7 Filmklischees, die Christoph stets begleiten

27.09.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Klischees all überall
MGM/Studiokanal/Touchstone/Buena Vista/moviepilot
Klischees all überall
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Wer ein paar Filme in seinem Leben gesehen hat, wird in den Einträgen der heutigen glorreichen Sieben einige alte Bekannte wiederentdecken, widmen sie sich doch Filmklischees, die uns seit Jahrzehnten begleiten und keine Anstalten machen, sich zur Ruhe zu setzen.

Dass in vielen Filmen so manches anders ist als im wirklichen Leben, ist ja nichts neues. Die Realität bietet selten aufregende Abenteuer, nervenzerfetzende Verfolgungsjagden, tiefsinnige Dialoge oder riesige Explosionen, von Außerirdischen, Zeitreisen oder Vampiren ganz zu schweigen. Doch auch die kleinen Dinge, die alltäglichen Handlungen und Herausforderungen werden in Filmen oftmals so ganz anders angegangen, als das unsereins handhaben würde, und das immer und immer wieder. Die heutigen glorreichen Sieben haben einige Filmklischees versammelt, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch sehr fidel sind. Die erwähnten Filme sind dabei selbstverständlich nur Beispiele für das Vorkommen des jeweiligen Klischees und stehen stellvertretend für hunderte andere.

Gedächtniskünstler und Hellseher: Charaktere in Filmen haben uns normalen Menschen eine ganze Menge voraus: Meist sind sie äußerst hübsch, kleiden sich adrett, versprechen sich nie, müssen selten aufs Klo und haben so gut wie nie Langeweile; vor allem aber sind überraschend viele äußerst begabt, wenn es gilt, sich Telefonnummern, Adressen oder Termine zu merken: Meist genügt es ihnen, eine vielstellige Nummer einmal zu hören, um sich auch noch Stunden oder Tage später an sie zu erinnern. Das Gleiche gilt für Adressen mit obskuren Straßennamen und austauschbaren Hausnummern sowie für Uhrzeiten für Verabredungen. Doch auch wer diese erstaunlichen Memorierungsleistungen nicht zu erbringen vermag, kann sich immer noch im Hellsehen auszeichnen: Oftmals wird schlicht verabredet, sich zum Beispiel am Abend zu treffen. Wann genau? Und wo überhaupt? Egal, beide werden durch Gedankenlesen schon herausbekommen, zu welcher Zeit der andere an welchem Ort sein wird.

Ich hab doch keine Zeit, aber offenbar zu viel Geld: Überhaupt, die Zeit: Filmfiguren, die sich für ein Zwiegespräch nicht gerade an der Frittenbude treffen, sondern in einer schicken Bar oder in einem stilvollen Restaurant, bestellen sich meist auch Speisen und Getränke der gehobenen Kategorie, gleichermaßen schmackhaft wie teuer. Doch anstatt ihre Gerichte aufzuessen oder sich zumindest einpacken zu lassen, springen sie häufig auch schon wieder hinfort, kaum dass sie ihre Gabel das erste Mal zum Munde geführt haben: Ein Streit mit dem Gesprächspartner, ein wichtiger Anruf, ein vergessener Termin genügen, um jeden Gedanken an die Nahrungsaufnahme verschwinden zu lassen. Auch Drinks, die gewiss mehr kosten als ein Futschi zur Happy Hour in der Eckkneipe, werden gern einfach stehen gelassen, wenn etwas anderes die Aufmerksamkeit beansprucht.

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Warum denn auf Nummer sicher gehen? Filmcharaktere leben gerne gefährlich, lieben das Risiko und hängen offenbar nicht allzu sehr am Leben, und das nicht nur, weil sie zu wenig essen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass in brenzligen Situationen, wie der Verfolgung von schwerbewaffneten Verbrechern oder mörderischen Gruselmonstern, nie auf Verstärkung gewartet wird, selbst von Polizisten oder FBI-Agenten nicht, die das doch schon in der Grundausbildung gelernt haben müssten? Und sind die Helden zufällig mal in einer größeren Gruppe unterwegs, teilen sie sich sogar in Filmen wie der Scream-Reihe wie selbstverständlich auf, sonst wär der Spaß ja zu schnell vorbei. Dazu kommt, dass auch der größte Erzbösewicht nie so bewacht wird, dass er auf keinen Fall entkommen kann. Auch werden Oberschurken stets aus den Augen gelassen, wenn sie erst einmal am Boden liegen. Fesseln, Waffe wegnehmen oder sie vielleicht mal wirklich richtig totmachen? Ach wo, wer wird’s denn so genau nehmen?!

Puh, Glück gehabt: Apropos Totmachen: Was auch immer die Schlüsselqualifikation sein mag, die einen zum kleinen bis mittleren Bösewicht befähigt, Zielgenauigkeit kann es nicht sein. Andernfalls wäre es schwer möglich, dass auf den Helden Magazin um Magazin abgefeuert werden kann, ohne dass er auch nur eine nennenswerte Verletzung davon trägt, James Bond lässt grüßen. Vielleicht versorgt, wer ein richtiger Oberbösewicht sein will, seine Untergebenen ausschließlich mit Platzpatronen, damit sie ihm nicht den Spaß nehmen, seinen Erzfeind höchstpersönlich zu erschießen. Wobei: Auch der Hauptfiesling selbst macht ja selten kurzen Prozess, sondern gibt dem Helden eine Gelegenheit nach der anderen, sich noch auch aus der brenzligsten Zwickmühle zu befreien.

Piep, blink, ratter: Kommen wir zur Technik. Wir alle haben ja, ob wir’s wollen oder nicht, jeden Tag mit den verschiedensten Arten von Computern zu tun, vom Smartphone bis zum Arbeitsrechner. Dies geht zwar auch den Protagonisten in vielen Filmen so, allerdings sind deren Rechenknechte sehr viel mitteilsamer als die, die Otto Normalverbraucher kennt: Teilen sie ihren Benutzern etwas mit, geschieht dies nicht mit einem schmucklosen stummen Textfenster, nein, immer sind hübsch gestaltete, riesige Lettern mit im Spiel, gerne auch blinkend, stets von einem lustigen Geräusch begleitet, so z.B. in Der Staatsfeind Nr. 1. Auch die Ein- und Ausgabe längerer Texte wird gerne von Klängen begleitet, die an eine futuristische Variante der guten alten Schreibmaschine erinnern.

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Mensch, ist das laut hier: Im Gegensatz zu unserem schnöden Alltag hat das Leben eines Filmcharakters aber nicht nur optisch, sondern auch abseits von Computern akustisch eine ganze Menge mehr zu bieten: Beinahe jede Handlung, jedes Ereignis, und sei es auch noch so banal, hat einen eigenen, charakteristischen Klang. Egal, ob sich eine Tür quietschend öffnet oder schließt, ein Messer metallisch schleifend hervorgezogen wird oder Faust auf Gesicht trifft: Stets ist ein ebenso lautes wie markantes Geräusch zu hören, das im Alltag nie unsere Ohren erreicht. Doch diese ständige akustische Begleitung hat auch ihre Schattenseiten: Egal, um welchen Film es sich handelt: Alle Türen scheinen gleich zu quietschen, jeder Donner grollt seit Frankenstein identisch, jede Eule schreit wie alle anderen.

Das gab’s leider nicht anders: In Action-, Agenten- und Spionagefilmen gibt es ja so allerlei technische Gerätschaften, um Dinge zu erfahren, die einen eigentlich nichts angehen: Miniaturkameras, Wanzen, drahtlose Datenklaugeräte, die Liste ist schier endlos. Eines haben alle diese technischen Wunderwerke aber gemeinsam: Obwohl ein entscheidender Teil ihres Daseinszwecks darin besteht, ihre Arbeit möglichst unauffällig zu verrichten, haben sie immer ein blinkenden Lämpchen oder einen ständig piependen Signalton eingebaut, um der Welt mitzuteilen, dass sie eingeschaltet sind und wie gewünscht ihr Werk verrichten. Auch Zeitbomben wie in James Bond 007 – Octopussy scheint es nur in Varianten zu geben, die freundlicherweise immer anzeigen, wie viele Minuten noch verbleiben, um sie zu entschärfen. Das wäre ja auch ganz schön unfair, einfach so zu explodieren!

Welche sind eure bevorzugten Filmklischees?

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