Take Two - So viel Castle steckt in der neuen Detektiv-Serie bei Vox

29.08.2018 - 15:10 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
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Heute schickt der deutsche Sender Vox zur Primetime eine neue Serie ins Rennen. Take Two ist sehr an die Erfolgsserie Castle angelehnt. Doch schafft sie es auch, an ihr Vorbild heranzutreten?

Im Mai 2016 feierte die Serie Castle mit Nathan Fillion und Stana Katic über die Partnerschaft zwischen einer New Yorker Polizistin und einem Bestseller-Autor nach 8 Staffeln ihr Serienfinale. Da die Serie sowohl in den USA als auch in Deutschland sehr erfolgreich war, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein neues Projekt diese Lücke füllen musste. Take Two kommt ebenfalls aus dem Hause ABC und soll das Vermächtnis von Castle antreten. Bereits im Juni dieses Jahres lief die 1. Staffel von Take Two in den USA an, ab heute, dem 29.08.2018, ist die Serie nun auch in Deutschland zu sehen. Ich habe mir die ersten 2 Episoden angeschaut und abgewogen, ob Take Two wirklich das Potential hat, das neue Castle zu sein.

Take Two ist quasi Castle mit Geschlechtertausch

Im Zentrum von Take Two steht die Schauspielerin Sam Swift (Rachel Bilson), die früher der Star einer erfolgreichen Cop-Serie war und jetzt frisch aus dem Entzug kommt. Als ihre Serie abgesetzt wurde und ihr Freund sie sitzen gelassen hat, erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Der einzige Lichtblick ist eine Filmrolle als Privatdetektivin. Ihre Agentin Syd (Heather Doerksen) kontaktiert deshalb einen ehemaligen Freund, den ehemaligen LAPD Detective und jetzigen PI Eddie Valetik (Eddie Cibrian). Bei ihm soll Sam alle Tricks eines echten PIs lernen. Trotz mächtiger Zweifel stimmt Eddie dem Deal zu und merkt, dass Sams Publicity gar nicht so schlecht für sein Geschäft ist und Sam durch ihre frühere Rolle als Polizistin auch so einiges auf dem Kasten hat. Also arbeiten die beiden Seite an Seite für Eddies Detektei und profitieren von ihren jeweiligen Qualifikationen.

Take Two und Castle

Auch in Castle kam es damals zu einer ungewöhnlichen Partnerschaft dieser Art. Als Autor Richard Castle (Nathan Fillion) unter einer Schreibblockade litt, machte er die Bekanntschaft der New Yorker Polizistin Kate Beckett (Stana Katic), die ihm schließlich als Muse für eine neue Romanfigur galt. In Take Two übernimmt nun der ehemalige O.C., California-Star Rachel Bilson quasi Fillions Rolle. Die beiden Figuren haben viel gemeinsam, sind aufgeweckt, neugierig und übermütig, tragen aber oft am Ende zur Lösung des jeweiligen Falls bei. Eddie Cibrian hingegen ist wie Katics Beckett ein Einzelgänger und anfangs eher genervt von dem erzwungenen Teamwork.

Zumindest die Chemie stimmt in Take Two

Abseits von ihren wöchentlichen Fällen lebte Castle vor allem von der Chemie zwischen Nathan Fillion und Stana Katic. Nach und nach kamen sich ihre Figuren näher, ab Staffel 5 führten die beiden eine Beziehung, später waren sie sogar verheiratet. Obwohl es in den ersten zwei Episoden von Take Two noch fast keinerlei romantische Andeutungen zwischen Eddie und Sam gibt (bis auf eine recht platte Szene in einem viel zu engen Kleiderschrank), wird auch die neue ABC-Show Take Two wohl eine Anziehungskraft zwischen den beiden Hauptcharakteren ins Zentrum stellen und auf ein regelmäßiges will-they-won't-they? abzielen. Werden sie oder werden sie nicht? Tatsächlich kann ich mir nach 2 Folgen schon gut vorstellen, wie sich Sam und Eddie à la Castle und Beckett in Zukunft den Ball hin- und herspielen und sich bei ihren Fällen näherkommen.

Rachel Bilson und Eddie Cibrian in Take Two

Dabei hat die Serie ein weitere Schwierigkeit eingebaut: Eddie hat eine Affäre mit Detective Christine Rollins, einer LAPD-Polizistin, mit der Eddies Detektei eng zusammenarbeitet. Wir sind gespannt, wie sich dieses Verhältnis entwickeln wird, sollten sich zwischen Eddie und Sam tatsächlich Gefühle entwickeln. Beim Casting hat Take Two auf jeden Fall alles richtig gemacht, zwischen Rachel Bilson und Eddie Cibrian stimmt die Chemie. Im Internet kursiert sogar schon der Shipping-Name Seddie für das frisch entstandene Serienpaar.

Take Two könnte mehr als nur ein Abklatsch von Castle sein

Die Ähnlichkeiten von Take Two und Castle werden immer deutlicher, je mehr wir die neue Serie betrachten. Take Two wurde nicht nur von Andrew W. Marlowe und Terri Edda Miller konzipiert, dem Schöpfer und dem ausführenden Produzenten von Castle, auch die Titelmusik zu Take Two ist von Castle-Komponist Robert Duncan kreiert und erinnert schon sehr an das Intro der Fillion-Katic-Serie. Ebenso gibt es inhaltlich etliche Überschneidungen. So kommt in der Pilotfolge heraus, dass Eddie eigentlich heimlicher Fan von Schauspielerin Sam ist, genauso wie Beckett damals die Bücher von Castle verschlang. Doch so gern wir Rachel Bilson aus früheren Serien wie O.C., California oder Hart of Dixie auch haben, Nathan Fillions Charme wird sie leider nie das Wasser reichen können.

Eddie Cibrian und Rachel Bilson in Take Two

Deshalb ist mein Vorschlag an die Serie ganz einfach: Take Two muss gar nicht versuchen, ein Abklatsch von Castle zu sein und kann ruhig ihren eigenen Stil entwickeln. Solange die Chemie zwischen den zwei Hauptcharakteren bzw. -darstellern weiterhin bestehen bleibt, hat es die Serie gar nicht nötig, ihren Vorgänger weiter zu kopieren, um bei den Zuschauern anzukommen. Die regelmäßigen Fälle des Duos scheinen auf jeden Fall spannend genug zu sein, um das Publikum am Ball zu halten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Take Two das Potential hat, in Deutschland die Primetime zu überstehen.

Die 1. Staffel von Take Two feierte am 21.06.2018 auf ABC Premiere und ist ab heute in Doppelfolgen zur Primetime auf Vox zu sehen. Als Grundlage für diesen Serien-Check dienten die ersten 2 Folgen.

Überzeugt euch die neue ABC-Serie Take Two?

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