daOnki - Kommentare

Alle Kommentare von daOnki

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    Werde mir diesen Film wohl besser ersparen. Da ist mir allein die Zeit zur Parkplatzsuche schon zu schade. Interessant finde aber dennoch die Probleme des Disney Konzerns. Denen scheint das Gespür für Entertainment und Fanservice komplett abhanden gekommen zu sein. Nach den desaströsen 'Marvels', 'Indiana Jones', 'Wish' und 'Geistervilla' wäre nun 'Schneewittchen' der 5. Flop in Folge... Disney schreibt nun 6-stellige Verlustzahlen und wird sich wohl strategisch neu aufstellen müssen um inhaltlich im Hauptbusiness-Sektor Film nicht in die Bedeutungslosigkeit abzudriften...

    11
    • 7 .5

      Ein schleichender, unbequemer Horror für Erwachsene mit einem durchweg guten Cast in einer soliden Inszenierung. Eine kleine Genre-Überraschung (jedenfalls für mich). Mal kein aufgewärmter 08/15 Fertigfraß, sondern eine richtig knackige Geschichte, die zudem noch (endlich wieder!) einen ordentlich thematisierten Satanismus ins Rennen schickt. Für die Haudrauf-Fraktion dürfte dieser Film wohl zu still und actionarm inszeniert sein und auch das Drehbuch nimmt ehrlich gesagt erst (ziemlich spät) gegen Ende Fahrt auf.
      7.5 / 10

      22
      • 6

        Die Intention und Message des Films habe ich verstanden. Die Umsetzung sehe ich dennoch schwierig mit einer leichten Tendenz zur Belanglosigkeit.
        Kamera-Perspektiven und Aufnahmen des Geschehens versetzen das Publikum in eine Art Alexa, die in jedem Raum jede Menge belangloser Alltagsdinge aufnehmen muss... Ein bisschen mehr Raffinesse bzw. Interessantheitsgehalt hätte ich mir da schon öfters gewünscht. So erscheint mir der Film mit seinen 105 min. leider wie ein langezogener Hubba Bubba, der relativ schnell seinen anfangs interessanten Geschmack verliert und im Laufe des weiteren Kauens nur mehr den Drang, schnell eine Gelegenheit zur Entsorgung zu finden versprüht.

        Schade, denn die Idee hätte durchaus eine eindrucksvollere Umsetzung verdient.
        Die Nazi-Deutschen werden durchweg grotesk steif fast schon helge-schneideresk dargestellt, so dass ich anfangs gar eine Satire vermutete. Doch auch in dieser Richtung definitiv eine Fehlgeburt. Sandra Hüller spielt gut (gemäß dürftigem/nicht vorhandenem) Drehbuch. Für Sammler jedoch kein Must-have.
        Die Bilder und auch die dumpfe albtraumhafte Sounduntermalung im Hintergrund bewahrt den Film letztlich vor einer schallenden Bewertungs-Backpfeife.

        Mit Ach und Krach...
        schmalzscheitelige
        6 / 10

        17
        • 8 .5

          Lanthimos hat wieder einmal am Gaga-Regler gedreht. Für mich gilt er mittlerweile als feste Größe im nicht immer einfachen Bereich des Autorenfilms. Mehr noch als Eggers z.B. schafft er es meiner Meinung nach mit Bravour sein (sehr eigenes) Qualitätslevel konstant hoch zu halten. Visuell brilliert Lanthimos erneut Dank der wiederholten Zusammenarbeit ('The Favourite', 'Poor Things') mit dem erstklassigen Kameramann Robbie Ryan. Und auch seinem top-besetzten Cast mit Stone, Plemons und Dafoe treibt er wieder zu maximaler Potential-Ausschöpfung. Ich kann gar nicht glauben, dass ich Emma Stone vor ihren letzten 3 Lanthimos-Rollen überhaupt nicht abkonnte. Aber spätestens seit 'Poor Things' gehört sie für mich zur absoluten High-Performer-Riege.
          Inhaltlich werde ich erst später kommentieren. Eine Erstsichtung in deutscher Synchro ist mir da noch zu wackelig. Was mir allerdings aufgefallen war, ist die etwas zu lange Laufzeit. Ein knackigeres Paket in Form eines strafferen Drehbuchs hätte diesem Episodenfilm vermutlich gut zu Gesicht gestanden. Auch empfand ich (wie bereits in 'Poor Things') wieder mal die Sex-Einlagen mehr als bewussten Marketing-Move denn als inhaltlich relevant. Aber Emma-Stone-Titties scheinen wohl künftig in Lanthimos Werken eine Dauer-Reservierung gebucht zu haben... Das hätten beide wohl eigentlich nicht nötig - würde zumindest ich meinen.

          Unterm Strich habe ich mich aber wieder sehr gut vom griechischen Meister unterhalten gefühlt. Einige gut platzierte WTF-Szenen helfen wieder (wie eine gute Weinbegleitung zum Menü) den thematischen Leitfaden zu unterstreichen. Dem Cast ist der Spaß dabei regelrecht anzusehen.
          Die wilden Arthouse-Backpfeifen ala 'Dogtooth' scheinen jedoch der Vergangenheit anzugehören.

          Aufgrund der Überlänge 0,5 Punkte Abzug:
          8.5 / 10

          15
          • 5 .5

            Optisch ganz ok geworden, jedoch bei Weitem keine Muss-Empfehlung. Dafür sind (für meinen Geschmack) die Dialoge, das Schauspiel und auch die Spannungsbögen einfach zu plump. Aktuell in der ARD-Mediathek aufrufbar.

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            • Reihenfolge gewürfelt...
              1. Das Appartement (1960)
              2. Der Würgeengel (1962)
              3. Kleiner Laden voller Schrecken (1960)
              4. Mein Onkel (1958)
              5. Die zwölf Geschworenen (1957)
              6. Auch Zwerge haben klein angefangen (1970)
              7. Viridiana (1961)
              8. Moderne Zeiten (1936)
              9. Stalker (1979)
              10. Solaris (1972)

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              • 6
                über Exhuma

                Ganz gute (und frische) Ansätze für das brachliegende Okkultismus-Genre - diese werden aber in Grund und Boden gelabert... mit 130min ist der Film viel zu langatmig geraten für eine Story die gerade mal Stoff für die Hälfte der Zeit hergibt.
                Aus diesem Grund leider keine wirkliche Empfehlung, obwohl hier vieles passt (Darstellung, optische Aufmachung, Sound)...
                Hier wird das Publikum aufgrund eines schlechten Drehbuchs mit strapaziertem Sitzfleisch bestraft.
                6 / 10

                16
                • 7 .5

                  Sehenswerte Deutsche Romatik-Komödie. Im Vergleich zum üblichen
                  'Fack Ju Göhte' und Til Schweiger Ramsch ist hier sogar schon von einer Wohltat zu sprechen... Herfurths Regie-Arbeiten können sich mittlerweile wirklich sehen lassen. Kamera, Schnitt. Fotografie... durchgehend solide und überdurchschnittlich.
                  Natürlich wird wieder hier und da gerne in Sachen Drama, Schmalz und pathetischer Theatralik aufgetrumpft... aber das hält sich alles noch im Rahmen des Erwarteten.
                  Drehbuch, Spannungsbogen und Storytelling sind nicht immer ganz sattelfest. Die Überraschungen halten sich in Grenzen, die Länge ist mit 132 min deutlich too much und die jeweiligen Einzelschicksale wären wohl separiert in Einzelgeschichten besser aufgehoben gewesen als in diesem Jeder-mit-jedem-verwandt-und-bekannt-Szenario... 2 von 5 Einzelgeschichten (Baseball, Lehrer-Romanze) bleiben blaß oberflächlich erzählt.
                  Schauspielerisch sind vor allem Herfurth selbst, Emilia Schüle, Martina Gedeck. Nora Tschirner konnte mich auch in diesem Film nicht wirklich überzeugen. Egal ob tough, polternd oder weinend... ihr Schauspiel bleibt (zumindest für mich) plump und bestenfalls bemüht.

                  Herfurth vermeidet es moderne Feminismus-Ansätze anklingen zu lassen... Allenfalls ist hier und dort mal eine leise Patriarchats-Kritik zu vernehmen, in Summe aber schlägt der Zeiger zu keiner Zeit über den Feelgood-Bereich hinaus...
                  Muss es aber auch nicht.
                  Der Film macht Spaß und funktioniert für sein Publikum. Die Gags sind gut verteilt und die Gefühlstrigger wirkungsvoll gesetzt. So funktioniert (gute) deutsche Feelgood-Unterhaltung für die breite Masse.
                  Til Schweiger hat fertig.

                  7.5 / 10

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                  • 10
                    daOnki 22.10.2024, 17:27 Geändert 24.10.2024, 15:23

                    Die französische Regisseurin Coralie Fargeat kannte ich bisher nicht - auch weil ich tendenziell kein Serien-Junkie bin. Was Fargeat mit dem viel diskutierten 'The Substance' auf die Kinoleinwand zaubert ist für mich jedoch nichts weniger als eines der besten Werke der letzten Jahre!
                    Eine drogenartige Substanz transformiert aus dem eigenen Körper einen jugendlichen Beauty-Klon, der jedoch nur abwechselnd mit der alternden Ur-Version des Ichs 7-tägig benutzt werden kann.
                    Das temporäre Vorhandensein einer greifbaren Perfektion weckt jedoch weiterführende Begehrlichkeiten bei der Kundschaft, die zwangsläufig in ein tragisches Ende münden.

                    Hollywood (und in diesem Zusammenhang die Entertainment Öffentlichkeit) radiert alternde Schauspielerinnen noch immer förmlich aus. 'The Substance' überspitzt diesen Umstand um den Aspekt, dass das eigene alternde Ich von der eigenen Person (im inneren Konflikt) in noch viel drastischerer Weise ausradiert und negiert wird, als es eine Gesellschaft von Außen je abbilden könnte... Selbsthass in ihrer bizarrsten Ausprägung.

                    Das Drehbuch:
                    Unter der vorgegebenen dünnen Hochglanz Oberfläche eines Entertainment-Szenarios (herrlich Kubrick-like inszeniert) findet Tiefe lediglich in Form von inneren, höchst instabilen Abgründen statt. Eine kompromisslos übergriffige Body-Droge verschafft hier eine vermeintliche Abhilfe, wirkt jedoch in der Kombination temporärer Verfügbarkeit und verstärkter Abhängigkeit nur noch als Multiplikator des inneren Terrors. Innere psychische Gewalt erfährt eine Metamorphose über nicht erfüllte Suchtbefriedigung und Überdosen hin zur physischen Gewalt.
                    Lt. Fargeat (von der auch das Drehbuch stammt) beschreibt der Film die metaphorische Darstellung der Gewalt die wir an uns selbst adressieren.
                    Im Kern kann 'The Substance' genau so gelesen werden. Im Endstadium des Wahns erleben wir eine gegen sich selbst gerichtete Gewalt, die letztendlich gar (in grotesk überspitzter Form) in eine Terrorisierung des eigenen (unvollkommenen) Ichs mündet.

                    Der innere Konflikt:
                    Fargeat mischt dieser Thematik noch weitere Aspekte bei, die dem Werk eine Komplexität verleihen, die auf dem ersten Blick (oberflächlich betrachtet) nicht zu vermuten wäre. Der Film macht es sich eben nicht so einfach (wie vielfach in Kritiken zu hören) die Problemursache ausschließlich von Außen kommend in einem bösen Gesellschafts-Verhalten zu suchen (=Aggression von Außen). Der Fokus liegt meinem Verständnis nach primär im Zeitgeist-Selbstverständnis und der inneren Gier nach Schein, Perfektion und damit verbundener Beliebtheit. Dieses Oberflächen-Szenario ohne Tiefe gleicht einem unmöglichen Kopfsprung in eine Pfütze und die permanente Angst vor dem Scheitern führt zwangsläufig zu Selbsthass, der bis hin zur Selbstzerfleischung eskalieren kann (=Aggression von Innen). Gesellschaftliche Rahmenbedingungen stellen lediglich einen Katalysator dar für einen (im wahrsten Sinne des Wortes) in uns schlummernden Selbstzerfleischungsprozess, der nur darauf wartet völlig eskalierend frei zu drehen. Das verdeutlicht auch die völlig bis zur Karikatur überzeichneten (und damit nicht relevanten) männlichen Business-Protagonisten, die selbst nur an den Fäden einer Gesamt-Maschinerie hängen.

                    Im Geschlechter-Kontext:
                    Selbst emanzipierte, moderne Power-Frauen lassen sich aus freien Stücken auf die Beauty-Spielregeln einer altbackenen Männer-Perspektive ein, um daraus Privilegien und Vorteile zu ziehen. Am Ende dieser Reise (wenn Frau im freien Fall nicht mehr zu den Top-Playern dieses Spiels gehört) wird dann witzigerweise plötzlich die Opferkarte sowie das Spiel selbst als Problem-Ursache aus der Schublade gezaubert und ein "ungerechtes männlich dominiertes Gesellschaftsbild" herbei gejammert... Genau hier spielt der Film die richtigen Karten aus: Der Fokus wird auf den inneren Konflikt gelegt und thematisiert primär das Laster Eitelkeit, Selbsthass und letztendlich auch den Machtverlust durch das Abhandenkommen von Player-Qualitäten in diesem Spiel. Das klassische Täter/Opfer Prinzip weicht einem inneren Terror, der zum Finale hin förmlich von Innen nach Außen bricht. Kein Opfer-Argument greift hier noch, da die Akteure anstelle eines Ausbruchs aus dem Spiel, nichts sehnlicher bestreben als wieder zurück in eben dieses Spiel zu finden.
                    'The Substance' entzieht sich damit auch erfolgreich und progressiv der üblichen Vereinfachung einer traditionell feministischen Gut/Böse-Lesart.

                    Im Kapitalismus-Kontext:
                    Der Film macht nicht zuletzt auch das Kapitalismus-Fass auf und zeichnet eine typische Dealer/Konsumenten-Abhängikeit. Für die Sucht zur Selbstoptimierung, Persönlichkeits-Negierung und Eitelkeit hält der Markt die finalste aller finalen Drogen bereit: Die "beste Version des eigenen Ichs".
                    Das Credo der Droge "Finde-Deine-innere-Balance" zwischen temporärer jugendlicher Perfektion und verhasster Vergänglichkeit könnte zynischer nicht sein, denn das was "zählt" (sprich: sich verkauft) ist lediglich der unverbrauchte jugendliche Schein und nicht der Staub von gestern. In diesem Laufrad gefangen wird der "Kunde" seiner Droge auf Teufel komm raus treu bleiben - ist ihr gar hilflos ausgeliefert. Die finale Droge, das finale Produkt. Nicht das Produkt kommt zum Kunden, sondern der Kunde zum Produkt.

                    Im Drogen-Kontext:
                    Der Anbieter/Dealer empfiehlt dringend Balance zu halten (um das Kunden-Abo maximal langfristig in Anspruch zu nehmen). Aber die Sucht macht (analog zur Drogenwelt) dem Konsumenten einen Strich durch die Rechnung... Im Wahn der Abhängigkeit hat für den Süchtigen nur mehr die shiny Seite der vermeintlichen Balance-Konstellation Existenzberechtigung. Das alte Ich wird zunehmend völlig abgelehnt, wie auch die geforderte Balance im Zuge von Gier und Rausch gänzlich abgelehnt wird. Das vergängliche Ich soll vor der Öffentlichkeit versteckt und letztendlich sogar komplett eliminiert werden.

                    Die Eskalation:
                    Fargeat wiegt uns über die Hälfte des Films in einem sicheren, satirischen Sci-Fi Szenario, ehe die Geschehnisse immer weiter im Selbsthass eskalierend aus den Fugen geraten und von psychischer Gewalt in ein wahres Feuerwerk physischer Gewalt (im wahrsten Sinne) explodiert. Eines der besten Body-Horror Beiträge der letzten Zeit. Eine Verneigung an Meister wie David Cronenberg.
                    Fleisch wird zu Gier und Gier letztendlich zu Fleisch.

                    In der Summe der dargelegten inhaltlichen Aspekte und Denkanstöße verorte ich den Film weit entfernt vom oft wiedergekäuten Vorwurf einer "vereinfachten und plumpen Gesellschaftskritik".
                    Hier wird 'The Substance' völlig an der Substanz der Thematik vorbei sinnfrei Intelligenz abgesprochen.

                    Der Film:
                    Allein die technische Umsetzung verdient hier bereits einen Sonder-Applaus.
                    'The Substance' kann und will die phantastischen und visuellen Einflüsse (Cronenberg, Lynch, Kubrick) der Regisseurin nicht leugnen. Was Fargeat hier in Sachen, Bild, Ton und Schnitt abliefert ist nichts weniger als ein cineastisches Meisterwerk und braucht zudem den inhaltlichen Vergleich zu großen Body-Horror-Werken ala 'Videodrome' nicht scheuen.
                    Kompliment auch an Demi Moore.
                    Mit ihren schauspielerischen Darbietungen konnte ich bisher nie so richtig warm werden. Hier zieht sie wirklich sämtliche Register. Fargeats Skript scheint wirklich alles aus ihr rauszuholen. Ihre noch immer augenscheinliche optische Attraktivität lässt die inneren Unzufriedenheits-Konflikte ihrer Figur noch einen Deut tragischer erscheinen... Respekt auch für den Schneid sich als menschlicher Schrott und "schlechte Version" zu präsentieren. Damit hätten manch andere durchaus ein Problem (aus genannten Gründen).

                    Hinweis: Der gnadenlos hohe Gewalt-Grad könnte für Kino-Publikum mit kommerziellen Sehgewohnheiten nicht selten eine Schippe zu viel sein...

                    Kompromissloses Kino der besten unkommerziellen Art.
                    10 / 10

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                    • 8
                      daOnki 21.10.2024, 13:44 Geändert 21.10.2024, 13:47

                      Polanskis Frühwerk zeigt bereits viele Qualitäten des Meisters. Bereits die Kamerafahrten der Eingangssequenz dürften vielen Nachwuchs-Regisseuren als Grundlage für einen eintägigen Workshop dienen. Leicht angestaubt, kann sich 'Rosemary's Baby" 56 Jahre später jedoch noch immer qualitativ behaupten und gilt selbst heute noch als Referenzwerk in Sachen Dramaturgie-Aufbau. Ein sich stetig aufbauender Horror der noch dazu elegant ganz ohne Jumpscares auskommt. Davon könnten sich einige aktuelle Produktionen gerne ein Scheibe abschneiden. Aber die heutige Horror-Kundschaft lechzt geradezu nach dem inflationären Einsatz von Jumpscares als vermeintliches Qualitätsmerkmal eines sich zu Tode repetierenden Genres.
                      Storytechnisch gibt es nicht viel zu deuten, da sich der Film sehr konkret im Rahmen Literaturvorlage bewegt. Spannungstechnisch schafft es Polanski die ungewisse Schwelle zwischen Wahnsinn und Realität bis hin zum Schlussakt vage zu halten ohne die Karten endgültig auf den Tisch zu legen. Das ist hohe Filmschule.
                      Schauspielerisch hat mich vor allem Mia Farrow überzeugt. Inhaltlich möchte ich (neben der okkulten Thematik) vor allen Dingen das Verhalten des Ehemanns thematisieren, der sich und seine Ehe zugunsten von Ruhm und Erfolg verraten hat. Er ist der einzig wahre Protagonist der seine Seele wirklich dem Satan vermacht hat. Das geht mir in Diskussionen zum Film viel zu oft unter...
                      Ein starker Film, der trotz seiner etwas angegrauten Optik noch heute Relevanz genießt. Polanskis "Ekel" hat mir in seinem Arthouse-Gewand sogar noch einen Ticken besser gefallen...
                      Zudem möchte ich in diesem Zusammenhang unbedingt auch ergänzend das neue Prequel zum Film empfehlen "Apartment 7A". Spannend, technisch und schauspielerisch hervorragend umgesetzt.
                      8 / 10

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                      • ?

                        Unglaublich vielversprechender Trailer. Das was bisher gezeigt wird macht einen äußerst hochwertigen Eindruck. Fast schon zu schade für eine quantitative Verwurstung an Staffel-Junkies...

                        8
                        • 8
                          daOnki 15.10.2024, 14:33 Geändert 28.10.2024, 16:23

                          Leone schafft es seine Splatter-Reihe weiter (und ohne Kompromisse) auf hohem Level zu halten. Die Effekte und auch der Bosheitsgrad sind wieder auf höchstem Ausschlag. Es fließt wieder literweise Blut, knochen splittern, Fleisch zeigt sich in allen Variationen wieder mal als vergleichsweise instabiles Material und auch die inneren Wert kommen nicht zu kurz. Kurzum ein würdiger Terrifier Beitrag der atmosphärisch wunderbar auf die stille und besinnliche Zeit des Jahres einstimmt. Darf ich das schreiben, dass ich bei Terrifier 3 mehrmals laut und herzlich lachen musste? That's life.
                          Soundmäßig möchte ich diesmal (auf hohem Level) die Effektausmalung kritisieren. Diese lauten Krratsch und Fazzz Geräusche hatten mich bereits bei den alten Fulci-Filmen genervt... Trotzdem sprechen wir hier von einem wahren Schlacht- und Freudenfest für die Freunde des Genres!
                          Wer sich hier rein verirrt ist selbst schuld und wohl ein Clown der besonderen Art (Wortspiel!). Schreit gerne und laut nach Moral und Menschenrechten.
                          Schöne Vor-Weihnachtszeit!
                          Christmas comes early this year!
                          Genre-Wertung:
                          8 / 10

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                          • Vielen Dank!

                            Dann nehme ich 3x Horror mit:
                            1. Terrifier 2 (2022)
                            3. Brooklyn 45 (2023)
                            3. So finster die Nacht (2008)

                            Snacks:
                            Black Doritos + kleine Gehirn-Törtchen...davon kann man ja heutzutage nicht genug haben ;-)

                            Lesestoff:
                            Stephen King 'Carrie'

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                            • 9
                              daOnki 11.10.2024, 09:51 Geändert 11.10.2024, 09:53

                              >>Leichte Spoiler>>
                              Phillips rundet mit 'Folie à Deux' seine 2-teilige Geschichte elegant ab. Meisterhaft inszeniert und dargestellt zieht der Regisseur explizit sein Ding durch ohne sich von der Produktionsfirma oder einer am Rad drehenden "Fanbase" beeinflussen und dreinreden zu lassen. Mindestens Respekt. Phillips Geschichte seines vermeintlichen Jokers spielt gekonnt mit unerfüllten Erwartungen und Missverständnissen. Sein forderndes, anstrengendes Umfeld spiegelt auf der Meta-Ebene nicht ganz zufällig auch das Umfeld zum Film selbst wieder. Arthur Fleck, ein von Beginn an gebrochener Underdog und Antiheld, findet sich zunehmend als Spielball unerfüllter Hoffnungen und Erwartungen Dritter wieder. Während er sich verzweifelt nach Normalität und Zufriedenheit sehnt, suchen andere genau umgekehrt durch IHN (als Anführer und Katalysator) explizit den Weg in ein Szenario der Destabilisierung, des Ausnahmezustands und Chaos. Die vermeintliche Akzeptanz und Sympathie der Gesellschaft ihm gegenüber ist hart mit überzogenen Erwartungshaltungen verknüpft und hängen aus diesem Grund auch (trügerisch) an einem seidenen Faden. Der Underdog entzieht sich letztendlich dem Druck in eine ihm aufgezwungene Rolle zu schlüpfen und bekennt sich mutig zu seiner eigenen Identität Arthur Fleck. Er zieht anstelle einer trügerischen Anarcho-Popularität die wahren (ernüchternden) Tatsachen vor. Er sieht die Dinge befreienderweise klarer denn je und fügt sich seinem Schicksal.
                              Auch Phillips entzieht sich den allseitigen Erwartungen und Forderungen und schließt sein 2-teiliges Werk als eigenständiges, in sich geschlossenes Parallel-Universum zum fest abgesteckten Comic-Rahmen erfolgreich und spektakulär ab.
                              Als Wehrmutstropfen kann ich der amoklaufenden Comic-Fanbase mitgeben:
                              Auch die klassischen Erwartungen von Musical-Fans werden von Phillips enttäuscht.
                              Der Joker eben. :-)

                              9 / 10

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                              • 9
                                daOnki 09.10.2024, 19:31 Geändert 09.10.2024, 20:36

                                Dieser als Prequel angelegte Film macht vieles richtig und spinnt die Denkanstöße des vorherigen 'The Platform' geschickt weiter hält die spannende Flamme des menschlichen Mysteriums weiterhin gekonnt am lodern. In diesem Szenario scheitert ein weiteres bekanntes Konzept (der angeordneten Gleichverteilung) am Urinstinkt des Individuums.
                                Aus diesem Grund scheint mir das Ziel dieses Experiments zu sein, in immer wiederkehrenden Zyklen ein System zu finden das die menschlichen Urinstinkte wie Gier etc überwindet… Ein System das gezwungenermaßen abweicht von bekannten (scheiternden) Systemen...
                                Das Tier Mensch, so scheint es, ist in Extremsituationen schwer empfänglich für solidarische Konzepte der Vernunft.
                                Ein kongeniales Denkmodell von Film dass ausnahmslos nur einem interpretationswilligem Publikum zu empfehlen ist.
                                Andere seien gewarnt. Eine Enttäuschung wäre vorprogrammiert.
                                Für mich definitiv einer der besten Filme des Jahres.

                                9 / 10

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                                • daOnki 19.09.2024, 09:47 Geändert 19.09.2024, 09:49

                                  ohne echte Reihenfolge...
                                  1. Tanz der Vampire (1967)
                                  2. Die Bären sind los (1979) - Serie
                                  3. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973)
                                  4. Fünf Freunde (1978) - Serie
                                  5. Luzie der Schrecken der Straße (1980) - Serie
                                  6. Michel aus Lönneberga (1974) - Serie
                                  7. Mondbasis Alpha (1975) - Serie
                                  8. Das Dschungelbuch (1967)
                                  9. Hasch mich, ich bin der Mörder (1971)
                                  10. Die rote Zora und ihre Bande (1979) - Serie

                                  20
                                  • 9

                                    Bin da schon mal sehr gespannt drauf. Kann mir aber gut vorstellen, dass dieser Folge-Film gewaltig abkacken wird beim Massen-Publikum. Da erhoffen sich zu viele ein Anarcho-Action Spektakel (im Stile der letzten Sequenzen in 'Joker') wo es "denen da oben" mal so richtig mit brennenden Barrikaden und Chaos gezeigt wird...

                                    Denke mal eher 'Joker2' wird vielmehr in die Tiefe gehen was den Charaktere Arthur Fleck angeht. Eine Schnittstelle zu Joker und dem Franchise Kontext wird wohl erst im nächsten Film klar rausgearbeitet...

                                    12
                                    • Interessante Vorgabe. Ohne deutsche und englische schon schwieriger.
                                      Dann wären meine:

                                      1. Komm und sieh! (Weissrussland, 1985)
                                      2. Possession (Frankreich/Deutschland, 1981)
                                      3. Die werckmeisterschen Harmonien (Ungarn, 2000)
                                      4. Sword Of God (Polen/Belgien, 2018)
                                      5. Der Schacht (Spanien, 2019)
                                      6. The Wild Boys (Frankreich, 2017)
                                      7. Delicatessen (Frankreich, 1991)
                                      8. Viridiana (Spanien/Mexiko, 1961)
                                      9. Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (Frankreich/GB/NL, 1989)
                                      10. Das Turiner Pferd (Ungarn/Frankreich/Schweiz/Deutschland, 2011)

                                      20
                                      • 6 .5
                                        daOnki 20.08.2024, 14:54 Geändert 20.08.2024, 14:55

                                        Don't believe the hype. Gestern im Kino (Originalfassung) gesehen.
                                        >>keine Spoiler enthalten<<
                                        Etwa 20 Nerds haben sich im großen Saal verlaufen... Die Reaktionen am Ende beim Abspann waren verhalten. Das spiegelt in etwa auch meine Einschätzung wieder. Die Rufe der Action-Fans nach Fan-Service ala Schema-F wurden endlich erhöhrt. Herausgekommen ist (der kommerziellen Vorsicht geschuldet) eine feige Compilation aus Handlungsmechanismen der Teile 1-4 ohne jeglichen Anspruch... In der Musikwelt kennt man das ja zur Genüge. Fällt der Band nix Gehaltvolles mehr ein, dann veröffentlicht das Label halt einfach ein unmotiviertes Best-of-Album. Zumindest die Jungen werden da einiges geil finden...
                                        Visuell gibt es nicht viel auszusetzen, inhaltlich und drehbuchtechnisch stehen einem jedoch an sehr vielen Stellen die Haare Slash-mäßig zu Berge. Das in vielerlei Hinsicht zur Lachnummer geratene, einfallslose Ende reiht sich da nur logisch ein.

                                        Die größte Arbeit bleibt zuletzt der Marketing-Abteilung, um der Fanbase den Hype und die Geilheit solange um die Fresse zu klatschen bis es selbst daran glaubt.
                                        Im Kern ein gewaltiges Nichts an Neuem. Viel Altes aus dem Franchise durch den Thermomix gejagt und als Kommerz-Brei mit wenig Sinn für Kreativität serviert.

                                        Alvarez hat sich (künstlerisch) keinen Gefallen getan, sich als 20th Century Marionette an Kommerz-Fäden aufhängen zu lassen, um im Kreis zu tanzen.
                                        Das ist hier wie dort der Sargnagel eines weiteren Franchises, dass den Rufen nach Nostalgie folgt, getrieben von Profitgier.
                                        Das Gute von Gestern wird durch zigmaliges Aufwärmen in der Mikrowelle zum Fraß von morgen.

                                        Technisch über weite Teile sehenswert.
                                        Im Kontext jedoch ein Desaster.
                                        noch wohlwollende
                                        6.5 / 10

                                        25
                                        • 8 .5

                                          Ausgezeichneter kleiner US-Film. Der 'Thelma & Louise' der härteren Gangart. Visuell extrem stark photografiert und durchweg ein Cast der Extra-Klasse. Starkes Entertainment fernab der üblichen Netflix Katalog-Füller.
                                          Deutliche Sex & Violence Warnung an die Zartbesaiteten.
                                          Rose Glass scheint eine Regisseurin für meinen Notizzettel zu sein...
                                          Freue mich schon auf ihren ebenfalls vielversprechenden 'Saint Maud'!
                                          Das Leben ist schön am letzten Juli-Tag :o)
                                          8.5 / 10

                                          20
                                          • oi, das wird nicht leicht... ein Versuch:
                                            1. Terminator 2
                                            2. Hellraiser II
                                            3. Mad Max II
                                            4. Joker (wenn der als Prequel gilt...)
                                            5. The Empire strikes back
                                            6. Dawn of the Dead
                                            7. Bride of Frankenstein
                                            8. Blade Runner 2049
                                            9. Sin City 2
                                            10. Batman Returns

                                            24
                                            • 8
                                              daOnki 21.05.2024, 13:16 Geändert 21.05.2024, 13:17

                                              Interessanter Beitrag im Bereich Erwachsenen-Horror/Drama. Im Grunde genommen ein Kammerspiel, dass fast ausschließlich in einem Raum spielt. Starke Dialoge und gegen Ende hin sogar mit einer heftigen Splatter-Einlage (da lacht das Herz!)...
                                              Vorsicht ist jedoch dennoch geboten... Dieses Geisterfilm-Drama dürfte den meisten Horror-Freaks als Unterhaltung eindeutig zu dialoglastig sein.

                                              Gesehen im Original. Keine Ahnung was hier die deutsche Synchro bzw. Zensur treibt...
                                              8 / 10

                                              16
                                              • ah, bin dabei!
                                                1. Stalker
                                                2. Taxi Driver
                                                3. Alien
                                                4. Apocalypse Now
                                                5. Clockwork Orange
                                                6. Parade
                                                7. Auch Zwerge haben klein angefangen
                                                8. The Texas Chainsaw Massacre
                                                9. Star Wars
                                                10. Rocky

                                                25
                                                • 8
                                                  über Pearl

                                                  Ausgezeichneter Horror-Beitrag. In Teilen sogar intensiver als der originale 'Texas Chainsaw Massacre'. Nur als Gesamtpaket (Skript, Dramaturgie etc.) nicht ganz auf Top-Level. Top-Talent Mia Goth zeigt was sie drauf hat. Furchteinflößende Dame! ;-)
                                                  Empfehlung für Franchise-geschädigte Horror-Fans!
                                                  8 / 10

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                                                  • 8
                                                    über Colonos

                                                    Ein lateinamerikanischer "Western" der rauheren Sorte. Wunderbar fotografiert fängt dieser Film künstlerisch die majestätische Weite des Landes (Chile) aber auch die Hässlichkeit menschlicher Abgründe . Nichts für Zartbesaitete.
                                                    Die Charakterzeichnung bleibt allerdings aufgrund eines eher banalen Skripts auf der Strecke. Der durchaus starke Cast versucht diese Defizite (gelungen) mit ausdrucksstarker Mimik zu kompensieren.
                                                    Für mich unterm Strich eine Genre-Perle und Empfehlung.
                                                    Fans (authentischer) rauher Western sollten unbedingt einen Blick riskieren.
                                                    aktuell zu sehen auf MUBI.

                                                    8 / 10

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