In Western stehen Duelle zwischen Revolverhelden an der Tagesordnung. Im realen Kinogeschäft kommen sie seltener vor. Umso unglaublicher ist deshalb die Misserfolgsgeschichte, die Kevin Costner vor 30 Jahren erlebte, als er als Verlierer aus einem Film-Zweikampf hervorging.
Vor 30 Jahren trat Kevin Costner mit Film-Sabotage eine Western-Fehde los
Wir reisen in der Zeit zurück: 30 Jahre vor Yellowstone und Horizon hatte Kevin Costner Anfang der 90er gerade seinen Der mit dem Wolf tanzt-Erfolg hinter sich und wendete sich einer neuen Western-Legende zu: dem Gesetzeshüter Wyatt Earp. Zu dem berühmten Marschall gingen jedoch zwei Filme gleichzeitig in Produktion: Tombstone und Wyatt Earp - Das Leben einer Legende. Und damit begann eine mit allen Wassern gewaschene Kino-Fehde.
In Tombstone von George P. Cosmatos spielt Kurt Russell Wyatt Earp, in Lawrence Kasdans Film übernahm Kevin Costner die Hauptrolle. Wie Espinof berichtet, sah das anfangs aber noch anders aus: Ursprünglich sollte Costner in Tombstone als Gesetzeshüter antreten, ehe er zum Konkurrenzprojekt wechselte, das anfangs noch als Miniserie konzipiert war. Mit Regisseur Kasdan hatte Costner vorher schon Silverado gedreht. Außerdem überzeugte ihn der Fokus auf mehreren Figuren in Tombstone nicht, während er in Wyatt Earp die alleinige Hauptrolle erhielt. (Was fast ironisch wirkt, wenn man sich heute Costners Horizon ansieht.)
Damit war der Fehde-Handschuh ausgeworfen. Tombstones-Drehbuchautor Kevin Jarre ging sogar so weit, die Wyatt Earp-Verfilmung als "Versuch, meinen Film zu zerstören", zu bezeichnen. Bei zwei Western zum selben Thema musste einer verlieren. Kevins Costner soll Tombstone sogar so sabotiert haben, dass große Verleiher sich schließlich weigerten, ihn weiter zu vertreiben. Und mehr noch: Der Costner-Film beschlagnahmte alle Western-Kostüme Hollywoods für sich, sodass Tombstone schließlich zu Kostümverleihen aus Europa ausweichen musste.
Western-Niederlage: Kevin Costners Wyatt Earp verlor das Kino-Duell
Trotzdem ging der Western Wyatt Earp - Das Leben einer Legende am Ende als unterlegener Film aus dem Konkurrenzkampf hervor, wie der Vergleich der Budgets und Einspielergebnisse zeigt:
- Tombstone kostete 25 Millionen US-Dollar, kam im Dezember 1993 in die Kinos der Vereinigten Staaten und spielte weltweit 73 Millionen ein: ein Western-Erfolg, den es so seit Ende der 1970er nicht mehr gegeben hatte.
- Wyatt Earp mit Kevin Costner soll 63 Millionen US-Dollar gekostet haben, erschien erst ein halbes Jahr später, im Juni 1994, und erreichte beim Kino-Einspielergebnis mit 56 Millionen nicht einmal sein Budget.
Bei Moviepilot haben beide Filme heute dieselbe Bewertung: 6.7 von 10 Punkten. Tombstone (mit 131 Minuten Laufzeit) streamt bei Disney+ *, Wyatt Earp (191 Minuten) hingegen könnt ihr im Stream nur leihen oder kaufen, zum Beispiel bei Amazon*.
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