Seit Ant-Man and the Wasp, also mehr als einem halben Jahr, herrscht Marvel-Pause. Für MCU-Verhältnisse fast schon eine Ewigkeit. Umso üppiger fällt das Programm der kommenden Monate aus. Gleich zwei große Kinofilme bilden die nächsten Kapitel im Marvel Cinematic Universe: Vor dem großen Phase 4-Showdown Avengers 4: Endgame startet am 07.03.2019 noch Captain Marvel, ein nicht weniger wichtiger Film.
Ein Neuanfang für das MCU? So gut ist Brie Larsons Marvel-Debüt
Doch wie ist überhaupt Brie Larsons Solodebüt? Bisher hielt sich die Presse mit Meinungen bedeckt. Grund dafür ist das Embargo, aufgrund dessen bis zum heutigen Tag keine Rezensionen veröffentlicht werden durften.
Jetzt ist aber Schluss damit: Ab sofort darf jeder Journalist, der den Film schon gesehen hat, seine Meinung ausführlich äußern. Wir fassen daher die aussagekräftigsten US-Kritiken für euch zusammen.
Darüber hinaus melden wir uns auf dem Instagram-Account von moviepilot zu Wort und erzählen euch von unseren ersten Eindrücken zu Captain Marvel.
David Ehrlich von IndieWire ist sehr enttäuscht vom neusten MCU-Film. Captain Marvel ist laut ihm „einfach nur ein weiterer Marvel-Film. Und nicht mal ein wirklich guter.”
Owen Gleiberman wählt dagegen freundlichere Worte. Für den Variety -Kritiker hat die neue Heldin sogar eine Superkraft, über die die meisten Comic-Helden laut ihm nicht verfügen: Ausdrucksstärke. Gleiberman fühlt sich bei dem Film an den gefeierten Logan erinnert und lobt das 21. MCU-Werk als „tragische Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität und der Zuschauer ist immer mit dabei”.
Das Drehbuch von Captain Marvel ist eine Schande
Matt Goldberg von Collider zeigt sich von der Figur Carol Danvers ebenfalls sehr angetan, der Film selbst wird ihr aber nicht gerecht. Der Kritiker spricht sogar von einer „Schande, wie die Regisseure und Co-Autoren Anna Boden und Ryan Fleck versuchen, mit ihrem Film eine Origin-Story zu erzählen”.
Demnach wüsste der Film nicht so recht, wie er diese Geschichte behandeln soll. So wird um Carols Identität und Herkunft ein großes Geheimnis gemacht, was jedoch sehr uninteressant daherkommen und die Figur schwächer machen soll, als sie eigentlich sind.
Kritiken-Veteran Peter Bradshaw vom Guardian hätte sich auch eine bessere Figurenzeichnung und mehr Klarheit für Brie Larson gewünscht. Ihre Darbietung sei zwar stark, somit soll Captain Marvel letztendlich ein unterhaltsamer neuer Marvel-Film sein, mehr aber eben nicht.
Captain Marvel hat nicht den Black Panther-Effekt
Der Hollywood Reporter ist wenig begeistert vom neuen MCU-Ableger. Der Film ist laut Kritiker Todd McCarthy „kein neuer Black Panther” und sehr „banal geraten”. McCarthy beschreibt die Bösewichte der Skrulls als „lückenhaft” und in jedem künstlerischen Versatzstück des Films würde es „an Elan fehlen”.
Die Journalistin Helen O’Hara von Empire verteidigt im Gegensatz zu ihren Kollegen Captain Marvel. So beschreibt sie die Comicverfilmung als „lustigen Buddy-Film zwischen Carol und Nick Fury”. Viel wichtiger sei aber, dass der Titel mit seiner weiblichen Protagonistin ein Statement setzen würde. Captain Marvel behandelt demnach nicht „Frauenpower-Klischees”, sondern ist nicht weniger als eine „Verneigung vor dem Feminismus”.
Die ersten Kritiken klingen also ziemlich durchwachsen. Zeigt Marvel etwa trotz neuer Heldin endgültig Ermüdungserscheinungen? Mit ihren Superkräften wird Carol Danvers jedenfalls die mächtigste Superheldin unter den Avengers. Captain Marvel könnte sogar den entscheidenden Schlag gegen Thanos setzen und dürfte in Zukunft die Speerspitze des MCU bilden. Darüber hinaus beinhaltet der Film Stan Lees vorletzten MCU-Cameo.
Was erwartet ihr euch von Captain Marvel?