Wolverine in der Kritik

28.04.2009 - 09:25 Uhr
Wolverine
20th Century Fox
Wolverine
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Erste Meinungen von Filmjournalisten bescheinigen dem X-Men-Prequel Mittelmäßigkeit.

Nun haben sich offenbar doch viele Journalisten entweder nicht an ihre Verschwiegenheits-Erklärung bei der Pressevorführung gehalten oder den Film auf anderem Wege zu sehen bekommen und lassen ihren Meinungen zum morgen anlaufenden Wolverine: Weg des Kriegers freien Lauf. Dabei scheint sich, die Skepsis angesichts der Maulkorb-Strategie des Verleihers weitgehend zu bestätigen. Die Rezensenten bescheinigen dem Film bestenfalls Mittelmaß.

Bei Simone Andrea Mayer vom Tagespiegel kommt der Streifen noch am besten weg. Sie entdeckt darin viele emotionale und gar romantische Züge an Wolverine, der weint, schreit, leidet und liebt. “Wie die Vorgängerstreifen ist auch der neue Teil mit Spezialeffekten aufgeladen. Hervorragend umgesetzt ist etwa eine Kampfszene auf der Kante eines Atom-Kühlturms. Mit den Augen Logans wankt und schwankt der Zuschauer Hunderte Meter über dem Boden – wer in der Realität nicht schwindelfrei ist, wird im Kinosessel keinen Spaß haben.” Für Yannik Leibacher im Bieler Tageblatt verlässt sich das durchaus kurzweilige Geschehen, vor allem gegen Ende “etwas zu sehr auf Effekthascherei, was schliesslich in einem etwas gar künstlich wirkenden, am Computer generierten Sonnenuntergang gipfelt.”

Überhaupt nicht begeistert ist Marcus Wessel von evolver.at: Er bezeichnet den Film als zähe Geisterfahrt. "Liefert die Geschichte zu Beginn immerhin noch passable Action – vor allem die gemeinsamen Einsätze der Mutantentruppe verbreiten gute Laune -, büßt der Film spätestens mit Wolverines “Auferstehung” und seiner Flucht aus dem Geheimlabor geradezu dramatisch an Dynamik und Unterhaltungswert ein. Obwohl danach mit Gambit sogar ein neuer Charakter die Bühne betritt, der von den beiden Drehbuchautoren David Benioff und Skip Woods leider ziemlich verheizt wird, ist der Leerlauf kaum zu übersehen." Thomas Hunziker von filmsprung.ch sieht in Wolverine gar eine “jämmerliche Comic-Verfilmung, die der X-Men-Trilogie in keiner Weise gerecht wird und einzig wegen Hugh Jackman mehr als einen Stern verdient.”

Bleibt abzuwarten, ob Hugh Jackman den Film auch an den Kinokassen rettet. Nach dem Vorveröffentlichungs-Debakel und dem Journalisten-Maulkorb (wir berichteten hier und hier ) steht der Film offenbar unter einem schlechten Stern. Wer überzogene Comic-Action schätzt, sollte sich Wolverine: Weg des Kriegers anschauen. Wer sich jedoch ein würdiges Prequel des beliebtesten aller X-Men gewünscht hat, wird möglicherweise enttäuscht sein. Vielleicht hätten die Verantwortlichen auf Bryan Singer warten sollen, statt voreilig Gavin Hood für die Regie zu verpflichten. Nun droht der Film, der im Vorfeld so viele Erwartungen geweckt hat, in der absoluten Mitelmäßigkeit zu versinken.

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