Im Dezember berichteten wir, dass die Erfolgsserie The Walking Dead wieder ohne Showrunner da steht. Glen Mazzara verließ die Show wegen kreativer Differenzen. Daraufhin kritisierten einige Kollegen die Verantwortlichen beim Sender AMC. Darunter war auch Kurt Sutter, der mit Mazzara an The Shield – Gesetz der Gewalt gearbeitet hatte. Nun setzt der Schöpfer von Sons of Anarchy nach und nimmt Robert Kirkman ins Visier. Auf seinem Youtube-Kanal wirft Sutter dem Autor der The Walking Dead-Comics vor, keine Ahnung vom Fernsehgeschäft zu haben, sich aber trotzdem einzumischen.
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‘Robert [Kirkman] ist ein herausragender visueller Künstler […], aber er weiß sehr wenig übers Fernsehen’, meint Kurt Sutter in dem obigen Video. Der wiederholte Abgang der Showrunner führe dazu, dass die kreative Kontrolle immer wieder zurück an Kirkman gehe, aber dass dieser ‘nicht weiß, wie man die Produktion einer Serie leitet.’ Außerdem weist Sutter auf den medialen Unterschied von Comics und TV-Serien hin, der dazu führe, dass diese unterschiedlichen ‘Visionen in [The Walking Dead] aufeinanderprallen. […] Weshalb ständig Leute wie Frank Darabont oder Glen Mazzara die Serie verlassen.’
Sutters Kritik ist nicht aus der Luft gegriffen. Hinter den Kulissen der ersten beiden Staffeln brodelte es gewaltig. Showrunner Frank Darabont (Die Verurteilten) wurde gefeuert, weil er sich über die Budget-Kürzungen von AMC aufregte. Danach übernahm Glen Marraza die Serie, der sich jetzt zu neuen Ufern aufmacht. Die erstklassigen Einschaltquoten der dritten Staffel sorgen demnach längst nicht für Friede, Freude, Eierkuchen.
Kurt Sutter regt sich in dem Video zwar ruhig, aber mit deftiger Wortwahl über die Senderpolitik auf. Er spekuliert, die Serie sei dank ihres Erfolges ein Selbstläufer, weswegen AMC keine Risiken mehr eingehen wird. Im Gegenteil: ‘Sie werden ihrendeine arme Seele einsetzen, ich denke, sie werden nicht einmal einen neuen Showrunner einstellen. Die werden einen Haufen Anzugträger drauf ansetzen und einen armen Schreiber befördern… und dieser arme Kerl wird am Ende nur die Notizen und Visionen von Leuten umsetzen, die nicht zu den kreativen oder die zumindest zu den nicht-kreativen TV-Leuten gehören.’ (zap2it)
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Sutter stichelt damit in Richtung Kirkman und prophezeit den Niedergang von The Walking Dead: ‘Wenn dies dann in Staffel 4 geschieht, werden die Zahlen richtig gut sein und die Zuschauer einschalten. Wird die Serie weiterhin funktionieren? Nein. Ich denke, dass die Serie ohne jemanden wie Glen Mazzara als Showrunner letztendlich ihr Ziel aus den Augen verliert und ihre Geschichten nicht mehr zünden. […] Sie wird darunter leiden.’
Die mittelgroße Fehde zwischen dem Sons of Anarchy-Schöpfer und dem The Walking Dead-Erfinder begann Ende 2012. Damals regten sich Sutter und sein Kollege Ryan Murphy (The Shield – Gesetz der Gewalt) bei Twitter über den Abgang ihres Freundes Mazzara auf. Robert Kirkman tweetete daraufhin: ‘[Sutter] ist brillant und Sons of Anarchy meine Lieblingsserie im Fernsehen. Es ist trotzdem schade, dass er sich über Dinge aufregt, von denen er keine Ahnung hat.’
Wenn Kurt Sutter allerdings von etwas Ahnung hat, dann vom Fernsehgeschäft. Seine Serie Sons of Anarchy läuft genau wie die Zombieserie bei einem Basic Cable-Anbieter (FX) und das in der fünften Staffel. Die Verwicklung seines langjährigen Arbeitskollegen und Freundes Glen Mazzara dürfte seinen Frust vertiefen. Über Sinn und Unsinn ständig wechselnder Showrunner darf trotzdem diskutiert werden. Erst recht, nachdem die erste Hälfte von The Walking Dead Staffel 3 endlich wieder Leben in die erzählerisch teils untote Serie brachte. Die zweite Hälfte der Season startet bei AMC am 10. Februar. Die Produktion einer vierten Staffel wurde im Dezember in Auftrag gegeben.
Was haltet ihr von Kurt Sutters Kritikpunkten?