Breaking Bad gilt als einer der besten Serien aller Zeiten – und das nicht nur bei Fans. Die große Moral-Erzählung um den spießigen Chemielehrer Walter White (Bryan Cranston), der sich vom Versager zum Drogenbaron und kriminellen Genie wendet, brach 2013 den Guinness-Rekord als bestbewertete TV-Show aller Zeiten.
Neben dem Netflix-Epilog El Camino: Ein Breaking Bad-Film rund um Jesse Pinkman (Aaron Paul), lebt die Serie im Prequel-Spin-Off Better Call Saul weiter. Doch wie genau wurde Breaking Bad zu dem unglaublichen Serienphänomen, das über 8 Jahre nach Ausstrahlung der fünften und letzten Staffel noch immer zum Besten gehört, was jemals über internationale TV-Bildschirme geflimmert ist?
Durch diese 5 legendären Serienmomente, bei denen wir auch heute noch Gänsehaut bekommen. Und ja: Dieser Artikel enthält Spoiler für alle 5 Staffeln von Breaking Bad.
1. Epischer Breaking Bad-Moment: Die Leiche in der Badewanne (S01E02)
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Gleich die zweite Episode der ersten Staffel liefert uns einen der besten Momente der gesamten Serie. Um die Leiche von Jesses ehemaligen Partner Emilio (John Koyama) zu entsorgen, schmiedet Walter einen perfekten Plan. Jesse soll die Leiche mit den nötigen Chemikalien in einen Plastikbehälter aus Polyethylen geben, damit sie sich komplett auflöst und somit keine Spuren zurückbleiben. Jesse ist all der Aufwand zu kompliziert und er wirft die Leiche mitsamt Chemikalien in seine Badewanne. Das Ergebnis: Erst tropft es Blut und Chemikalien von der Decke, dann krachen die Emilio-Reste hinterher.
In diesem ebenso schockierenden wie ekligen Moment zeigt die Serie, wie durchdacht Walter vorgeht, wie unbedacht Jesse sein kann und warum wir auch in späteren Breaking-Bad-Folgen mit absolut allem rechnen sollten! Eine perfekte Vorbereitung auf das, was uns im späteren Verlauf der Serie mit dem ungleichen Zweierteam noch erwarten wird.
2. Epischer Breaking Bad-Moment: Walt wird endgültig zu Heisenberg (S02E12)
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Viele der besten Breaking Bad-Szenen sind Charakter-Momente, die sich beim Zuschauen wie ein Schlag in den Magen anfühlen. Der Kern vieler dieser Szenen ist die schwierige Beziehung zwischen Walt und Jesse, die in einer besonders schockierenden Situation gipfelt: dem Tod von Jesses Freundin Jane (Krysten Ritter). Als sie im Bett liegend an ihrem eigenen Erbrochenen erstickt und Walt sich aktiv dagegen entscheidet, ihr zu helfen, serviert uns Serienerfinder Vince Gilligan gleich einen dreifachen Schlag in die Magengrube.
Auch das Breaking Bad-Spin-Off Better Call Saul wird von Fans und Kritiker:innen gefeiert
Schlag Eins: Janes Tod ist nicht nur unnötig, sondern auch unglaublich würdelos. Schlag Zwei: Wir können in diesem Moment bereits erahnen, dass Jesse an ihrem Tod kaputt gehen wird. Schlag Drei: Walts Weigerung, ihr zu helfen, weil sie ihm tot mehr nützt als lebendig, zerstört große Teile unserer Sympathie für den Breaking Bad-Protagonisten. Seine Reaktion lässt endgültig die hässliche Fratze seines Alter Egos Heisenberg durchblicken, der menschlich und moralisch kalt und kalkulierend nur an den eigenen Vorteil denkt. Viele andere Serien hätten sich nicht getraut, den eigenen Protagonisten derart zu demontieren. Breaking Bad hingegen hat mit dieser Szene bewiesen, wie außergewöhnlich mutig die Show wirklich ist.
3. Epischer Breaking Bad-Moment: Gus Fring und die Bombe (S04E13)
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Gus Fring (Giancarlo Esposito) ist neben Walter und Jesse wohl eine der denkwürdigsten Figuren aus Breaking Bad, dessen Vergangenheit im Spin-off Better Call Saul zu den spannendsten Storylines gehört. Am legendärsten bleibt allerdings sein Tod in der Hauptserie. Walt muss in der letzten Folge der vierten Staffel seinen Widersacher endgültig loswerden und heckt dafür mit Hector (Mark Margolis) einen aberwitzigen Plan aus. Hector lockt Gus ins Altenheim und zündet mit einer simplen Fingerbewegung eine Bombe unter seinem Rollstuhl.
Noch cooler als diese lautstarke Machtdemonstration Heisenbergs ist aber der endgültige Abgang von Gus: Scheinbar unbeschadet tritt er aus dem explodierten Zimmer heraus, bleibt stehen und richtet sich die Krawatte. Erst jetzt dreht sich die Kamera so um ihn, dass seine zerfetzte Körperhälfte für uns sichtbar wird. Gus blickt in die Kamera und fällt endgültig zu Boden. Hier zeigt Breaking Bad in einer einzigen Szene, wie facettenreich die Serie ist: aberwitzig in Walter Whites Plänen, cool im Abgang von Gus und immer wieder überraschend in Plot-Wendungen und Actionszenen.
4. Epischer Breaking Bad-Moment: Jesse und das unangenehme Abendessen (S05E06)
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Breaking Bad ist laut, spannend, stark gespielt und im Kern unglaublich tragisch. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die lustigen Momente, oftmals getragen von Aaron Paul. Das perfekte Beispiel ist die Essensszene aus der sechsten Folge der fünften Staffel. Walter überredet Jesse zu einem gemeinsamen Abendessen mit Skyler. Die Ehe zwischen Skyler und Walt ist an diesem Punkt komplett zerbrochen, beide schweigen sich passiv-aggressiv an.
Jesses Small-Talk-Versuche und seine herrlichen Gesichtsausdrücke während der peinlichen Pausen sind lustiger als so manche Komödie. Breaking Bad beweist hier, dass es trotz Drogenimperium, kaltblütigen Morden und moralischen Abgründen auch komisch zugehen kann und spielt damit immer wieder die Stärken seines unglaublichen Casts aus. Wir erinnern uns: Bryan Cranston gehörte als Familienvater Hal in der Sitcom Malcolm mittendrin jahrelang zum lustigsten, was es im Fernsehen zu sehen gab.
5. Epischer Breaking Bad-Moment: Die letzte Begegnung zwischen Walter White und Skyler (S05E16)
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Breaking Bad ist bekannt für die großen Momente. Walter White, der seinen Widersachern immer einen Schritt voraus war und mit cleveren Tricks und Kniffen Altenheime in die Luft jagt oder Nazi-Unterschlüpfe mit selbst gebauten Maschinengewehren hochnimmt. Doch was die Serie endgültig legendär gut macht, ist, wie sehr sie auch in den kleinen, leisen Szenen überzeugt. Das wohl beste Beispiel dafür ist die letzte Begegnung zwischen Walt und seiner Ehefrau Skyler (Anna Gunn).
Er gesteht Skyler und vor allem sich selbst endlich ein, warum er zu Heisenberg wurde. Nicht des Geldes wegen, nicht für seine Familie oder irgendwelche anderen höheren Ziele. Die (Selbst-)Lügen sind vorbei. Im leisesten aller Momente gibt der Chemielehrer, der zum Drogenboss wurde, endlich zu: "Ich habe es für mich gemacht. Ich habe es gemocht. Ich war gut darin. Und ich war – ich war lebendig." Damit schließt die gesamte Serie mit allen fünf Staffeln und 62 Folgen ihren großen Bogen. In einem simplen Monolog am Küchentisch.
Diese Szene steht stellvertretend dafür, wie das Team rund um Vince Gilligan trotz aller aberwitzigen Plotentwicklungen und aller Brutalität nie die Beziehung zu den Charakteren für simple Schockmomente geopfert hat. Stattdessen schafft es Breaking Bad bis zum Schluss, auch in den kleinen zwischenmenschlichen Momenten den moralischen Verfall von Walter White einzufangen. Und ist genau deswegen eine der besten Serien aller Zeiten.
Podcast: Ist El Camino auf Netflix der perfekte Breaking Bad-Abschluss?
Als Netflix ankündigte, Fan-Favorit Jesse Pinkman mit El Camino einen eigenen Film zu spendieren, war die Freude bei Breaking Bad-Anhänger:innen groß.
In dieser Folge des Moviepilot-Podcasts Streamgestöber diskutieren Andrea, Jenny und Patrick: Lohnt sich El Camino? Und klären, ob der Netflix-Film vielleicht sogar einen befriedigenderen Abschluss bietet als die Originalserie.
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Was sind eure Lieblingsmomente aus Breaking Bad?