Ebene ein bemerkenswertes Niveau, wusste aber im Endeffekt auch keine mitreißende Story mit einfallsreichen Elementen zu erzählen.

Neben Schauwerten gibt es jedoch bei den meisten Science-Fiction-Blockbustern eine weitere Gemeinsamkeit: Sie sind Teil eines Franchise. Während alle zwei Jahre ein neuer Ableger vom Roboter-Spaß Transformers die Erde erreicht, erstickte nicht zuletzt auch fast Prometheus – Dunkle Zeichen an seiner Franchise-Bindung. Im Rausch der Eindrücke konnte sich der Film nicht genau entscheiden, ob er lieber ein eigenständiges Universum aufbaut oder sich auf seinen Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt -Ursprung besinnt. Des Weiteren dominieren Remakes und Reboots wie Total Recall oder Der Tag, an dem die Erde stillstand das Geschehen im Science-Fiction-Film, die – abgesehen von einer technischen Generalüberholung – der bereits sowieso schon bekannten Geschichte keine neuen Facetten abgewinnen können. Unter diesen Umständen ist ein Preboot à la Planet der Affen: Prevolution die absolute Ausnahme, denn hier paart sich Blockbuster-Niveau und eine erzählenswerte Geschichte, die ihr totgeglaubtes Franchise sogar nach sechs (!) Filmen mit neuen Aspekten bereichern kann.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News