Superhelden-Bombast bei Disney+: Das ist der Anfang vom Ende eines großen Film-Universums

08.02.2022 - 10:59 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
X-Men: Apocalypse20th Century Fox/Disney
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Bei Disney+ könnt ihr X-Men: Apocalypse schauen. Das Marvel-Abenteuer ist bildgewaltig und einfallsreich, aber es läutete den Niedergang der X-Men ein.

Wenn euch im Jahr 2014 jemand gesagt hätte, dass es das X-Men-Universum heute nicht mehr gibt, hättet ihr es wahrscheinlich nicht geglaubt. Das Marvel-Franchise fand einen gänzlich würdelosen Abschluss, zu dem viele Faktoren beitrugen. Dass die Sache kein gutes Ende nehmen würde, war schon abzusehen, als mit X-Men: Apocalypse der vorletzte Teil in die Kinos kam.

Bei Disney+: Darum geht es im Marvel-Bombast X-Men Apocalpyse

Apocalypse ist ein Glied in der Reboot-Reihe von X-Men, die mit X-Men: Erste Entscheidung 2011 begann. Sie erzählt die Vorgeschichte von Anti-Held:innen wie Magneto, Charles Xavier und Mystique, die erstmals 2000 in X-Men - Der Film zu sehen waren. In den Reboots verkörpern jüngere Stars wie Michael Fassbender (Magneto) die Charaktere von Ian McKellen und Co. Apocalypse schließt an die veränderte Timeline des direkten Vorgängers X-Men: Zukunft ist Vergangenheit an – das Zeitreise-Event, dass die alten und neuen Figuren beider Reihen zusammenführte.

In Apocalypse müssen sich die jungen Magneto, Xavier, Mystique sowie erstmals Sophie Turner als Jean Grey und Tye Sheridan als Cyclops gegen den übermächtigen Schurken Apocalypse (Oscar Isaac) stellen.

Schaut den Trailer zu X-Men: Apocalypse

X-Men Apocalypse - Trailer 3 (Deutsch) HD
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Wie X-Men: Apokalypse den langsamen Untergang des Universums einläutete

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (Samstag 20.15 Uhr bei ProSieben) war mit einem Einspiel von fast 750 Millionen US-Dollar der bis dahin erfolgreichste X-Men-Film, und zwar mit Abstand. Das Marvel-Universum schien ein Momentum zu haben. Es wurden im Bann des Erfolges neue Spin-offs angekündigt und der Nachfolger Apocalypse.

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Aber zwischen dem Zukunft ist Vergangenheit 2014 und dem Start von Apocalypse 2016 zerbrach irgendwas. Der Nachfolger spielte zwei Jahre später nur noch 544 Millionen US-Dollar ein, also über 200 weniger. Die Marvel- und Superhelden-Fans schienen sich plötzlich nicht mehr für die X-Men zu interessieren.

Warum ist das X-Men: Universum auf den letzten Metern eingebrochen?

Erfolgreich waren nur noch die auf Einzelhelden aufgebauten Filme Logan und Deadpool, die mit der Hauptreihe kaum Berührungspunkte aufwiesen. Was wegfaulte, war das Zentrum. Der Trend bestätigte sich mit X-Men: Dark Phoenix 2019. Der als großer Abschluss angedachte Eventfilm wurde ein Desaster auf der ganzen Linie: Kein Erfolg an den Kinokassen, kein Anklang bei Fans und Kritik.

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Dark Phoenix war einer der letzten großen Blockbuster des Studios 20th Century Fox, das quasi parallel zur Produktion an Disney verkauft wurde, zusammen mit den X-Men. Das Universum wurde lustlos und von den Verantwortlichen eher nebenbei abgewickelt.

X-Men-Chef Simon Kinberg ließ es verkümmern. Nach dem großen Erfolg Days of Future Past verpasste er es, in der Reihe einprägsame Gesichter und eine klare Linie zu etablieren. So kann ein Superhelden-Franchise neben der Konkurrenz von MCU und DC nicht bestehen. Zwischen 2014 und 2016 wurde das MCU immer relevanter, während die X-Men immer egaler wurden. Das sang- und klanglose Aus war da die logische Folge. Es war kein Platz mehr zwischen DC und MCU für ein drittes Universum.

Disney hat bis heute keinen weiteren X-Men-Film produziert. Kein Wunder, diese Marke ist erstmal verbrannt.

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