Star Trek: Discovery - Die neue Folge verändert eine Hauptfigur für immer

08.02.2019 - 20:20 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Captain Pike und Number One in Star Trek: Discovery
CBS All Access
Captain Pike und Number One in Star Trek: Discovery
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Eine Begegnung im Weltraum stürzt die Discovery ins Chaos und hat für Saru ungeahnte Konsequenzen, Tilly wird May einfach nicht los und Captain Pike bekommt Besuch.

Waren es in der letzten Woche noch abgeschlagene Köpfe wie der eines Klingonen-Babys, die als Argument in einer Auseinandersetzung dienten, demonstriert Folge 4 der 2. Staffel von Star Trek: Discovery den Wert von friedlicherer Verständigung. Dass nicht alle diplomatischen Annäherungen in An Obol for Charon bzw. Der Charonspfennig von Erfolg gekrönt sind, macht neugierig auf die weitere Entwicklung.

Mit einer mysteriösen Sphäre, die den Flug der Discovery auf der Suche nach Spocks Shuttle stoppt, stellt sich Burnham (Sonequa Martin-Green), Pike (Anson Mount) und Co. dabei ein Hindernis in den Weg, das an zahllose klassische Begegnungen des Franchise erinnert. Gleichzeitig versuchen Tilly (Mary Wiseman) und Stamets (Anthony Rapp), mit dem May-Blob-Wesen aus dem Sporennetzwerk zu verhandeln, während Stamets sich mit Rückkehrerin Renos (Tig Notaro) unvergleichlicher Art anfreunden muss. Zudem sorgt ein Ausfall des Universalübersetzers für babylonische Sprachverwirrung, ein Neuankömmling schaut vorbei und Saru (Doug Jones) stirbt. Fast. Ganz schön viel Stoff für 50 Minuten Star Trek, die der Mannschaft der Discovery alles abverlangen.

Wer ist Number One?

Mit der von Rebecca Romijn verkörperten Number One beamt zunächst einmal ein weiterer Charakter aus dem ersten Star Trek-Pilotfilm The Cage auf die Discovery. Damals wurde sie von Majel Barrett verkörpert, der späteren Frau von Star Trek-Schöpfer Gene Roddenberry, tauchte im Gegensatz zu Spock und Captain Pike bisher allerdings nicht mehr im Franchise auf. In der Produktionsgeschichte von Star Trek hat sie eine ganz besondere Verbindung zu Spock, denn ursprünglich war sie der Charakter auf der Brücke der Enterprise, der keine Emotionen zeigte. Nachdem aus dem ersten Pilotfilm nur noch Spock übrig blieb, ging das Merkmal der Gefühlsbeherrschtheit vollends auf ihn über. Einen Namen hat sie wie in The Cage bisher auch in Discovery nicht.

Ihr erster Auftritt in neuer Form hat zwar fast nur Cameo-Charakter, verrät aber zumindest zwei Dinge: Sie hat eine Vorliebe für Junkfood, und ihre Verbindung zu Captain Pike könnte nicht nur beruflicher Natur sein. Das legt zumindest der unausgesprochene Teil ihrer Unterhaltung nahe. Doch während sich die beiden blind verstehen, wird anderswo das ganze Register der Kommunikationshindernisse gezogen.

Der Tod der Sphäre und Sarus neues Leben

Die Sphäre, die anfangs so bedrohlich wirkt, die Discovery mangels gemeinsamer Sprache ins Chaos stürzt, aber doch nur ihr gesammelten Lebenserfahrungen aus 100.000 Jahren Weltraumexistenz weitergeben möchte, ist Star Trek in Reinkultur. Die Frage, wieso sie es in all der Zeit nicht gelernt hat, einen geschmeidigeren Erst- bzw. Letztkontakt zustande zu bringen, gerät angesichts der Botschaft, die von der bedachten Lösung dieser Konfrontation ausgeht, in den Hintergrund. Und dann sind da ja auch noch die existenziellen Veränderungen für Saru, bei dem die Sphäre eine Art Todescountdown auslöst.

Um das ganze Gewicht von Sarus Erkenntnis zu begreifen, dass die Gesellschaft seines Heimatplaneten auf einer Lüge aufgebaut ist, empfiehlt es sich, vor oder nach dieser Folge die Short Treks-Episode The Brightest Star zu schauen, die inzwischen ebenfalls bei Netflix zu finden ist. Sie widmet sich einem jungen Saru auf seinem Heimatplaneten Kaminar und seinem Unwillen, das eherne Gesetz seiner Spezies zu akzeptieren: Alle Kelpianer müssen sich früher oder später von einer anderen Spezies fressen lassen. Oder eben nicht, wie wir in Der Charonspfennig erfahren.

Was das für Sarus Spezies in Zukunft bedeutet, ist ebenso interessant wie die Antwort auf die Frage, wie Saru von nun an auftreten wird. Zwar dürfte es nur die wenigsten überraschen, dass er in dieser Folge nicht stirbt, auch wenn sich seine vermeintliche Abschiedsszene mit Burnham aufgrund ihrer ausgedehnten und extrem tränenreichen Natur alle Mühe gibt, das Gegenteil vorzutäuschen. Nicht rechnen ließ sich allerdings mit seiner Wesensveränderung durch das Überleben des Vaharai: Statt der ewigen Furcht, die seiner Spezies genetisch eingepflanzt schien, fühlt er sich nun ganz von Stärke durchdrungen. Ob er damit wohl verantwortungsvoll umzugehen weiß?

Tilly, vom sprechenden Pilz verschluckt

Zwar nicht unmittelbar lebensbedrohend, aber um einiges seltsamer ist schließlich Tillys Lage. Einer reizenden Zorn des Kahn-Hommage des im Inkubator eingeschlossenen Blobs mit Tillys Hand folgt ein Umschlingen von Tillys Arm, ein mittels Bohrmaschine zu Gesang in Tillys Kopf gebohrtes Loch, Tillys Umhüllung durch einen Kokon, ihre "Wiedergeburt per Kaiserschnitt" und schließlich ihr abermaliges Verschwinden in der Ummantelung. Da weiß selbst die eigentlich so schlagfertige Reno nichts mehr zu sagen.

Das wohl bizarrste Cliffhanger-Ende der bisherigen Discovery-Laufzeit lässt so einige Fragen offen: Wo mag Tilly nur abgeblieben sein? Ist der Kokon eine Abkürzung ins Sporennetzwerk? Wird Tilly in Zukunft als wandelnder Halb-Blob ihren Dienst versehen? Ist alles nur eine Halluzination? Und vor allem: Was plant der May-Blob? Die nächste Folge, Saints of Imperfection, wird hier sicherlich einige Antworten liefern.

Weitere Weltraum-Fundstücke:

  • Pike trägt Number One auf, das holografische Kommunikationssystem aus der Enterprise zu reißen, da es für deren Defekt verantwortlich sein könnte. Ein weiterer Schritt in Richtung Kanon-Kompatibilität, wenn auch kein allzu subtiler.
  • Mit der Frage nach der richtigen Antriebstechnologie (Dilithium oder Sporen) hat die Discovery ihre ganz eigene Diesel-Diskussion bekommen (vgl. die Next Generation Folge Force of Nature bzw. Die Raumkatastrophe)
  • Linus kann tatsächlich wie alle anderen sprechen, wenn der Universalübersetzer seine Arbeit nur richtig macht.
  • Die Erfahrung mit Sarus Fast-Tod führt auch bei Burnham zum Umdenken: Sie will nun ihre Beziehung zu Spock kitten.

Die neuen Folgen der 2. Staffel von Star Trek: Discovery sind jeden Freitag bei Netflix zu sehen.

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