Das Thema Gewalt in der Schule ist in den USA besonders negativ behaftet. Die Amokläufe von Teenagern haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen gesorgt, allen voran natürlich der erste Fall in Columbine. Dennoch hat sich Regisseurin Lynne Ramsay getraut, den Roman von Lionel Shriver zu adaptieren und We Need to Talk About Kevin zu verfilmen.
Die Geschichte handelt von der Mutter eines Amokläufers, Eva gespielt von Tilda Swinton, die sich nach der Tat mit ihren Gefühlen von Schuld und Verantwortung auseinandersetzt. Die nicht-lineare Erzählung spiegelt ihren Versuch wieder, nachzuvollziehen, an welcher Stelle ihrer Erziehung sie versagt hat. In den Rückblicken wird deutlich, dass ihr Verhältnis zu Sohn Kevin, Ezra Miller, schon immer ein problematisches war, teilweise auf Grund ihrer eigenen ambivalenten Muttergefühle, teilweise wegen der schon immer recht boshaften Ausstrahlung des kleinen Kindes. Als Vater tritt John C. Reilly auf.
We Need to Talk About Kevin lief bereits auf dem Filmfestival in Cannes und bekam sehr gemischte Kritiken. Die Performance von Tilda Swinton jedoch wurde hoch gelobt und ist bereits im Gespräch für die Oscars 2012. Vermutlich auf Grund des für die USA kontroversen Themas wird der Film dort im Dezember nur in wenigen Kinos anlaufen. In Frankreich jedoch startet We Need to Talk About Kevin bereits im September, weshalb der Trailer auch französische Untertitel hat. Ein deutscher Kinostart steht aktuell noch nicht fest.
Was ist euer Eindruck: Spannendes Psychogramm oder unnötige Sinnsuche für eine ohnehin unerklärliche Tat?
