Manche Regisseure verschreiben sich einem Genre, dem sie treu bleiben, wieder andere lieben die Abwechslung. Manchmal beginnt ein Filmemacher auch, in einem Genre und beschließt dann, dass er eigentlich gerne lieber andere Filme machen würde. So erging es irgendwann wohl auch David Cronenberg, dessen neuester Film Eine dunkle Begierde diese Woche anläuft. Ebenfalls dunkel, aber auf eine ganz andere Art und Weise, ist sein Remake von Die Fliege aus seinen Horror-Tagen. Den haben wir uns heute für die Gretchenfrage vorgeknöpft, wenn wir von euch wissen wollen: Welche Fliege ist euch lieber?
Hintergrund
1957 veröffentlichte der Playboy die Kurzgeschichte Die Fliege von George Langelaan. In dieser ging es um einen Wissenschaftler, der nach einer Möglichkeit sucht, Gegenstände von einem Ort zum anderen teleportieren zu können. Als er sich sicher ist, dass er alles korrekt berechnet hat, beschließt er, sich einem Selbstversuch zu unterziehen. Jedoch bemerkt er nicht, dass eine Fliege mit ihm in sein Teleportationsgerät geraten ist, was zur Folge hat, dass sich die DNA der beiden kreuzt …
Pro Die Fliege (1958)
Die Erstverfilmung von Kurt Neumann hält sich sehr nah an der Originalgeschichte von George Langlaan. Sie wird in einer Rückblende erzählt, die gleich von Anfang an klarstellt, dass die Hauptfigur (gespielt von David Hedison) die Geschehnisse nicht überleben wird. Der Film ist einer der klassischen B-Movies der 50er und präsentiert uns nicht nur eine herrlich skurrile Story mit Horror-Ikone Vincent Price in einer Nebenrolle, sondern auch einen Fliege-Mensch Hybrid im Jacket. Eine Fliege im Anzug. Das ist wirklich etwas, was wir nicht alle Tage sehen.
Pro Die Fliege (1986)
Anders als im Streifen von 1958 findet die Transformation zur Fliege in diesem Remake sehr viel langsamer statt. Jeff Goldblum verwandelt sich Stück für Stück in eine Stubenfliege, nachdem sein Selbstversuch schief gegangen ist, anstatt wie David Hedison sofort zu einem Fliege-Mensch-Hybrid zu werden. Der Film ist expliziter und um einiges düsterer als die Erstverfilmung. Die schrittweise Verwandlung wirkt bedrückend und unheimlich, da sie nicht nur auf einer physischen, sondern auch auf einer psychischen Ebene stattfindet. Optisch ist sie so erfolgreich geglückt, dass sie von der Academy mit einem Oscar für das beste Makeup bedacht wurde. Das Mischwesen, zu dem Jeff Goldblum mutiert, ist auch heute noch schaurig, gruselig und eklig, wie selten ein anderes Geschöpf des Horrorgenres. Auch nach 25 Jahren weiß es noch zu erschrecken.
Wie seht ihr das?