Akira Kurosawa gilt als einer der wichtigsten Filmemacher Asiens und hat nicht nur in seiner Heimatregion zahlreiche Fans, sondern in der ganzen Welt. Martin Scorsese und Francis Ford Coppola waren enge Freunde des Japaners, viele seiner Kollegen hat er mit seinen Filmen wie Die sieben Samurai oder Kagemusha – Der Schatten des Kriegers maßgeblich beeinflusst. Heute zeigt ZDFkultur seinen Film Ran, der sich auf zwei literarische Stoffe stützt: die Legende um einen japanischen Herrscher, der seinen drei Söhnen sein Reich überlässt, und auf Elemente von William Shakespeares “König Lear”. Absolut sehenswert!
Der einst gefürchtete und nun greise Fürst Hidetora beschließt, sich zur Ruhe zu setzen und verteilt seine Güter unter seinen drei Söhnen Taro, Jiro und Saburo. Der Älteste soll sein direkter Nachfolger werden, doch er treibt ein hinterlistiges Spiel. Er bringt die Geschwister um ihr rechtmäßiges Erbe und beschwört einen erbarmungslosen Krieg herauf. Die jüngeren sind nicht besser als ihr Bruder: Am Ende gibt es kein Reich mehr.
Zum 100. Geburtstag des Regisseurs schreibt unser damaliger Praktikant Prestigeww: Was ist also das Geheimnis von Akira Kurosawa? Ihm gelingt es, durch einfache Handlungen an den Kern des Menschlichen vorzustoßen. Durch die Konflikte, in die die Figren Kurosawas gestoßen werden, eröffnet sich die philosophische Frage nach dem Wesen, dem Vermögen und den Abgründen des Menschen. Gleichzeitig bieten seine Filme tiefe Einblicke in die japanische Kultur und das Selbstverständis der Samurai und anderer Bevölkerungsgruppen. Trotz dieses intellellektuellen Anspruch gelingt es Akira Kurosawa jedoch, selbst dreistündige Samurai-Epen so spannend zu erzählen, dass sie den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute fesseln.
Was: Ran (1985)
Wann: 22:00 Uhr
Wo: ZDFkultur
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