Was ist mit Renée Zellweger geschehen?

22.10.2014 - 10:15 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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Ihr letzter Film ist fünf Jahre her, ein Auftritt bei der Oscarverleihung 2013 sorgte für Spott und Hohn. Jetzt kehrt Renée Zellweger als sichtlich veränderte Person in die Öffentlichkeit zurück – und legt fast das halbe Internet lahm.

Manch einer dürfte sich in den vergangenen Jahren gefragt haben, wo denn eigentlich Renée Zellweger abgeblieben ist. Seit einer halben Dekade war die heute 45-jährige Schauspielerin in keinem einzigen Film mehr zu sehen, ihren leider nennenswertesten Auftritt absolvierte sie während dieser Zeit mutmaßlich stark angeheitert  bei der Oscarverleihung 2013. Nun kehrte Renée Zellweger zumindest auf den roten Teppich zurück, um bei den "ELLE Women Awards" in Los Angeles eine Rede zu halten – unprätentiös und freundlich, aber auch schlicht kaum wieder zu erkennen. Tatsächlich sieht die Oscargewinnerin nach ihrer inoffiziellen Auszeit nicht einmal mehr annähernd so aus, wie man sie aus ihrer jahrelangen Präsenz im Kino und auf Preisverleihungen in sympathischer Erinnerung hatte (siehe dazu die Bildergalerie bei Gawker ). Das ist, im Gegensatz zu zahllosen Online-Reaktionen, weder hämisch noch ironisch gemeint, sondern macht eher ein wenig betroffen. Und wirft die Frage auf, welche Schönheitsanforderungen Hollywood heute eigentlich an Frauen über 40 stellt. Was jemanden dazu bewegen mag, sich derart stark zu verändern. Und ob man sich um Renée Zellweger vielleicht Sorgen machen muss.

Spätestens seit ihrer Hitkomödie Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück galt Renée Zellweger als eine der meistgefragten und bestbezalten Schauspielerinnen Hollywoods. Größere Aufmerksamkeit erhielt sie erstmals an der Seite von Tom Cruise in Jerry Maguire - Spiel des Lebens sowie dem Melodram Familiensache. Bereits vor ihrem ersten verdienten Golden-Globe-Gewinn für Neil LaButes charmante Kleinstadtsatire Nurse Betty konnte sich Zellweger als Hauptdarstellerin romantischer (Der Junggeselle) oder auch ausgesucht alberner (Ich, beide & sie) Komödien durchsetzen. Ihre im Vorfeld viel kritisierte, später gleichsam gefeierte Titelrolle in Bridget Jones bescherte ihr eine erste Oscarnominierung, die zweite folgte für die Hauptrolle im Musicalwelthit Chicago. Als sie den Oscar 2004 mit Unterwegs nach Cold Mountain schließlich gewann, befand sich Zellweger auf einem vorzeitigen Höhepunkt ihres Erfolges. Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns bestätigte sie als zugkräftige Leading Actress, die immer wieder auch Animationsfilmen ihre Stimme leiht.

Was wie ein Nachruf klingen mag, ist erst einmal lediglich als bisher erstaunliche Karrierebilanz zu verstehen. Nichts deutete darauf hin, dass Renée Zellweger sich für mehrere Jahre komplett aus dem Kino verabschieden und erst 2014 zurückkehren würde, schon gar nicht aber, dass sie dies bis zur Unkenntlichkeit verändert tun würde. Ed Harris, der sie in dem Western Appaloosa besetzte, soll seinerzeit in einem Interview gesagt haben, Zellweger sei überarbeitet und wolle sich eine Pause gönnen. Hinzu kam gleich eine ganze Reihe kommerzieller Misserfolge, die zum vorzeitigen Rückzug beigetragen haben könnten. Sowohl das Literatur-Biopic Miss Potter als auch die Sportkomödie Ein verlockendes Spiel floppten an den Kinokassen, die Rom-Com New in Town - Eiskalt erwischt blieb hinter den Erwartungen zurück. Das Drama My One and Only, das auf der Berlinale 2009 Premiere feierte, wollte offenbar nahezu kein Mensch sehen, während My Own Love Song in den USA sogar lediglich auf DVD erschienen ist (und hierzulande gar nicht erst veröffentlicht wurde).

Möglicherweise ist es Zellweger daraufhin nicht gelungen, jener Altersdiskriminierung zu entgehen, von der innerhalb der Traumfabrik bekanntlich nur Frauen betroffen sind. Ein dritter Bridget-Jones-Film ist zwar seit Jahren im Gespräch (und Zellweger bekundete wiederholt Interesse daran), aber das muss natürlich nicht heißen, dass sie sich nach ihren Misserfolgen deshalb kaum vor Angeboten hätte retten können. Es lässt sich auch nur darüber spekulieren, ob private Probleme sie in eine für Hollywoodverhältnisse enorm lange Schauspielpause getrieben haben. Nicht, dass das überhaupt jemanden etwas angehen würde – aber erstaunlich ist es ja dennoch, so der hiesige Boulevardmedienbetrieb sonst bestens informiert ist über Klatsch und Krisen. Viel war dort diesbezüglich allerdings nicht zu vernehmen in den letzten Jahren, abgesehen von Meldungen über angebliche Beziehungen mit Bradley Cooper und Jack White, nach der wohl recht dramatischen Kurz-Ehe mit Countrysänger Kenny Chesney. Gala-Leser mögen vielleicht mehr wissen.

Zumindest die Daily Mail Online  aber berichtete schon vergangenes Jahr, Renée Zellweger sei während ihrer Zeit als A-List-Star "nahe am Nervenzusammenbruch" gewesen und zitiert, die Schauspielerin habe ihren Beruf für eine Weile beiseite legen und sich nicht länger um "Kleider, Haare, Reisen und Interviews" kümmern wollen. Ein Blick in die IMDb verrät indes: Als ausführende Produzentin betreute Zellweger 2008 und 2013 zwei Fernsehfilme. Und im für kommendes Jahr angekündigten Thriller The Whole Truth wird sie neben Keanu Reeves erstmals seit 2010 wieder in einem Kinofilm zu sehen sein. Inszeniert und geschrieben von Regisseurin Courtney Hunt, deren Debütfilm Frozen River einst Melissa Leo zu einer Oscarnominierung verhalf, könnten die Zeichen für ein Zellweger-Comeback somit gut stehen. Dass sie sich dann ganz buchstäblich von einer neuen Seite präsentieren wird, gilt dabei zwar als sicher. Andererseits ließe sich eine Karriere vielleicht gar nicht konsequenter neu starten, als durch den völligen Verlust des eigenen Wiedererkennungswertes. Da kommt noch was, jede Wette. Nur bitte keine Häme mehr.

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