Star Trek: Discovery - Neue Opfer und neue Hoffnung im Kampf um die Zukunft

29.03.2019 - 19:55 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Eine emotionale Burnham in Star Trek: Discovery
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Eine emotionale Burnham in Star Trek: Discovery
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Burnhams Wiedervereinigung mit ihrer Mutter verläuft in der neuen Folge von Star Trek: Discovery anders als erwartet, und auch die AI greift zu einer unvorhergesehenen Taktik.

Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) ist zu Beginn der neuen Folge von Star Trek: Discovery mindestens ebenso entgeistert wie die Zuschauer angesichts der Enthüllung, dass ihre Mutter der Rote Engel ist: "Das war echt?!" Die 11. Episode der 2. Staffel, Perpetual Infinity bzw. Der Zeitsturm, wartet allerdings gleich mit mehreren unerwarteten Vereinigungen auf:

  • Burnhams Wiedersehen mit ihrer Mutter verläuft anders, als sie es sich vorstellt
  • Dafür kommen sich Spock und Burnham wieder näher
  • Die AI hat es wiederum auf Leland abgesehen

So wurde Burnhams Mutter zum Roten Engel

Ein Flashback zeigt, wie Gabrielle Burnham (Sonja Sohn aus The Wire) beim Klingonen-Angriff von 20 Jahren in den Anzug des späteren Roten Engels schlüpfte. Statt 1 Stunde zurück reiste sie allerdings 950 Jahre in die Zukunft. Von dort kann sie nun lediglich kurze Abstecher in die Vergangenheit unternehmen, bevor sie wie von einem Gummiband wieder zurückgezogen wird.

Sie war es, die dafür sorgte, dass sich die Pfade der Sphäre aus Folge 4 und Discoverys kreuzen, damit dieser gelänge, was sie bisher nicht schafft: verhindern, dass das gesammelte Wissen der Spähre in den Besitz von Control gelangt, die dadurch zur AI würde, die alles Leben in der Galaxie ausradiert.

Burnham und ihre Mutter

Lange sieht es so aus, als habe diese Mission mit ihren zahllosen Versuchen derart von ihr Besitz ergriffen, dass sie jeden Gedanken an eine glückliche Wiedervereinigung mit ihrer Tochter getilgt hat: "Ich habe dich vor langer Zeit gehen lassen. Ich musste es." Erst gegen Ende verrät sie Michael, dass sie nicht nur in ihrer Nähe war, wenn sie als Roter Engel erschien, sondern alle wichtigen Stationen ihres Lebens zeitreisend miterlebt hat.

Abermals werden die beiden jedoch am Ende der Folge auseinandergerissen. Pike und Co. planen, das Wissen der Spähre mit dem Engel-Anzug weit in die Zukunft zu schicken und dort von einem Wurmloch verschlucken zu lassen, damit die AI es niemals bekommen kann. Die Mission schlägt aber fehl, und Anzug und Mutter verschwinden in einem Zeitwirbel. Eine andere Familienzusammenführung hat diesmal jedoch Erfolg.

Endlich versteht Spock seine Schwester

Für die Beziehung von Spock und Burnham fungiert die Rückkehr ihrer Mutter als Anstoß zur Versöhnung. Aus einer Aufzeichnung von ihr erfährt Spock, dass es gerade seine Lernschwäche war, die es ihr ermöglichte, Kontakt zu ihm aufzunehmen, da sie ihn als Vulkanier einzigartig machte. Sein neues Selbstbild führt ihn auch zur Akzeptanz von Burnhams Gefühlen, es kommt ihm fast so etwas wie eine Entschuldigung für sein Verhalten über die Lippen.

Stieß er vor zwei Folgen noch wutentbrannt das Schachspiel um, mit dem Burnham ihm näherkommen wollte, fordert er sie nun am Ende zu einer neuen Partie auf und macht ihr zudem Mut, dass der Kampf um die Zukunft noch nicht verloren sei: "Instinkt und Logik, zusammen". (Viel Zeit blieb den beiden auch nicht mehr zu Versöhnung, da mit Pikes Abgang am Ende der Staffel auch Spock die Discovery verlassen dürfte.)

Spock

All diese Familien-Momente geben Sonequa Martin-Green Gelegenheit, die unterschiedlichsten Emotionen Burnhams nach außen zu tragen, ohne dass sie wie in der letzten Folge gleich handgreiflich wird. Wäre um sie herum etwas weniger Action, könnten die Gespräche vielleicht sogar noch eine stärkere Wirkung entfalten.

Leland wird zur personifizierten Bedrohung

Eine Vereinigung ganz anderer Art muss wiederum Leland über sich ergehen lassen. Nachdem ihm Control in der letzten Folge schon mal fies ins Auge gestochen hat, injiziert sich die AI nun komplett in seinen Körper (wie auch immer das technisch möglich sein mag). Zuvor erklärt sie ihm als Abfolge von Hologrammen der Discovery-Besatzung, dass ihre Ziele doch gar nicht so unterschiedlich seien.

Beide wollten ein "bestialisches Universum" kontrollieren, dabei fielen nun mal Späne. Zudem wäre Leland doch besten damit vertraut, mit "mehreren unterschiedlichen Wahrheiten" zu operieren. Der hält zwar nichts von diesen alternativen Fakten, kann sich aber nicht dagegen wehren, zu einer Art Locutus-Vorläufer zu werden. Im Gegensatz zum borgifizierten Picard ist er aber nicht nur Sprecher einer Rasse mit Allmachtsanspruch, sondern greift später handfest in die Handlung ein und liefert sich eine Schießerei mit Burnham und Co.

Leland und eine misstrauische Spiegel-Georgiou

Auch wenn er sich danach unverfolgbar abgesetzt zu haben scheint, bietet die Menschwerdung von Control doch eigentlich einen guten Anknüpfungspunkt für eine typische Star Trek-Art der Konfliktlösung. Vielleicht gelingt es den vereinten Kräften von Burnham, Spock und Pike ja, die AI rhetorisch davon zu überzeugen, dass die Vernichtung allen Lebens ein Irrweg ist.

Eine genauere Erklärung der Beweggründe der AI jenseits recht standardisierter Schurkensprüche wäre jedenfalls eine interessante Anknüpfung. Ebenso eine Vertiefung dessen, was es für eine Gesellschaft bedeutet, auf einen immensen Wissensschatz wie den der Spähre verzichten zu müssen, weil er missbraucht werden kann. Wenn solche Überlegungen nicht noch in den letzten Folgen der 2. Discovery-Staffel angestellt werden, dann vielleicht ja in der Picard-Serie.

Alle Recaps zur 2. Staffel von Star Trek: Discovery

In der nächsten Episode scheint zumindest der Glaube für die Crew der Discovery abermals eine Rolle zu spielen, denn ihr Titel Through the Valley of Shadows ist an eine der beliebtesten Bibelstellen angelehnt, den 23. Psalm.

Weitere Weltraum-Fundstücke

  • Ash/Voq reiht sich kurz in die lange Liste der "Argh, der wird doch nicht tot sein?!"-Figuren von Discovery ein, schon am Ende der Folge ist aber klar, dass er sich in eine Rettungskapsel flüchten konnte.
  • Burnhams Mutter behauptet, nichts von den sieben roten Signalen zu wissen.
  • Dr. Culber hat wieder seine Uniform angezogen.
  • Burnhams Mutter deutet mit ihrem Zukunfts-Wissen nicht nur Pikes Schicksal an, sondern auch, dass Spiegel-Georgiou sich für Burnham opfern wird.
  • Warum nur müssen geheime Spionage-Gadgets, die niemand entdecken soll, immer blinken wie ein Weihnachtsbaum?

Die neuen Folgen der 2. Staffel von Star Trek: Discovery sind jeden Freitag bei Netflix zu sehen.

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