Das, was Filme ausmacht hat Cornelia Funke gut beschrieben. Filme, die einen schon von Kindesbeinen an begleiten, die einen mitfiebern lassen, faszinieren, zum Lachen bringen und traurig machen.Wenn man im Kindesalter irgendwann die Augen schloss, sobald die Eltern mit "Es war einmal" begannen und man sich in seine Decke kauerte, als die böse Hexe zum zweiten Mal wiederkehrte, um ihr unheilvolles Werk zu beenden, sind dies Momente, die einen in der Erinnerung begleiten. Diese behüteten Orte des Erzählens sind für mich nun Filme geworden.
Was waren das für Filme? Filme mit Piraten oder Rittern, Filme über Freunde, Filme, die einen Angst einjagten, Filme die einen zum Lachen brachten, eben all das, was die Geschichten aus Märchenbüchern auch vermochten begegnete einem nun auf der Leinwand oder dem Bildschirm.Ich habe schnell gemerkt, was für Filme ich toll finde: Zeichentrick bzw. animierte Filme. Ich kann nicht mehr genau sagen, was einer meiner ersten animierten Filme gewesen ist, jedoch habe ich noch immer einige Filme und Gefühle, die ich beim erstmaligen Sehen hatte, noch immer vor meinen inneren Auge.
Schneewittchen und die sieben Zwerge... eine Frau, sieben Männer, ein klassisches Märchen und einer der ersten visionären Filme, die den Meisterwerkekanon von Disney begründeten sowie einer der ersten Zeichentrickfilme, an die ich mich erinnere. Mit einem fröhlichen "Hi, ho" begleitet man die verstoßene Königstochter beim Leben mit den Zwergen, zum unheimlichen Tod der bösen Königin (ich finde übrigens noch immer, dass die alte Frau sehr gruselig ist^^) bis zum erlösenden Kuss des Prinzen.
Disney und Pixar war und ist bis heute noch einer der großen Filmbegleiter in meinem Leben und ich freue mich auch jetzt noch, jeden Disney- und Pixarfilm im Kino zu sehen; notfalls auch zwischen Familien und Jugendlichen, die Popcorn durch die Gegend werfen, bevor der Film los geht.
Dann gab es Filme, die einen Eltern vorgesetzt haben, weil sie gesehen haben, dass es ein Zeichentrickfilm war und bekam dann Filme wie Animal Farm - Aufstand der Tiere, Unten am Fluß oder Yellow Submarine zu sehen; Filme die mich auf ihre Weise irritiert und teils verstört haben. Was mir aber dann auch bald deutlich geworden ist, war, dass Zeichentricknicht gleich Kinderunterhaltung bedeutet. Zeichentrick, noch nicht mal ein eigenes Genre ist, sondern lediglich eine Machart bezeichnet.
Irgendwann fing ich an, Animeserien zu sehen und dann auch meine ersten Animefilme: Chihiros Reise ins Zauberland, X - Der Film oder Prinzessin Mononoke. FIlme, die mich immer wieder begeisterten (allen voran die Filme der Ghibli-Studios).
Deutlich wurde mir vor allem, dass diese behüteten Orte der Kindheit sich am ehesten in Filmen wieder finden, die man als Kind oft gesehen hat und das sind zumeist animierte Filme bei mir gewesen. Filme die ich auch jetzt als "Erwachsener" noch gerne sehe. Es ist dabei egal, ob ich mir Chicken Run - Hennen rennen (den man als Kind sehen kann, aber wo einem als geübten Zuschauer in den älteren Jahren durchaus andere Dinge auffallen sollten), Die drei Räuber (einfach echt liebenswert) oder Waltz with Bashir (zutiefst ergreifend) ansehe. Animierte Filme werden wohl, nicht nur von Eltern, manches mal unterschätzt. Es sind Filme die universelle Botschaften transportieren können: Freundschaft, Friede, Liebe, Sorge um die Umwelt usw. und dabei anspruchsvoll oder auch völlig simpel sein können. Filme, die ich noch immer liebe und mich jedes mal freue, wenn ich einen guten animierten Film sehe. Filme, die einfach fast jede Generation erreichen und dass kann glaube ich keine andere Filmart oder Genre von sich behaupten. So freue ich mich auf jede menge Absurditäten und Witz, die mir noch in diesem Bereich der Filmwelt offen stehen und hoffe, dass es dabei nicht nur mir so geht.