The Walking Dead - Gehört Jesus zu den Guten oder zu den Bösen?

25.02.2016 - 09:10 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Tom Payne als Paul Rovia aka Jesus in The Walking DeadAMC
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Seit der letzten Episode The New World bereichert der von Tom Payne verkörperte Paul Rovia aka Jesus die Welt von The Walking Dead. Doch auf welcher Seite steht die neue Figur eigentlich? Gehört sie zu den Guten oder den Blösen?

Im folgenden Text befinden sich sowohl Spoiler zur aktuellen Staffel von The Walking Dead als auch der gleichnamigen Comic-Reihe von Robert Kirkman.

The New World, die zehnte Episode der sechsten Staffel von The Walking Dead, hielt einige Überraschungen bereit. Egal, ob romantische Momente zwischen Rick (Andrew Lincoln) und Michonne (Danai Gurira) oder eine (unerwartete) Wiederkehr seitens Deanna (Tovah Feldshuh) als Zombie: Am meisten Eindruck hinterlassen hat zweifelsohne das Debüt von Paul Rovia (Tom Payne), der sich vorzugsweise Jesus nennt und auch dementsprechend aussieht. Lange Haare inklusive Bart - bei dieser Erscheinung sind sich auch Rick und Daryl (Norman Reedus) uneinig, mit wem sie es da zu tun haben. Obwohl sie zuerst zweifeln, schenken sie dem Neuankömmling etwas Grundvertrauen und bereuen es sofort: Jesus macht sich mit ihrem Transporter aus dem Staub.

Im weiteren Verlauf der Episode nehmen Rick und Daryl seine Spur auf und können ihn schließlich im Rahmen einer chaotischen Verfolgungsjagd überwältigen. Sie töten ihn allerdings nicht. Stattdessen nehmen sie den bewusstlosen Jesus mit nach Alexandria, was zur entscheidenden Frage führt: Auf welcher Seite von Gut und Böse steht der Unruhestifter eigentlich? Ein kurzer Blick in die Comics soll Antworten liefern - oder zumindest Spekulationen darüber, was die Autoren unter Showrunner Scott M. Gimple mit der Figur in der Serie alles anstellen könnten.

Eingeführt wird Jesus als Paul Monroe in Ausgabe 91, wo er auf den ersten Blick - genauso wie in der Serie - einen unberechenbaren Eindruck hinterlässt. Natürlich kann man in der Zombie-Apokalypse keiner Menschenseele über den Weg trauen. Das Irritierende bei Jesus ist jedoch sein auffällig lebendiger Humor, der beinahe Überlegungen nahelegt, es würde sich um einen wahnsinnigen Joker-Verschnitt im The Walking Dead-Universum handeln. Sobald in den Comics die Misstrauenshürde jedoch überwunden wurde - und wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das in den nächsten Wochen auch in der Serie der Fall sein wird - offenbart sich Jesus als umgänglicher Typ, der vor allem eines kann: überleben.

Rational trifft er seine Entscheidungen und überlegt jedes Manöver bis ins kleinste Detail. Kein Wunder, dass er später als Vermittler zwischen Ricks Gruppe und der Hilltop Colony fungiert und eine führende Position in der Auseinandersetzung mit Negan und seiner Gefolgschaft einnimmt. Auf welcher Seite Jesus steht: Diese Frage beantwortet Robert Kirkman ziemlich eindeutig in seinen Panels, wenn er ihn zum Beispiel Seite an Seite mit Rick und Co. ins Gefecht ziehen lässt. Darüber hinaus stecken viele Eigenschaften in Jesus, die in der Serie aktuell Aaron (Ross Marquand) und Morgan (Lennie James) auszeichnen. So zeugt Jesus von einer ausgeglichenen Natur, legt Wert auf Moral, Gerechtigkeit und Fairness, versteht sich aber ebenfalls perfekt im Blutvergießen, so es denn notwendig ist.

In seiner Eigenschaft als Botschafter der Hilltop Colony liegt es ihm sehr am Herzen, neue Überlebende zu rekrutieren, damit die Gemeinschaft stetig wächst. Diese Motivation führt ihn letztendlich auch mit Ricks Gruppe zusammen. Sollte er sich dennoch mit den falschen Leuten anlegen, denkt Jesus nicht einmal daran, die Fronten zu wechseln. Er ist loyal und alles andere als ein Verräter - nicht einmal dann, wenn Negans Männer unbarmherzig auf ihn einprügeln. Stattdessen lässt er sich lieber einen genialen Plan einfallen, um seinen Peinigern zu entkommen - ja, er ist fast ein Heiliger der Zombie-Apokalypse und steht somit in gezeichneter Form definitiv auf Seiten der Guten.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Jesus den LGBT-Anteil im Ensemble der Serie erweitern könnte, nachdem sich zuletzt herausgestellt hat, dass Tara (Alanna Masterson) und Denise (Merritt Wever) in den vergangenen zwei Monaten ein Paar geworden sind. In den Comics offenbarte Robert Kirkman dieses Detail vor einiger Zeit und ergänzte später auf Reddit : "In my opinion there should be more awesome gay people in fiction because there are plenty of awesome gay people in real life." Zudem betonte er, dass die Sexualität der Figur nicht penibel im Vordergrund stehen soll, sondern ganz beiläufig und ganz natürlich Teil der Geschichte ist. "He'll make it with a dude every now and then... before going out and drop kicking zombies."

Wie viel wir von dem Comic-Jesus in den kommenden Episoden der Serie sehen werden, steht natürlich weiterhin in den Sternen und wir müssen uns mindestens bis nächste Woche gedulden, um herauszufinden, welches Schicksal die Autoren für die Figur vorgesehen haben. Zwar befinden wir uns gerade in einer Phase, in der die Handlung der Serie und die der Comics so nah aneinander sind, wie schon lange nicht mehr. Dass sich im Prozess der Adaption gewisse Dinge verändern, sollte aber ebenfalls kein Geheimnis mehr sein. Nicht zuletzt demonstrierte erst kürzlich der Verlust von Carls (Chandler Riggs) rechtem Auge, dass gewisse Details nur in einer bestimmten Variation übernommen werden. Wir dürfen auf alle Fälle gespannt sein, was aus Jesus wird.

Was glaubt ihr? Gehört Jesus in der Serie zu den Guten oder zu den Bösen?

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