Regisseur Ron Howard (Jahrgang 54) hat sich mittlerweile einen Namen gemacht als populärsten Regisseuren seiner Generation. Dabei hat er als Schauspieler angefangen und sein Karrierebeginn als Regisseur zeugt auch nicht gerade von tiefsinniger Unterhaltung. Aber mittlerweile ist das anders.
Seine ersten Auftritte als Schauspieler hatte Ron Howard als Kind in Filmen wie Die Reise (1959) und Music Man (1962), gefolgt von der Rolle des Opie in der langjährigen TV-Serie The Andy Griffith Show. Später spielte Howard Hauptrollen in der populären Serie Happy Days und bekam glänzende Kritiken für seine Rollen in American Graffiti (1973) und Der letzte Scharfschütze (1976). Aber irgendwann wurde die Produktion von Filmen, später die Regie wichtiger für ihn und so gründete er 1986 gemeinsam mit seinem Produzent Brian Grazer seine eigene Firma, die Imagine Entertainment.
Die ersten Filme von Ron Howard waren die Komödien-Hits Night Shift – Das Leichenhaus flippt völlig aus flippt völlig aus (1982) und Splash – Jungfrau am Haken (1984). Zu seinen produzierten Filmen gehören Hits wie Der verrückte Professor (1995) und Der Dummschwätzer (1996). Sein Regie-Debüt gab er 1978 mit der Komödie Gib Gas… und laßt euch nicht erwischen. Mit den Jahren wurden sie Filme inhaltsreicher, sein Weg führte ihn weg von Komödien hin zu Dramatik und Zeitgeschichte.
1995 wurde er von der Directors Guild of America (DGA) für Apollo 13 als Bester Regisseur ausgezeichnet. Das Drama nach einer wahren Begebenheit erhielt neun Oscar-Nominierungen und gewann in den Kategorien Bester Schnitt und Bester Ton. Viele seiner Filme wurden von der Academy gewürdigt, darunter die populären Hits Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (1991), der zu den populärsten Filme der letzten 20 Jahre zählt, oder Cocoon (1985), der zwei Oscars bekam. Eine Reihe von weiteren Filme ließe sich auflisten, aber alle zeigen nur eines: Ron Howard ist in der obersten Regie-Riege Hollywoods angekommen und wird mit überaus wichtigen Filmprojekten betraut. Das sie nicht immer gelingen – wie etwas die Adaption des internationalen Bestsellers The Da Vinci Code – Sakrileg – liegt vielleicht daran, dass sich der Regie zu sehr als Handwerk im Auftrag versteht.
Sein aktueller Frost/Nixon ist ein brillanter Schauspielerfilm. Schon als er den Stoff entdeckte, war er fasziniert von ihm. “Diese Interviews wurden von Millionen von Zuschauern in der ganzen Welt verfolgt, das wahre Drama bei diesem Ereignis bestand jedoch in der Dynamik zwischen den beiden Akteuren – was viele nicht erkannten. Es war eine Schlacht der Argumente, bei der jeder um sein professionelles Überleben kämpfte und bei der es nur einen Sieger geben konnte. Da war Nixon mit seinem großen Können zum Ausweichen. Und da war Frost mit seinem Talent, Menschen zum Reden zu bringen.” Gerade diese Spannung wird von Kritikern gelobt. Hier wird Zeitgeschichte geboten, die nicht altbacken oder mit dem pädagogischen Zeigefinger daherkommt. Ob Ron Howard wohl dafür seinen zweiten Oscar – nach A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (2001) – als Bester Regisseur erhält?
Quelle: Mit Material von Universal Pictures