Ran-Tan-Plan - Kommentare

Alle Kommentare von Ran-Tan-Plan

  • 5

    Die Engländerin Isabella Montgomery (Inge Rademeyer) reist nach dem Tod ihres Vaters in den amerikanischen Westen um auf der Ranch ihres Onkels zu wohnen. Auf dem Weg dorthin macht sie mit ihren zwei Begleitern halt in in einer Taverne als ein Outlaw (Cohen Holloway) einen anderen Besucher und ihre zwei Begleiter tötet. Kurzerhand nimmt er Isabella mit. Etwas außerhalb will er sich an ihr vergehen - bekommt aber keinen hoch (!) - daraufhin kettet er sie an einen Baum und sucht sich Hilfe bei einem Arzt. Der verweist ihn an einen Indianer-Medizinmann. Isabella konnte sich mittlerweile befreien und ebenfalls in die Stadt fliehen - aber auch beim Sheriff wird sie nur angegrabscht. Der Outlaw tötet den Sheriff und flieht mit Isabella erneut. Der Bruder des Sheriffs ist daraufhin auf Rache aus und schart eine kleine Truppe um sich die die Beiden verfolgen...

    Die Story ist ziemlich hanebüchen aber irgendwie bleibt man trotzdem dran. Rademeyer in ihrer wohl ersten Rolle spielt die Maid in Not ganz passabel. Holloway hat wenig Text bringt den Einzelgänger aber auch gut rüber. Dazu kommen die traumhaften Landschaftsaufnahmen. Als Western etwas zu wenig Action - aber ganz passabel gefilmt und gespielt.

    • 8

      Ein Film wie ein Schlag in den Magen. Shara ist 15 und lebt bei ihrer Mutter die ihr Geld mit Sex verdient. Auch Shara hat damit schon Erfahrungen. Sie kennt ja auch nichts anderes. Als sich der Freund ihrer Mutter an sie ranmacht und sie sich wehrt, müssen Mutter und Tochter mal wieder die Unterkunft wechseln. Sie kommen bei Cap, einem der vielen Ex ihrer Mutter, unter. Dort freundet sich Shara mit Jamie, Caps Sohn, an. Nachdem Ihre Mutter sie für die Benutzung der Waschmaschine von Cap begrapschen lässt, schlägt Cap seinen alten Herrn nieder und das junge Pärchen flüchtet. Am Anfang läuft alles gut, Jamie meint es ernst und findet sogar für sich und Shara einen Job. Als es dort aber zu einem Vorfall kommt, verkrachen sich die beiden und Shara steht plötzlich alleine da. Es bleibt ihr mal wieder nur ihr Körper und die Gier der Männer nach jungen Mädchen...

      Der Film schildert relativ kompromisslos die Ausweglosigkeit von Shara. Sie kennt nichts anderes, hat keine Schulbildung und keine Aussicht auf ein normales Leben. Die Regisseurin lässt in dem Film jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer jäh platzen.

      Bis zum bitteren Ende schluckt man als Zuschauer das ein oder andere Mal und ist am Ende zutiefst deprimiert. Geheimtipp. 8/10.

      Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

      • 5

        Das Mormonen Ehepaar Jessica und Seth wird von Banditen überfallen. Seth wird gefesselt und Jessica vergewaltigt. Danach werden beide erschossen. Jessica überlebt aber und schwört Rache. Bei einem Tapper lernt sie scheßen und überfällt kurz darauf einen Gefangenentransport mit 3 weiteren weiblichen Gefangenen. Zu Viert machen sie sich auf die Suche nach der Banditenbande....

        Hört sich erstmal wie eine klassische Italo-Western-Story an. Besonders ist, dass die "Helden" alle weiblich sind. Besonders ist auch dass sehr viel Körpereinsatz an den Tag gelegt wird. Nahezu jede Dame hat eine "Nahkampfszene". Billig-Filme Adamson hat einen ganz netten Western geschaffen - allerdings füllt die Story nicht mal die knappe Laufzeit von 85 Minuten aus. Es gibt unendlich viele Reitszenen (nein - dieses Mal wirklich zu Pferd) und eben die langen Softsexszenen. Der Soundtrack ist gar nicht mal so schlecht - aber irgendwie zu modern.

        Kein totaler Reinfall - aber auch nicht der schmierige, brutale Western den ich erwartet hatte.

        • 4

          Sam (Zach Avery) lebt (oder besser) versteckt sich in Paris. Grund: unklar. Als er im Kino auf der Leinwand seine vermeintlich tote Ex-Freundin Georgia (Samara Weaving) in der Schauspielerin Lauren Clerk entdeckt ist er besessen von dem Gedanken diese zu treffen. Dafür reist er zurück nach L.A. und trifft auf seine alte Schulfreundin Kat (Carly Chaikin). Diese unterstützt ihn bei seinem Versuch Lauren/Georgia näher zu kommen und sie zur Rede zu stellen. Als dann auch noch Gangster ins Spiel kommen und sich damit der Grund für Sams abtauchen offenbart, überschlagen sich die Ereignisse.

          Die eigentlich gute Besetzung (Brian Cox und Udo Kier gibt es in kleinen Nebenrollen) ist mit dem dürftigen Drehbuch sichtlich unterfordert. Auch die Inszenierung ist langatmig und bar jeglicher Spannung. Somit bleibt Doppeltes Spiel ein Thriller ohne thrill und fällt leider in die Kategorie „Chance verschenkt“.

          Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

          • 7

            Das Model Susanna erhält in Paris einen Anruf aus dem Krankenhaus. Ihre Großmutter - zu der sie eine sehr enge Beziehung hat - ist gestürzt und ab sofort ein Pflegefall. Zurück in Madrid kümmert sich Susanna um die alte Frau. Dies stellt sie vor durchaus große Herausforderungen, denn in Omas Wohnung passieren seltsame Dinge.
            Spanischer Horrorfilm mit eigentlich nur 2 Darstellern, wovon eine nichts redet. Ist das spannend? Jawohl. Sauspannend. Auch wenn die Auflösung aus "Der verbotene Schlüssel" bekannt ist. Dennoch schafft es Paco Plaza auch dank der zwei Hauptdarsteller eine bedrohliche Grundstimmung zu erzeugen. Wer auf übernatürlichen Horror steht ist sehr gut aufgehoben.
            Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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            • 7

              Der Stararchitekt Jeremiasz Angust (Tomasz Kot) nimmt auf dem Weg zum Pariser Flughafen - den er mit entworfen hat - die junge Texel Textor (Athena Strates) mit. Beide verpassen ihren Flug und warten in der VIP Lounge auf den nächsten Flieger. Texel fängt zum Widerwillen Jeremiasz an ihre Lebens-Geschichte zu erzählen. Darin offenbart sie auch 2 Morde die sie begangen haben will.

              Der Film ist ein psychologisches Kammerspiel in dem hauptsächlich die beiden Protagonisten auftreten. Die Story entwickelt sich langsam aber stetig zum überraschenden Finale. Die mir unbekannten Darsteller spielen ihre Rollen glaubwürdig - vor allem Tomasz Kot als desinteressierter, gelangweilter Stararchitekt gefällt mir gut.

              A Perfect Enemy - so der (bessere) Originaltitel ist ein Film der beim zweiten schauen vermutlich noch besser gefällt, obschon man die Auflösung dann schon kennt.

              Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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              • 7

                D (Scott Eastwood) hat Probleme. Probleme die zu einer Verurteilung wegen Mordes führten. Nun ist er mit Fußfessel zu Hause im Arrest und geht regelmäßig zum Psychiater (Mel Gibson). Als er vom Tod seines Bruders erfährt wird er leicht rückfällig: denn er will zur Beerdigung.

                Die Story ist jetzt nichts weltbewegendes, aber erfüllt ihren Zweck. Die Nebendarsteller sind durchaus prominent besetzt: Neben Gibson noch Tyrese Gibson und Famke Janssen. Dazu kommt Scott Eastwood - der optisch und mimisch immer mehr seinem Vater der 1960er/1970er Jahre ähnelt - der sichtlich Freude an der Rolle des emotionslosen (Ex-) Killers hat und seine Gegner reihenweise dezimiert.

                Sehr stringentes B-Movie im Stil der 1990er Actionfilme das mir sehr gut gefallen hat.

                Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

                • 7 .5

                  Carsten: „Was willst du?“
                  Maggie: „Ich will alles!“

                  Maggie (Katrine Greis-Rosenthal) und Carsten (Nikolaj Coster-Waldau) arbeiten hart an ihrem gemeinsamen Traum: ein Michelin-Stern für ihr Restaurant.

                  Als eines Abends ein vermeintlicher Michelin-Kritiker als Gast auftaucht, platzt die Idylle: das Essen geht in die Hose und danach zeigen sich auch deutliche Risse in der Beziehung der Beiden.

                  In Rückblenden wird die Vergangenheit des Paares aufgearbeitet: das erste Kennenlernen, die ersten (harten) Jahre, Kinder, das eigene Restaurant, …

                  Was den Film von üblichen Filmen dieser Art abhebt, ist neben den Charakteren (beide Hauptdarsteller spielen überragend) vor allem die Authentizität der Charaktere: die Work-Life-Balance passt nicht und so gibt es Affären und Kinder die sich vernachlässigt fühlen.

                  Persönlich hatte ich einen „lockereren“ Film erwartet - A Taste of Hunger (Alternativtitel) ist keine einfache Kost und zwischendrin eher ein heftiges Familiendrama.

                  Wenn man vom Hollywood-Ende absieht ist Dinner for Two ein weiterer großartiger Film aus Skandinavien.

                  Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                  • 8

                    Ein kleines Juwel im Italo-Western Einerlei. Anthony Steffen spielt den Gentleman Killer (Alternativtitel) in diesem mit einem sehr guten Score von Bruno Nicolai unterlegten Rachewestern.

                    Schauplatz: eine Stadt nahe der mexikanischen Grenze. Aktuell noch unter US Aufsicht wird sie wohl demnächst an die mexikanische Republik fallen. Die Armee hat sich schon verabschiedet nur der Kommandant ist noch da. Die mexikanische Bande unter Führung von Colonel Ferreras will aber nicht warten und die Geldreserven der Bank stibitzen. Wie gut, dass der Gentleman Shamango gerade in der Stadt weilt.

                    Das war mal was Neues: Ein Revolverhelden der sich wie ein Gockel ausstaffiert. Trotzdem gibt es genug Duelle in denen er sich dreckig machen darf. Das Finale war in der Form überraschend weil unspektakulär. Trotzdem toller Western mit tollem Score.

                    • 7

                      Der Engländer James Brooke (Jonathan Rhys Meyers) erforschte im 19. Jahrhundert den Welt und blieb dabei in Borneo hängen. Die dortigen Rituale faszinierten den Entdecker so sehr, dass er bleiben wollte. Durch die Freundschaft zu einem jungen Prinzen und durch seine Unterstützung im Kampf gegen die ansässigen Piraten ernannte ihn der Sultan zu ersten weißen Raja.

                      Die Geschichte von Sir James Brooke ist ziemlich faszinierend. Eigentlich ein Tunichtgut der sein Erbe durch eine Weltreise verprasste erschuf er eine gewaltfreie Region inmitten des Dschungels. Er widersetzte sich erfolgreich dem britischen Empire welches mehrmals versuchte seine Enklave dem Empire einzuverleiben.

                      Der Film wurde an Originalschauplätzen gedreht und hebt sich optisch wohltuend von anderen Produktionen ab. Der Film legt viel Wert auf Charakterentwicklung - dabei geht zuweilen die Spannung flöten. Alles in allem ein sehenswertes Biopic mit gut gewählten Darstellern.

                      Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

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                      • 7

                        Die 17jährige Zoe ist in der Abschlussklasse der Highschool. Was sie von einer typischen 17 jährigen unterscheidet ist die Tatsache, dass sie kürzlich ihre Mutter (Radha Mitchell) verloren hat und mit ihrem Dad (Thomas Jane) Hirsche schießt. Ihr einziger Freund ist Lewis, der auf die gleiche Schule geht. Eines Tages überfallen 4 Jugendliche die Mensa, erschießen einige Schüler und nehmen die restlichen als Geisel - darunter auch Lewis. Zoe entkam nur knapp, weil sie auf dem WC war. Die Geiselnehmer verlangen von den Schülern die Aktion per Livestream ins Netz zu stellen. Lewis hat die meisten Follower und wird daher zum Geiselnehmer-Kameramann.

                        Zuerst flieht (run) Zoe vor den Geiselnehmern, dann versteckt (hide) sie sich im Lehrerzimmer. Nachdem sie eine der Geiselnehmerinnen in Notwehr tötet macht sie Jagd (fight) auf die anderen und versucht nebenbei so viele Schüler und Lehrer wie möglich zu retten.

                        Spannende und (leider) ziemlich realistische Darstellung eines Amoklaufs an einer Schule. Klar ist es in Amerika vermutlich (noch) einfacher an Waffen und Sprengstoff zu kommen, aber vor allem die Publicity-Geilheit der Täter hat mich schockiert. Einen echten Grund liefern die Protagonisten eigentlich nicht - ok einer wurde als Kind gehänselt und ein anderer bekam in einer Woche 2 Verweise.

                        Die junge, unbekannte Darstellerriege macht einen guten Job. Unterstützt durch Tom Jane und Radha Mitchell. Allerdings ist der Part von Mitchell eher nervig: Zoe sieht in ihrer Fantasie immer wieder ihre tote Mutter welche ihr Ratschläge gibt.

                        Bis zum kompromisslosen Finale wurde ich aber dennoch sehr gut unterhalten. Der Film ist durchaus empfehlenswert auch wenn es kein Stirb langsam Clon in einer Highschool ist - das ist aber auch gut so…

                        Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                        • 7

                          Harvey Keitel und Sam Worthington in einer Biographie über Meyer Lansky - einen der prägendsten Mafiosi der goldenen Zeit.

                          Der Schriftsteller Stone (Worthington) soll die Lebensgeschichte von Lansky (Keitel) autobiographisch aufnehmen. Dazu treffen sie sich in Miami in einem Diner. Lansky erzählt aus seiner Kindheit und über andere bekannte Mafiosi: Bugsy Siegel, Lucky Luciano etc.

                          Die Rückblenden sind toll gemacht und durch die kurzen Episoden auch spannend und interessanter als die Gegenwart: hier kommt zwar auch noch das FBI ins Spiel aber das Highlight sind die Rückblenden.

                          Ein ruhiger Film in dem Keitel (mittlerweile auch schon über 80 Jahre) seinen jüngeren Kollegen Worthington gekonnt an die Wand spielt. Aber der eigentliche Star war für mich John Magaro der den jungen Lansky in den Rückblenden mimt.

                          Leider verzichtet Regisseur Rockaway in seinem zweiten Spielfilm auf eine klare Aussage und stellt Lansky als eher sympathischen Mobster dar. Und Las Vegas kommt nur bedingt vor - und für Lansky (den Paten) gar nicht….

                          Alles in allem durchaus sehenswert und hat mich dazu gebracht mehr über Lansky zu lesen.

                          Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                          • 6
                            Ran-Tan-Plan 04.09.2021, 10:16 Geändert 04.09.2021, 11:53

                            Die College Studentin Sawyer (Hermione Corfield) ist auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch als das Navi sie vom Highway durch die Pampa lotst. Dann fällt noch der Empfang aus und Sawyer steht mitten im Nirgendwo. Als sie anhält um auf einer Karte einen Weg zu suchen kommen die Brüder Hollister und Buck daher. Nach anfänglichem Smalltalk wollen sie Sawyer zu sich einladen. Als diese ablehnt kommt es zu einer Auseinandersetzung und Sawyer flüchtet - am Oberschenkel verletzt - in die Wälder.

                            Spannender Auftakt und man erwartet einen Survival-Thriller. Weit gefehlt. Die Jagd der Brüder auf Sawyer ist nur ein kleiner Teil des fast 110 Minuten langen Films. Stattdessen entwickelt sich ein Drama um Sawyer, ihren „Helfer/Retter“ Lowell und einen Drogendeal.

                            Ich bin mit der Vorstellung Survival, Action, Frau vs. Hinterwäldler an den Film rangegangen. Daher war ich etwas enttäuscht. Schlecht ist der Film bei Weitem nicht - allen voran die junge Hermione Corfield ist klasse und nicht die klassische junge Frau in Not. Alles in allem überdurchschnittlich und bei einer Zweitsichtung ist auch ggf. mehr drin.

                            Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

                            • 7 .5

                              Ein weiterer Vertreter der deutschen Kunst: wir vergeben einen Totel der so gar nichts mit dem Original zu tun hat. Aus Sugar Colt wird Rocco. WTF?

                              Aber das nur am Rande, denn der Film ist als Krimi-Western ziemlich einzigartig. Ein Armee-Battaillon geht auf dem Heimweg „verloren“. Nach über einem Jahr taucht eine Lösegeldforderung für einzelne Mitglieder auf. Der Detektiv Pinkerton heuert den ehemaligen Revolverhelden Sugar Colt/Rocco an um der Sache auf den Grund zu gehen.

                              Sehr kurzweiliger Vertreter mit einem subtilem Humor - wenn Rocco als Arzt in einem Kaff auftaucht und als Boxer die Halunken verdrischt.

                              Zwar nicht so prominent, aber sehr passend besetzt: Jack Betts als Rocco, Soledad Miranda als Bardame und in den Nebenrollen einige Italo-Western Standarddarsteller. Für einen ganz großen seiner Art ist der Score zu beliebig. Dennoch eine positive Überraschung in meinem (Italo-)Western-Marathon.

                              Das Bild der Koch Blu-ray ist zwar farbenfroh und scharf aber leider nicht um Kratzer und Verschmutzungen bereinigt - das trübt den Genuss etwas.

                              #Western 48/2021

                              • 5

                                Nach Killer-Autos, Killer-Häusern, Killer-Kindern und natürlich Killer-Killern nun also ein Killer-Kleid. Der Film spielt zu Beginn in den 1960/1970er Jahren. Die Bankangestellte Sheila lebt getrennt von ihrem Mann mit Sohn Vince und dessen Freundin Gwen. Für ein Date ersteht sie im Schlussverkauf ein rotes Kleid. Das Date läuft mäßig und zu allem Übel bekommt sie auch noch einen Ausschlag. Als das Kleid beim Waschen die Waschmaschine zerstört will sie das Kleid zurückbringen….

                                Zeitsprung in die Gegenwart: Das Kleid taucht wieder auf und terrorisiert nun das Pärchen Reg und Babs die kurz vor ihrer Hochzeit stehen.

                                Vermutlich (oder ganz sicher) hab ich den Film nicht verstanden. Was hat es mit dem Kleid, dem Kaufhaus und den Angestellten auf sich? Was ist die Motivation des ganzen Horrors? Fragen die mMn nicht geklärt werden.

                                Optisch recht eindrucksvoll für mich ein klarer Blender: Style over substance.

                                Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                                • 7

                                  Ein Film über Schafe? Remake eines isländischen Films (Sture Böcke)? Ok - schauen wir mal was das ist...

                                  Erwartet wurde ein Feel-Good-Movie mit viel Humor. Bekommen hab ich ein nachdenklich machendes Drama mit einige humorvollen Szenen.

                                  Die Brüder Colin (Sam Neill) und Les (Michael Caton) sind Schafzüchter und reden seit 40 Jahren nicht mit einander. Als bei einem Wettbewerb der Gewinner-Bock von Les untersucht wird, stellt sich heraus, dass dieser die johnesche Krankheit hat. In der Folge müssen alle Tiere getötet und das Land 2 Jahre zuchtfrei gehalten werden.

                                  Während sich Les dem Alkohol hingibt hat Colin 3 weibliche Schafe und einen Bock in seiner Farm versteckt.

                                  Der Film macht viel richtig: schöne Bilder Australiens, sympathische Charaktere und eine Geschichte die einen zum Nachdenken und Schmunzeln bringt.

                                  Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

                                  • 9

                                    Sommer 1991: Der Eigenbrödler Daniel (Timothée Chalamet) wird nach dem Tod seines Vaters von seiner Mutter über den Sommer zur Tante nach Cape Cod verfrachtet. Dort geht er Anfangs ebenfalls in der Masse unter. Dies ändert sich als er dem lokalen Hasch-Dealer Hunter (Alex Roe) begegnet und ihm hilft seinen Stoff vor der Polizei zu verstecken. Ab diesem Zeitpunkt will er ebenfalls Drogen verticken - aber in größerem Stil. Er kümmert sich um mehr Ware, ein Vertriebsnetz und schon bald wird die ganze Gegend von ihnen beliefert.

                                    Nebenbei verknallt er sich in McKayla (Maika Monroe): die heißeste Braut der Gegend - und Hunters Schwester. Alles läuft gut - bis Daniel neben Hasch auch Koks dealen will. Ab da läuft alles aus dem Ruder und der sprichwörtliche Sturm (oder besser Hurrikan) bricht los.

                                    Wow - der Film atmet die 1990er mit jeder Minute. Charaktere, Setting, Optik und traumhafte Musik: einfach top. Aber der Film erzählt auch eine gute Coming-of-Age Story. Auch wenn die Charaketere sehr klassisch gezeichnet sind (Loser, Frauenheld, Megabraut, etc.) haben alle eine Geschichte und man freut und leidet mit ihnen mit.

                                    Mein bisheriges Filmhighlight 2021 - klare Empfehlung.

                                    Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                                    • 5

                                      Der (Ex-)Mann im Knast, der Teenager Sohn muss zum Bewährungshelfer und der Vater (obwohl Sheriff) hat auch ein dunkles Geheimnis. Nein - für Leigh läuft es nicht gut. Und jetzt liegt auch noch eine Leiche in ihrer Werkstatt. Anstelle die Polizei zu rufen will sie die Leiche in einem See versenken. Dabei klingelt das Handy des Toten und Leigh erkennt, dass dieser Familie hat und bekommt Skrupel. Statt die Leiche los zu werden, legt sie diese in den Schuppen seiner Familie...

                                      Die Ausgangsidee ist eigentlich ganz interessant, aber Leigh (und auch die restlichen Charaktere) agieren so unglaubwürdig und teilweise dämlich, dass man sich fragt „was machst du da - und warum?“.

                                      Das Ende ist dann nochmal ganz in Ordnung - da durchaus überraschend. Aber mehr als Durchschnitt ist der Film nicht. Einmal sehen reicht.

                                      Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

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                                      • 6
                                        über The 800

                                        Das war er also: Der erfolgreichste Film 2020. The 800 erzählt die Geschichte einer chinesischen Einheit im Jahre 1937. Sie sind die letzte Bastion Shanghais gegen die heranrückende japanische Armee. Verschanzt in einem alten Lagerhaus halten sie die Stellung und wehren die Angriffe mit teils hohen Verlusten erfolgreich ab. Der Westen sitzt auf der anderen Flussseite in der sog. Konzession und beobachtet das Treiben ohne selbst einzugreifen.

                                        Das Thema birgt Potenzial für einen spannenden Film - leider ist die erste Hälfte relativ unstrukturiert und nur eine Abfolge kleinerer Gefechte. Erst in der zweiten Filmhälfte kommt so etwas wie Spannung auf. Man braucht auch relativ lange die verschiedenen Charaktere zu zeichnen und als Zuschauer sind einem die meisten Schicksale oder Hintergründe relativ egal. Kann aber auch daran liegen, dass mir die historische Begebenheit völlig unbekannt war. Leide schafft es der Regisseur nicht, dass man als Zuschauer mit seinen „Helden“ mitfiebert - das Können die US Streifen deutlich besser.

                                        Somit bleibt ein guter - aber kein sehr guter Film der Schwächen in der Umsetzung hat und vor allem zu Beginn zu unübersichtlich und unstrukturiert ist.

                                        Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

                                        • 2

                                          Was war das denn? 2 Kids finden im Garten beim Buddeln einen Kristall mit dem eins der Kids - ein nerviges Mädel namens Mimi - einen außerirdischen Killer kontrollieren kann. Der Killer - von Mimi Psycho Goreman oder kurz PG genannt - wurde von anderen Außerirdischen auf der Erde vergraben, da er die Galaxis zerstören will.

                                          Könnte als Trash-Party-Film funktionieren, doch leider nervt das Balg und die Gags zünden auch gar nicht. Der Look des Films ist ok für das Budget (wohl < 1 Mio $) wobei manche Effekte wie aus einem 90er Jahre Videospiel aussehen.

                                          Ne das war leider gar nix.

                                          Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

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                                          • 7

                                            Der Film erzählt die wahre Geschichte von Sture Bergwall alias Thomas Quick. Quick hatte in den 1990er Jahren bei einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt erst einen und danach weitere ungeklärte Morde gestanden. Auch nach der Verurteilung durfte/musste Quick in der Anstalt bleiben.

                                            Nach Jahren interessiert sich der Investigativjournalist Hannes Rastam für den Fall und will Quick – der sich nun wieder Bergwall nennt – interviewen. Bei seinem ersten Besuch ist ihm der ältere Mann noch unheimlich, aber nach und nach baut sich ein Vertrauensverhältnis auf. Auf Grund der Erzählungen von Bergwall hat Rastam begründete Zweifel ob der ihm gegenübersitzende Mann wirklich ein Serienkiller ist. Bestätigt wird dies durch Schilderungen und Aussagen ehemaliger Pfleger.

                                            Mir war die (wahre) Geschichte gänzlich unbekannt. Im Grunde ist es eine einzige Peinlichkeit der schwedischen Polizei und Justiz. Bergwall wollte die Aufmerksamkeit und wurde durch eigene Recherchen über die Tatorte und Opfer sowie unterstützt von den Ermittlern zum Serienkiller auf dem Papier. Das Ganze gipfelt in einem Skandal über die Polizeiarbeit und letztendlich dem Freispruch von Bergwall – 20 Jahre nach der Verurteilung.

                                            Der Film erzählt in ruhigen aber intensiven Bildern die Geschichte aus Sicht der Journalisten Rastam. In einigen Rezensionen wird der Film als zu lang empfunden – ich persönlich mag diese Art der Erzählweise. Dadurch wird auch Nebencharakteren (z.B. Rastamsr Assistentin) genügend Tiefe gegeben. Spannender und sprachlos machender Film.

                                            Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Film zur Verfügung gestellt.

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                                            • 6

                                              Irgendwo in der französischen Provinz sind zwei Gruppen zur Übergabe von Drogen verabredet. Die Käufer kommen zu spät und finden nur noch die 3 Leichen der Verkäufer. Der namenlose Täter (Tomer Sisley) wurde bei dem Angriff verletzt und flüchtet in das nahegelegene Weingut von Omar, dessen Frau und seiner kleinen Tochter.
                                              Unter den 3 Getöteten befand sich auch der Sohn des Drogenbarons und dieser will Rache. Dazu schickt er seinen besten Mann (Terence Yin) – ein meister der alten chinesischen Folterkunst „Tausend Schnitte“.
                                              Neben dieser Haupthandlung gibt es noch eine Nebenhandlung zwischen der rassistischen Landbevölkerung und dem schwarzen Omar. Auch die französische Gendarmerie samt Unterstützung eines Drogenfahnders aus Spanien darf nicht fehlen.
                                              Es laufen viele parallele Handlungsstränge – leider nicht immer gut ausgearbeitet auf einen (eher unspektakulären) Showdown auf dem Weingut hinaus.
                                              Leider lässt einen die Story über vieles im unklare. So wird beispielsweise am Anfang ein Großeinsatz der Polizei auf einen Terroristen angedeutet. Ist das der namenlose Killer? Man weiß es nicht…
                                              Die Darsteller machen ihre Sache gut – wenngleich mir der asiatische Killer zu emotionslos wirkt. Tomer Sisley und vor allem Erika Sainte als Ehefrau des Weinbauern Omar spielen ihre Rollen perfekt.
                                              Ansonsten fällt der äußerst sparsame Einsatz von Musik auf und - wie schon gesagt - ein bei der Laufzeit leider unspektakulärer Finalkampf.
                                              Der Film wurde mir von Koch Film als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.

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                                              • 7

                                                Uma (Emma Roberts) ist eine Rebellin. Dies mißfällt sowohl ihrer Mutter als auch ihrem Verlobten. Daher wird sie nach Paradise Hills geschickt - einer Art Umerziehungsklinik. Die Leiterin (Milla Jovovich) verspricht Besserung nach 2 Monaten Aufenthalt.
                                                Zusammen mit ihren Zimmergenossinnen Yu und Chloe versucht Uma sich der Behandlung zu widersetzen und plant ihre Flucht. Dabei kommen die jungen Frauen dem unglaublichen Geheimnis des Erfolgs der Einrichtung auf die Spur...

                                                Die spanische Regisseurin Alice Waddington erzählt ihre Geschichte in visuell schicken Bildern und kann sich auf gut aufgelegte Schauspieler verlassen. Leider fehlt es der Story an Tiefgang. Vieles wird nur angedeutet und Hintergründe bleiben nahezu gänzlich unerklärt. Vor allem erfährt man fast nichts über die Welt in der Paradise Hills spielt oder über den Charakter und die Motive von Jovovichs Charakter.

                                                So bleibt ein Film der einen zwar gut unterhält, bei dem man aber auch das Gefühl hat, dass da mehr drin gewesen wäre. Viel mehr sogar.

                                                Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

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                                                  Sarah ist neu in L.A. und will als Kostümdesignerin durchstarten. Davor steht die Suche nach einer Bleibe. Bei dem Besichtigungstermin in einer netten Wohnanlage rechnet Sie sich keine Größen Chancen aus, bekommt aber überraschend den Zuschlag für ein 1-Zimmer-Apartment. Bei der Angabe nach Haustieren verheimlicht sie ihre Katze - ein Fehler. Die Bewohner sind überraschend höflich zu einander und alles scheint wie eine große Familie. Dennoch hat Sarah mulmige Gefühle, da sie anonyme Drohbriefe bzgl. ihrer Katze erhält. Eines Nachts wird sie vom Feuermelder geweckt und muss mit Schrecken feststellen, dass jemand ihre Katze in den Ofen gesteckt hat. Damit nicht genug: sie selbst wird vom vorher sehr sympathischen jungen Nachbarn gefangen genommen.

                                                  Ab jetzt geht es um die Umerziehung von Sarah. Die Bewohner glauben, dass die Gesellschaft gerettet werden muss. Nur zusammen, ohne Geheimnisse und Gier besteht Hoffnung. Die Bewohner sind wie in einer Sekte organisiert und permanent überwacht. Auch vor Mord bzw. „Sterbehilfe“ schrecken sie nicht zurück.

                                                  Das Ganze ist jetzt zwar nicht visuell gewalttätig umgesetzt, aber diese sektenähnliche Gehirnwäsche/ Umerziehung von Sarah hinterläßt dennoch mulmige Gefühle. Die Darsteller machen ihren Job ganz gut, waren mir aber mit Ausnahme von Taylor Nichols gänzlich unbekannt.

                                                  Der Film spielt mit 1-2 Ausnahmen nur in dem Wohnkomplex und hat einen eher amateurhaften Look. Auch mit Musik wird sparsam umgegangen. Dies passt zum Film und der Stimmung die transportiert wird. Mir hat’s gefallen. Gute 7/10.

                                                  Der Film wurde mir als Ansichtsexemplar von Koch Films zur Verfügung gestellt.

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                                                  • 7
                                                    über Harpoon

                                                    Jonah hat gerade bei einem Autounfall seine Eltern verloren und einen Haufen Schulden geerbt. Als wäre das noch nicht schlimm genug kommt sein bester Freund Richard vorbei und verprügelt ihn, da er glaubt Jonah hätte was mit seiner Freundin Sasha am laufen. Jonah und Sasha erklären Richard, dass sie sich nur wegen seines Geburtstagsgeschenkes ausgetauscht - einer Speargun - hätten, fühlt sich Richard schlecht und lädt alle zu einem Ausflug auf seiner Yacht ein.

                                                    Dort stellt sich dann heraus, dass Jonah und Sasha doch miteinander geschlafen haben und Richard tickt wieder aus. Im weiteren Verlauf wird Jonah an der Hand von der Speargun getroffen, Richard fällt ins Wasser, so ziemlich alles aus dem Boot wird über Bord geworfen und der Motor will nicht starten. Als dann noch Wasser und Essen ausgehen glauben die drei: einer muss sterben , damit zwei leben können.

                                                    Bis zum Ende gibt es noch einige Geheimnisse über die Protagonisten zu erfahren und ich sag mal soviel: es wird Blut fließen.

                                                    Harpoon ist ein kleines feines Psychodrama mit einigen Gewaltspitzen. Die namensgebende Harpune kommt nicht vor und die Speargun fliegt noch vor der Mitte des Films über Bord.

                                                    Der Film lebt vom Zusammenspiel der drei Jungdarsteller und erfindet das Genre nicht neu, ist aber mit 82 Minuten kurzweilig und straff inszeniert. 7/10.

                                                    Der Film wurde mir von Koch Films als Ansichtsexemplar zur Verfügung gestellt.