Breaking Bad hat vorgezeigt, wie es geht. Die Geschichte rund um Walter White und seine Meth-Künste blieb bis zum Ende spannend, intelligent und wahnsinnig gut gespielt. Nicht viele Serien, die über drei oder vier Staffeln hinaus gehen, präsentieren sich auch am Ende noch mit dieser vielseitigen Cleverness.
Während manche Krimi-Serien wie CSI: Den Tätern auf der Spur darauf aufbauen, sich immer und immer zu wiederholen, und wieder andere sehr umstrittene Enden aufweisen wie Lost, gibt es auch die stark abbauenden Serien. Zu Beginn haben sie uns gefesselt, waren vielleicht die besten ihres Genres und glänzten mit Innovation und Top-Performances. Doch vielleicht schon nach der ersten Staffel haben sie ihren Zenit überschritten, wechselten in die Dauerschleife oder konnten schlichtweg keine spannenden Geschichten mehr aufweisen.
Wie haben hier die Top 7 der Dramen-Serien, die wir von Beginn an geliebt haben und es uns deshalb umso trauriger macht, dass sie an Qualität stark abgebaut haben.
Achtung Spoiler!
7. Platz: Homeland
Showtimes Homeland preschte 2011 in die hochkarätige Serienlandschaft mit heiklem Thema und der vielleicht spannendsten ersten Staffel, die uns jemals von einer Thriller-Serie mit Realitätsanspruch geboten wurde. Der US-Marine Nicolas Brody (Damian Lewis) kehrt nach acht Jahren Gefangenschaft im Irak in seine Heimat zurück und CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes) scheint die einzige zu sein, welche nicht an seine Unschuld glaubt. Sie vermutet, dass er einer Gehirnwäsche von Terroristen unterzogen wurde. So nahe an den Charakteren wie möglich startete Homeland rasant und vielversprechend mit spannendem Agenten-Handwerk. Doch anstatt – wie ursprünglich geplant – die Hauptfigur am Ende der ersten Staffel zu töten, weilte sie weiter unter uns und noch in der aktuellen, dritten Staffel ringen die Drehbuchschreiber mit dieser künstlichen Lebenserhaltung.
6. Platz: Castle
Mit Richard Castle hat sich Nathan Fillion nach Firefly ‒ Aufbruch der Serenity endlich wieder eine passende Hauptrolle in einer gelungenen “Comedy-Drama”-Serie nach bewährtem Krimi-Rezept gefunden. Als Krimi-Autor hängt sich Castle an die Mordermittler von Los Angeles, macht der toughen Kate Beckett (Stana Katic) schöne Augen und sorgt für jede Menge Absurditäten und Einfallsreichtum auf dem Polizeirevier. Doch so einfallsreich die ersten vier Staffeln noch waren – sie lebten vor allem von dem ungeklärten Mord an Becketts Mutter und der unausgesprochenen Zuneigung der Hauptfiguren – nach vier Staffeln lag beides offen auf dem Tisch lag. Dem Drama fehlte von nun an die nötige Würze, um noch länger mit dem charakteristischen Castle-Charme überzeugen zu können. Mittlerweile läuft bereits die sechste Staffel auf ABC.
5. Platz: Heroes
Die erste Staffel von Heroes ist für alle Superhelden-Fans ein wahrliches Fest. Verschiedenste, interessante Charaktere entdecken ihre übernatürlichen Fähigkeiten, um gemeinsam in einem epischen Plot die Welt zu retten. An Helden mangelt es der Serie wahrlich nicht und ebenso wenig an spannenden Figuren. Hiro (Masi Oka) entdeckt nach und nach seine Fähigkeiten der Teleportation und des Zeitreisens, während sich Claire (Hayden Panettiere) gerne von Kränen stürzt, um danach zu beobachten, wie sich ihr deformierter Körper wieder zusammenfügt. Und mit Zachary Quinto als psychopathischer Bösewicht Sylar hat Heroes das große Los gezogen. Doch spätestens nach der dritten Staffel war die Luft raus und das Potenzial der Figuren wurde nicht mal ansatzweise ausgeschöpft. Stattdessen konzentrierte sich die Serie auf neue, unsympathische Charaktere, einen lahmen Zirkus und beendete die traurigen Überreste einstiger Größe nach dieser vierten Staffel.
4. Platz: Prison Break
Die erste Staffel des Gefängnis-Ausbruch-Thrillers Prison Break fesselt ab der ersten Minute an den Fernsehbildschirm und es gelang nur schwer, nach dem beispiellosen Cliffhanger am Ende einer Folge, nicht gleich die nächste Episode folgen zu lassen. Das Drama um den Gefängnisausbruch von Michael Scofield und seinem unschuldig zum Tode verurteilten Bruder Lincoln Burrows aus Fox River ist, dass am Ende dieser 22 hochspannenden Folgen das unausweichliche geschieht und sie den Gefängismauern entfliehen können. Damit scheint die Geschichte erzählt. Eigentlich. Doch Prison Break hängt noch drei weitere Staffeln ran und verfrachtet seinen tätowierten Hauptprotagonisten sogar erneut in ein Gefängnis, aus dem er, oh Wunder, wieder entkommen muss. Trotz dieser Repetition bleibt die Serie zwar weitestgehend unterhaltsam, doch erreicht sie zu keinem Punkt mehr das nervenzerreißende Niveau der ersten Staffel.