Amazing Spider-Man ändert wichtiges Detail: Das nervt, ergibt aber Sinn

21.11.2020 - 09:50 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Andrew Garfield als Spider-ManSony Pictures
5
0
In Amazing Spider-Man erleben wir eine wichtige Neuerung, die nur auf dem ersten Blick seltsam wirkt. Tatsächlich machten die Vorgänger des Andrew Garfield-Films den Fehler.

Es gibt im Internet etliche Anleitungen, wie sich Spider-Man-Fans einen eigenen Webshooter bauen können. Und jede einzelne sieht aus, als würde sie mich enttäuschen. In The Amazing Spider-Man baute Peter Parker erstmals ein mechanisches Gadget, mit dem er seine Netze verschießt. Zumindest erstmals in einem Realfilm.

Warum verschießt Spider-Man plötzlich Netze mit einem Gadget?

Ich kann mich noch daran erinnern, wie irritiert ich war, als sich Andrew Garfield nach seiner Mutation den automatischen Webshooter ans (oder ins?) Handgelenk schraubte. Der Garfield-Spider-Man kam mir in dem Moment vor wie ein Cyborg. Er war näher dran am maschinellen Batman als am "natürlich" mutierten Peter Parker.

Wird der nächste Spider-Man-Film wirklich so irre?

Tobey Maguire & Andrew Garfield in Spider-Man 3 und The Walking Dead Figur kehrt zurück | Top & Flop
Abspielen

Meine Vorstellung vom vermeintlich richtigen Peter Parker hatten die drei Tobey Maguire-Filme (2002 bis 2007) entscheidend geprägt. Die Mutation durch den Spinnenbiss reicht in Spider-Man so tief in den DNA-Code des Superhelden, dass er organisch die Netzschlicke bilden und aus irgendwelchen Drüsen an seinem Handgelenk schießen oder spritzen kann. So hatte Spider-Man zu funktionieren und nicht anders. (Alle Infos zu Spider-Man 3 im MCU)

Ich lag falsch, weil ich keine Ahnung von den Comics habe, dem Ausgangsmaterial sämtlicher Spider-Filme.

The Amazing Spider-Man macht rückgängig, was Sam Raimi änderte

Tatsächlich begeht der erste Spider-Man-Regisseur Sam Raimi den Fehler. Er weicht von der Marvel-Vorlage ab, an die er sich sonst sehr genau hält. In der 1962 erschienenen Premierenausgabe von Spider-Man ist Peter Parker trotz Mutation angewiesen auf technische Unterstützung. Peter erhält diverse Eigenschaften einer Spinne, die ihn übermenschlich machen. Diese eine spezielle Kraft aber fällt ihm nicht in den Schoß.

Raimis Begründung für die Änderung gegenüber den Comics klingt daher auch gut durchdacht: Wenn Spider-Man Wände hochklettern und extrem weit springen kann und so weiter, warum sollte er dann nicht auch selber Netzdrüsen herausbilden und mit ihnen schießen können?

Spider-Man: Warum die Netz-Änderung schlau und passend ist

Über 300 Filme für 97 Cent bei Amazon

Deal

Zum Deal

Damals ergab das alles Sinn. Wir nahmen es einfach hin, dass mit einem Spinnenbiss sämtliche Fähigkeiten einer Spinne sich auf den DNA-Code eines Menschen übertragen. Ihm Muskeln verleihen, seine Sehschwäche ausgleichen, ihm einen "Spinnensinn" geben.

Das änderte sich aber mit den 2010er-Jahren, in denen wir eine intensiveres Interesse für Technik allerlei Gerätschaften entwickelten. Dem neuen Spider-Man-Darsteller Andrew Garfield haftete 2012 nach seinem Durchbruch mit The Social Network ein Nerd-Image an, obwohl er in dem Drama eine der weniger technisch interessierten Figuren spielte. Dennoch, in den 2010er Jahren wehte der Erfindergeist des Silicon Valley über die Welt, und Garfield verkörperte ihn.

Tom Hollands Spider-Man führt die Entwicklung fort

Die Menschen erweiterten ihren Körper und Geist mehr und mehr mit Gadgets. Tüftler wurden immer cooler. Beim durchtechnisierten Tom Holland-Peter Parker des MCU wirken die Webshooter heute so normal wie ein Smartphone in der Hand eines 14-jährigen. Andrew Garfields Webshooter ist also auch eine Ausformung des Tech-Hypes im letzten Jahrzehnt.

*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

Wie gefällt euch der Amazing-Spider-Man von Andrew Garfield heute?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News