Mein erstes Mal ... mit Heißhunger

15.08.2011 - 08:50 Uhr
Mein erstes Mal ... mit Heißhunger
Senator Film
Mein erstes Mal ... mit Heißhunger
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Hunger im Kino kann viele Formen haben. Auf den leckeren Hauptdarsteller? Auf die Monstertüte Popcorn? Oder doch Magenknurren, weil etwas Leckeres auf der Leinwand gekocht wird? Heute beim ersten Mal geht’s um Heißhunger.

Was gibt es Schöneres als mit einer enormen Tüte Popcorn in einem bequemen Sessel zu sitzen und dabei zuzusehen, wie Dinge explodieren oder Pralinen zu genießen, während Johnny Depp in Chocolate die schöne Juliette Binoche bezirzt? Wer kennt nicht das Klischeebild Hollywoods, in dem eine Frau mit gebrochenem Herzen Eis isst während sie eine Liebesschnulze guckt? Nachos, Popcorn, Gummibärchen, Nüsse, Schokolade. Julie & Julia, Ratatouille, Das große Fressen. Egal ob auf oder vor der Leinwand, Essen und Film funktioniert als Kombination. Filme können einem schonmal ordentlich Heißhunger verpassen, auf den nächsten Teil, auf einen gutaussehenden Schauspieler oder auf das gezeigte Essen. Da demnächst mit Toast und Die anonymen Romantiker sogar zwei essenszentrierte Filme anlaufen, ist heute beim ersten Mal unser Thema Heißhunger.

Rae und die Schokoladenfabrik
Schokolade setzt Endorphine frei. Endorphine machen Menschen glücklich. Glückliche Menschen töten niemanden. Oder rasten nicht im Kino aus, weil der Film ihnen nicht gefällt. Nicht, dass mir Charlie und die Schokoladenfabrik von Tim Burton nicht gefallen hätte, aber im Kino zu sitzen ohne Schokolade und die ganze Zeit Kindern beim Verschlingen von Süßigkeiten zu beobachten, war für mich als Schokoholic schon eine kleine Folter. Daher war das auch der erste Film, den ich mittendrin verlassen musste, um mir etwas am Kinosnackstand zu kaufen, weil der Heißhunger mich übermannt hat. Wenn nun eine leckere Speise im Titel vorkommt, gehe ich sicher nicht mehr in den Kinosaal ohne sie.

Will hier noch jemand ein leckeres Eis?
Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Wir schrieben das Jahr 1998, ich war sieben Jahre alt, unschuldig und gut erzogen. Arielle, die Meerjungfrau lief im Kino und ich, wohl um die horrenden Popcornpreise wissend, wollte in meiner Tasche eine Tüte Gummibärchen schmuggeln. Mein erster subversiver Akt der Lebensmittelschieberei, wenn ihr so wollt. Meine Mutter sagte später, mein Pokerface sei absolut glaubwürdig gewesen, doch als wir uns in der Schlange dem Kartenabreißer näherten… ich hätte es mit Sieben wohl nicht so ausgedrückt, aber mir ging ziemlich die Pumpe. Als ich dann endlich saß und meine Gummibärchen hervorholen wollte, kam auch noch die Eisfrau. Noch heute läuft mir bei ihrem Spruch ein kalter Schauer über den Rücken. Aber Hunger kriege ich im Kino nach wie vor, egal welcher Film.

Nils hat nicht zufällig den Koch gesehn
Essen? Film? Da fällt mir doch glatt Asterix erobert Rom ein. Präziser gesagt die Szene, in der Obelix den Esswettkampf bestreitet. Vom Kamelhöcker bis hin zum Elefanten verputzt der liebenswerte Dicke mit den Zöpfen alles, was der Koch im vorsetzt – “… und dazu wir reichen jedes Mal: Toast!”. Solche Mengen an wunderprächtigen Speisen! Wenn das nicht mal traumhaft ist. Noch viel toller wären allerdings die Kraft und das Fassungsvermögen von Obelix, denn damit ließe sich die ein oder andere Wette gewinnen.

Sophie und die ersten Anzeichen der Sucht
Ich halte mich nicht für eine starke Raucherin und kenne das Gefühl, jetzt unbedingt eine Zigarette haben zu müssen, eigentlich nicht. Ich kann problemlos einige Tage oder auch Wochen nicht rauchen, wenn mir aus irgendwelchen Gründen gerade danach der Sinn steht. Aber es gab einen Moment in meinem Leben, da konnte ich mich vor lauter Schmacht kaum auf dem Sitz halten: Coffee and Cigarettes von Jim Jarmusch. Noch nie hatte ich einen solchen Heißhunger auf Kaffee und Kippe! Ich konnte das Ende des Films, obwohl er mir sehr gut gefiel, kaum abwarten.

Und wie war es bei euch: Wann hatten ihr Heißhunger im Kino?

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