Watchmen entzweit Fans: Unnötig oder gelungen?

05.03.2009 - 16:23 Uhr
R
13
0
MEINUNG » Die einen schreien Verrat, die anderen sind begeistert. Wie gut ist Watchmen wirklich?

Dieser Tage weiß man als Kinofan nicht, was das Richtige wäre: Eine Kinokarte für die heiß ersehnte Comicverfilmung Watchmen – Die Wächter zu lösen oder nicht? Bei der Beurteilung der Filme hört man die gesamte Bandbreite von “tierisch langweilig” bis “supergeil”. Als ich dann heute den Artikel “5 Gründe, weshalb Du Watchmen nicht sehen solltest” las, steigerte sich die Verunsicherung ins Unermessliche. Filmfreund Christopher Cambell schreibt so im Spout Blog über seine vehemente Antihaltung: “Wenn Du nach dem Lesen immer noch entschlossen bist, drei Stunden deiner Zeit mit diesem fülligen, wiedergekäuten, irrelevanten, lächerlichen und unausweichlich enttäuschenden Superheldenkino zu verschwenden, haben wir wohl keine andere Wahl als dich als gehirnloses Schaf zu bezeichnen, was es verdient, getäuscht zu werden.”

Was sagt man dazu. Die 5 Gründe stellen sich in dem Artikel wie folgt dar:

1. Getreue Adaptionen von Comics sind überflüssig

Dieses Argument bezieht sich darauf, dass in den Augen des Schreiberlings der Film zu nah am Comic bleibt und sich Zack Snyder keine künsterlische Freiheit nahm, ergo den Mut hatte, um sein eigenes Kunstwerk aus der Basis des Comics zu erschaffen. Bereits Sin City war unnötig, da der Film nur Shot-to-Shots aus dem Comic übernahm.

2. Es gibt schon so viele satirische und das Comicgenre untergrabende Verfilmungen

Wieso sollte jemand Watchmen sehen wollen, wenn die Stellung zum Genre im Vergleich zu Hancock 2, Iron Man, Die Unglaublichen – The Incredibles oder Die Super Ex nichts Neues bringt?

3. Watchmen hat keinerlei zeitgenössische Bedeutung

In der Zeit der Veröffentlichung des Comics kam Watchmen einer Revolution des Superheldengenres gleich, dekonstruierte die Erzählweise des Comics und stellte zeitgenössische politische Entwicklungen in Frage. Der Film hätte dies anpassen müssen, indem zum Beispiel Präsident Bush statt Nixon genannt wird oder der Irakkrieg statt des Vietnamkriegs. Dies ist nicht geschehen, der Film entbehrt jeglicher politischen Brisanz der Welt im zweiten Jahrtausend.

4. Was im Comic Realismus war, ist im Film lächerlich

Die Erzähltechniken und der Zeichenstil des Comics stand unter dem Prinzip des Realismus, wohingegen der Film überstilisiert eher den Batmanfilmen eines Joel Schumacher gleichkommt. Dies wirkt lächerlich.

5. Falsche Zielgruppe: Man kann nur enttäuscht sein

Dass die wahren Comicfans enttäuscht sein würden, war klar. Die einen finden den Film zu genau an der Vorlage, andere sehen ihn zu weit davon entfernt. Die Warner-Bros.-Marketingabteilung gab Millionen aus, um Fans zu ködern. Sie hätten besser damit getan, das breite Mainstream-Publikum (welches Hancock 2 mochte?) anzuvisieren. So bleibt nur ein schaler Nachgeschmack im Mund für den wahren Fan.

Auch wenn ich nicht alle Argumente des erbosten Fans (hier nachzulesen) nachvollziehen kann: Nicht allen scheint der Film gefallen zu haben. Die Kommentare auf moviepilot sind ebenso uneindeutig.

Was meint ihr? Langweilig oder gelungene Verfilmung?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News