Deadpool - Erste Kritiken ziehen Vergleiche zu Iron Man & Guardians of the Galaxy

07.02.2016 - 13:25 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Deadpool20th Century Fox
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Vor wenigen Stunden ist das Embargo für Deadpool gefallen und wir haben für euch die ersten Kritiken zum Superheldenfilm gesammelt.

Deadpool komme genau zur richtigen Zeit, heißt es in der Kritik des Hollywood Reporters  zum Superheldenfilm mit Ryan Reynolds. Gerade wenn das Genre am Rand des Burnouts steht, bringe Fox den ersten Marvel-Film auf den Markt, der über die Comic-Marke herzieht. Die ersten Kritiken zu Deadpool, die heute in die freie Internetbahn entlassen wurden, zeigen sich überwiegend ähnlich positiv. "Schrecklich gewalttätig, zum Schreien selbstreferentiell und makaber", fasst es der Guardian  in der 4-von-5 Sterne-Kritik zusammen.

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Ryan Reynolds spielt den Elite-Söldner Wade Wilson, der durch eine Krebserkrankung zu einem gefährlichen Experiment gezwungen wird, das ihm Selbstheilungskräfte und ein entstelltes Gesicht beschert. So führt der Hollywood Reporter aus, dass der Film einen nach der betont amüsanten Titelsequenz erst einmal kalt lässt, bis in einem Flashback Wade Wilsons Beziehung zur Prostituierten Vanessa (Morena Baccarin) und seine folgende Krebserkrankung eingeführt werden:

Er braucht eine Weile, bis er in Gang kommt, aber sobald er es tut, entpuppt sich Deadpool als wirklich vulgäre, sehr dreckige und ziemlich lustige Parodie des gesamten Ethos' des Superheldengenres [...].

In der Variety  heißt es, Deadpool sei eine bessere Origin Story als Green Lantern ["Duh?", Anm.d.Red.] und in seiner Zerlegung des Superheldengenres überzeugender als Kick-Ass:

Schnell, grausam und unweigerlich zu zufrieden mit seiner eigenen Cleverness, kann der von Fox produzierte X-Men-Ableger nicht anders, als sich neben den leuchtenderen Vertretern des Marvel Cinematic Universe [...] und Sonys not-so-amazing Spider-Man-Filmen wie ein fieses, respektloses Stärkungsmittel anzufühlen. [...] Besser noch, Deadpool weiß ganz genau, wie man [Ryan] Reynolds einsetzt, einen Schauspieler, dessen Leading Man-Aussehen lange einen der beißendsten, komödiantischen Instinkte im Geschäft versteckt hat.

Im Guardian wird Ryan Reynolds ebenfalls gelobt, insbesondere seine "clooneyeske Blödelei", die von seinem Bewusstsein fürs eigene (ansehnliche) Äußere herrührt:

Seine Quasselstrippen-Betonung ist offensichtlich ein entfernter Verwandter von Robert Downey Jrs. Iron Man, aber mit mehr Zucker im Mix, weniger bissig - jünger, um ehrlich zu sein.
Während die Atmosphäre von Deadpool lobend mit dem Downey Jr.-Noir Kiss, Kiss, Bang, Bang verglichen wird, hebt der Guardian trotzdem ein Grundproblem des Films hervor: Da Deadpool gleichermaßen der Gute wie - dank der giftigen Dialoge - der Böse sein müsse, gäbe es für den eigentlichen Bösewicht Ed Skrein (Hitman: Agent 47) nicht viel zu tun. "Er sieht aus wie der Helfershelfer eines Bösewichts", lautet hier das Fazit.

Indiewire  zeigt sich weniger begeistert von Deadpool und vergibt die Note B-. Das für Superheldenfilme ungewöhnliche R-Rating des Films mache sich vor allem in der exzessiven Gewalt bemerkbar, der es ebenso an Orginalität fehle wie dem Gebrauch von Schimpfwörtern und der gezeigten nackten Haut:

Wie es oft bei dieser Gewalt der Fall ist, stumpft sie früher oder später ab. In der Filmmitte, sobald die Neuartigkeit der Gewalt-Levels abnimmt, fallen die mageren Kampfsszenen stärker auf, die den entscheidenden Funken vermissen lassen.

Laut The Film Stage  sei Deadpool trotz der vulgären Ader und Meta-Verweise nur eine weitere monotone Origin Story. HitFix  bezeichnet Deadpool hingegen (positiv) als "gewalttätigsten Bugs Bunny-Cartoon der Welt", während Polygon  die emotionale Charakterentwicklung von Wade Wilson lobt.

Nicht zuletzt ist Deadpool ein Brise relativ frischer Luft. Es war an der Zeit, dass Kino-Zuschauern gezeigt wird, dass es einen moralischen Raum in Superheldenuniversen gibt zwischen dem Helden, der die Welt rettet (wenn auch widerwillig) und dem sadistischen, alles zerstörenden Bösewicht. Diese Figuren offenbaren oft mehr über die Natur des Superheldendaseins als ihre nobleren Gegenstücke. Und sie sind oft ziemlich lustig.

Um bei luftigen Metaphern zu bleiben: The Wrap  nennt Deadpool gar "Marvels größte Brise Frischluft seit Guardians of the Galaxy". Weitere Kritiken findet ihr bei Mashable , Entertainment Weekly  und Empire . Ab dem 11.02.2016 können wir uns in den deutschen Kinos selbst davon überzeugen, ob dem Merc with a Mouth ein würdiger Kinofilm spendiert wurde.

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