Die Fantasy-Serie Game of Thrones ist seit fünf Jahren abgeschlossen. Nur ließ das Serienfinale (beziehungsweise die gesamte zweite Serienhälfte) einiges zu wünschen übrig. Der Trost lag für viele Fantasy-Fans in der Tatsache, dass die Showrunner die Buchvorlage irgendwann überholt hatten und man sich nach wie vor auf eine mutmaßlich bessere Version freuen konnte.
Nun ist es 13 Jahre (!) her, dass George R.R. Martin einen Roman seiner Game of Thrones-Vorlagenreihe Das Lied von Eis und Feuer herausgebracht hat. Und die Hoffnung auf die vor Ewigkeiten versprochen Fortsetzung, den vorletzten Teil The Winds of Winter, schwindet immer mehr. Vor allem nach den jüngsten Kommentaren des Autors.
Game of Thrones-Autor George R.R. Martin räumt ein: Er wird vielleicht nie fertig mit der Fantasy-Saga
Während es in den letzten 13 Jahren immer wieder Updates zum Stand des Folgeromans The Winds of Winter gegeben hat, fragen sich einige längst: Wenn Martin nicht während der Pandemie-Hochphase mit Quarantänezeit fertig wurde, wird er den sechsten Roman – geschweige denn den siebten und letzten Teil A Dream of Spring – jemals fertigstellen? Mit dem Hollywood Reporter sprach GRRM diesem Monat über seine eigenen Bedenken und wie unsensibel manche mit der Frage umgehen:
Leider bin ich 13 Jahre zu spät dran. Jedes Mal, wenn ich das sage, denke ich: 'Wie kann ich 13 Jahre spät dran sein?' Keine Ahnung, das passiert ein Tag nach dem anderen. Aber es hat immer noch Priorität. Viele Leute schreiben schon Nachrufe auf mich. [Sie sagen]: 'Oh, er wird nie fertig werden'. Vielleicht haben sie recht. Ich weiß es nicht. Im Moment bin ich am Leben! Ich komme mir recht vital vor.
Eins komme für den 78-jährigen Fantasy-Meister jedoch nicht infrage: sich in einen gemütlichen Ruhestand zurückzuziehen. Er sei "kein Golfer", so Martin.
Sich über die gletscherhafte Gemächlichkeit von George R.R. Martins Schreibe zu echauffieren, hat übrigens längst Tradition. Bereits vor zwölf Jahren, nur ein Jahr nach der Veröffentlichung seines bis dato letzten Game of Thrones-Romans, veröffentlichten die Comedy-Barden Paul & Storm einen Song namens Write LIke the Wind , der den Autor dazu anhält, sich nach Ein Tanz mit Drachen doch bitte zu sputen.
Andere Projekte lenken George R.R. Martin immer wieder von seiner Fantasy-Welt ab
Das Game of Thrones-Mastermind Martin ist ein vielseitig interessierter und vielbeschäftigter Mann. In den letzten Jahren hat er immer wieder Adaptionen seiner Werke mitproduziert oder zumindest auf den Weg gebracht – inklusive der Prequel-Serie House of the Dragon. Darüber hinaus ist er gern auf Messen, Conventions und in Talkshows zu Gast, um über seine vielen Projekte zu reden und besitzt sein eigenes Kino.
Manche nehmen ihm diese Gründe, nicht mit dem Schreiben fortzufahren, übel. Doch selbst der zynischste Fantasy-Fan dürfte von seiner jüngsten Ablenkung gerührt sein, mit der er sich 2024 befasste. Wie er im selben THR-Interview offenbarte, produzierte er aus eigener Tasche heraus eine Reihe von fünf Kurzfilmen. Mit diesen lässt Martin die Werke seines weniger bekannten Kollegen und Freundes Howard Waldrop verfilmen, der im Januar dieses Jahres verstarb.
Die erste dieser Adaptionen ist The Ugly Chickens, die aktuell auf Festivals die Runde macht und vielleicht sogar ein Oscar-Anwärter in der Kurzfilmkategorie sein könnte. "Er war ein großartiger Autor. Es gab niemanden wie Howard", schwärmt Martin von seinem verstorbenen Freund, dem er kurz vor dessen Tod noch einen Rohschnitt des Filmes zeigen konnte.
Schaut hier einen Trailer zu The Ugly Chickens von Producer George R.R. Martin:
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Aktuell warten Game of Thrones-Fans auf die HBO-Adaption von Martins Heckenritter-Novelle in Form der Serie A Knight of the Seven Kingdoms. Darüber hinaus wird eine 3. Staffel des Prequels House of the Dragon gedreht und auch von einem Film aus der Welt von Westeros ist seit diesem Jahr die Rede.