Twilight-Konkurrent Mitternachtszirkus vom Werwolf zerfetzt

07.01.2010 - 11:00 Uhr
Vampirpaar ohne Romantik
Universal Pictures
Vampirpaar ohne Romantik
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Der Bruder des New Moon-Regisseurs kommt heute mit seiner eigenen Vampir-Saga in die Kinos. Trotz John C. Reilly und Willem Dafoe wird Mitternachtszirkus von den Kritikern allerdings im wütenden Blutrausch zerrissen.

Das Rezept schien einfach. Paul Weitz (American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen) wollte eine Romanreihe verfilmen, bei der es vegetarische Vampire gibt, die einen Menschen in ihre Reihen aufnehmen und gegen ihre menschenfressende Vampirkonkurrenten kämpfen. Sein Bruder Chris Weitz hat das zuletzt sehr erfolgreich im zweiten Teil der Twilight-Saga New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde vorgemacht. Allerdings setzt Paul Weitz in Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire auf Komik statt auf Romantik. Wie seinem Bruder schlägt auch ihm die Ablehnung der Kritiker entgegen. Allerdings ist es bei ihm fraglich, ob die Teenie-Mädchen trotzdem ins Kino strömen. Wer braucht schon John C. Reilly, wenn er Robert Pattinson haben kann?

Für Rochus Wolff von critic.de ist Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire “ein ziemlich durchsichtiger Versuch, auf der Erfolgswelle etwa der Twilight-Filme (2008/2009) und der Fernsehserie True Blood (seit 2008) mitzureiten. […] Wo die Romane mit ihren Ausrufezeichen Gefühlswallungen und Spannung immerzu behaupten, aber nie umsetzen, bleibt der Film eine Ansammlung geradezu fragmentarischer Szenen, in denen immerzu etwas von Schicksal und Prophezeiungen geraunt wird. Die Inszenierung hat diesen Lücken wenig entgegenzusetzen.”

Für Jörg Gerle vom Film-Dienst war Paul Weitz einfach der falsche Regisseur für den Film: “Als Routinier und leidlich versierter Chronist leichter Unterhaltungsdramen (”About a Boy oder: Der Tag der toten Ente (About a Boy oder: Der Tag der toten Ente)“:/movies/about-a-boy-oder-der-tag-der-toten-ente, American Dreamz – Alles nur Show) fehlen ihm die Radikalität und die visionäre Kraft, um die Halbwelt einer von Vampiren und Freaks bevölkerten Zirkuswelt nachhaltig zum Leben zu erwecken. […] Das inszenatorische Konzept ist, gelinde gesagt, wirr, weil der Film angesichts der vielen kleinen Geschichten aus der immensen Buchvorlage nur schwerlich den Überblick behält. Der blasse Hauptdarsteller Chris Massoglia und eine chronische Spannungsarmut passen zum Umstand, dass die Geschichte erst interessant wird, wenn sie aufhört.”

Gebhard Hölzl vom Bayrischen Rundfunk ist Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire nur ein Vampirfilm unter vielen: “Noch hat Regisseur Weitz nicht den richtigen Zugang zum derzeit im Kino höchst angesagten Stoff gefunden, liefert eine müde Untoten-Mär. Daher ist man froh, wenn es nach rund 100 langen Minuten endlich zum blutigen Finale kommt, in dem sich die Vampire einen Kampf ohne echten Sieger liefern.”

Ähnlich negativ bewertet auch sein Kollege Zoran Gojic den Film: “Wirklich leicht macht es einem Paul Weitz mit dieser Hochglanz-Produktion wirklich nicht. Ganz ernst ist das alles nicht gemeint, aber so richtig komisch ist es dann auch wieder nicht.”

Hier könnt ihr Euch den Trailer zu Mitternachtszirkus anschauen:

Wo Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire in eurer Nähe läuft, könnt ihr in unserem Kinoprogramm erfahren.

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