Spannungsmeisterwerk heute Abend bei Netflix: Der 160-Minuten-Thriller von Steven Spielberg fesselt in jeder Sekunde

04.01.2025 - 14:30 Uhr
Daniel Craig in Steven Spielbergs München, der noch kurze Zeit bei Netflix streamtUniversal/Netflix
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Bei Netflix gibt es noch für kurze Zeit einen exzellenten Thriller von Meisterregisseur Steven Spielberg, der in Diskussionen über seine besten Filme zu Unrecht vergessen wird.

2005 brachte Steven Spielberg gleich zwei Filme ins Kino: zum einen den aufwendigen Science-Fiction-Blockbuster Krieg der Welten, echtes Star-Kino mit Tom Cruise und erstaunlich verstörenden Bildern einer Alien-Invasion. Der zweite Film war kleiner, die Darsteller (damals) weniger bekannt. Im Schatten der großen Spielberg-Blockbuster geht München bisweilen unter, obwohl er voller virtuos inszenierter Thriller-Momente steckt, die an den Nerven zehren. Wer ein Netflix-Abo hat, sollte den Film nachholen, bevor er in wenigen Tagen aus dem Katalog verschwindet.

Bei Netflix: In München begeben sich Eric Bana und Daniel Craig auf einen Rachefeldzug

Bei der Geiselnahme während der Olympischen Sommerspiele 1972 in München tötet die palästinensische Terrorgruppe Schwarzer September elf israelische Sportler. Dieses Ereignis löst weltweit Bestürzung aus, während in Israel ein Plan für die Vergeltung entwickelt wird.

Basierend auf George Jonas' Sachbuch Vengeance, erzählt München von dem jungen Mossad-Agenten Avner (Eric Bana). Er wird ausgewählt, die mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlags zu eliminieren. An seiner Seite steht ein Team von Spezialisten: Fluchtfahrer Steve (Daniel Craig), Bombenexperte Robert (Mathieu Kassovitz), Fälscher Hans (Hanns Zischler) und "Cleaner" Carl (Ciarán Hinds). Gemeinsam müssen sie das professionell organisierte Töten lernen.

Doch falsche Informationen, Zweifel und wachsende Paranoia sind ihre Begleiter. Während sie von einer Metropole zur nächsten reisen, eine Zielperson nach der anderen eliminieren, gerät das Team selbst ins Fadenkreuz von Vergeltungsschlägen.

Mehr zum Regisseur:

München ist ein vielschichtiges Spannungsmeisterwerk

Im Verlauf von 163 Minuten vernäht das Drehbuch von Tony Kushner und Eric Roth die einzelnen Attentatsepisoden zu einer Spirale der Gewalt. Durch die Länder und Jahre springt die Geschichte, während uns Eric Banas zunehmend ausgehöhlter Avner als Konstante dient.

Die Chemie des Casts um Bana und den späteren James Bond-Darsteller Daniel Craig sorgt für den ein oder anderen Aufatmer, aber in München dominiert über weite Strecken ein Gefühl der Ausweglosigkeit. Dabei zielen Spielberg und seine Autoren nicht nur auf eine Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt ab, sondern führen die Spur der Vergeltungsschläge innerhalb des Films bis in den Vorgarten ihres US-amerikanischen Publikums: Eines Publikums, dessen Regierung bei Kinostart als Folge der Anschläge vom 11. September 2001 in zwei Kriege verwickelt war. Subtil ist das nicht, aber angesichts der überwältigenden Traurigkeit, die den Film antreibt, wäre Zurückhaltung sowieso fehl am Platz.

All das wird im Gewand eines Thrillers erzählt, in dem die Spannung dank der handwerklichen Finesse von Spielberg, Kameramann Janusz Kaminski und ihrem Team bis ins Unerträgliche angezogen wird.

Laut Angaben von Netflix ist München noch bis zum 7. Januar bei dem Streaming-Dienst verfügbar (und ist nicht zu verwechseln mit der Robert Harris-Adaption München - Im Angesicht des Krieges).

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