teimi1988 - Kommentare

Alle Kommentare von teimi1988

  • 10

    Vorweg muss ich sagen, dass ich das Buch nicht gelesen habe - was ich aber gerne nachholen würde. Deshalb kann ich aber eine völlig unvoreingenommene Meinung zu diesem Film abgeben.
    Meiner Meinung nach ist der Film genial. Zwar ist alles - was für eine Überraschung - total überspitzt dargestellt, aber wie Christian Bale den eiskalten Psychopathen Patrick Bateman hier spielt ist einfach weltklasse. Äußerlich ist er der perfekte 80er Jahre Yuppie, gut aussehend, durchtrainiert, teuer gekleidet und bis zur Identitätslosigkeit angepasst (Er und seine "Freunde" sind sich so ähnlich, dass sie sich untereinander sogar teilweise mit falschen Namen ansprechen :D). Aber in seinem Inneren ist er völlig leer, empfindungslos und scheinbar von Komplexen und dem Drang dazuzugehören zerfressen. Siehe die Szene mit den Visitenkarten... All das äußert sich letztendlich in exzessiven Gewalt- und Mordorgien. Wobei ich es gut finde dass man hier auf extreme Splatterszenen verzichtet hat. Man sieht zwar durchaus viel Blut, aber z.b. keine gespaltenen oder abgeschlagenen Köpfen. Das hätte den Film ins Billige abgleiten lassen. So hat er einfach eine richtig kühle, psychopathische Atmosphäre. Top.
    Aber noch etwas macht den Film für mich besonders: Ich muss bei gewissen Szenen einfach immer wieder lachen, in meinem Bekanntenkreis sind manche Zitate regelrechte Running Gags - ich erinnere an die Szene im Bett mit den beiden Prostituierten. "Du sollst es nicht nur anstarren...." (oder so ähnlich :D).
    Also: Darstellerleistung von Bale wie immer genial, Psychoatmosphäre vom feinsten und absurde Szenen bzw. Dialoge die einen sogar zum Lachen bringen. Was will man mehr. Einer meiner Lieblingsfilme.

    1
    • 6

      Das ist wohl einer der kontroversesten Streifen der letzten Jahre. Bei wenigen Filmen gehen die Kritiken soweit auseinander wie hier. Meine Meinung: Für Optik und atmosphärische Dichte würde ich 10 Punkte geben, selten hab ich mich beim Schauen eines Films so "unbehaglich" gefühlt - irgendwie erzeugt 'Only God Forgives' bei mir ein völlig beklemmendes Gefühl. Sowas mag ich aber eigentlich. Auch wegen Ryan Gosling würde der Film bei mir normalerweise deutlich besser abschneiden. Viele finden sein oft regungslos und kühl anmutendes Spiel ja langweilig oder nervig, mir gefällt das aber gerade sehr gut - ich finde er trägt damit in den jeweiligen Filmen unheimlich zur Stimmung bei. Ob hier, in 'Drive' oder auch in 'Place Beyond the Pines', ich bin ein Fan seiner Ausstrahlung. Trotzdem gebe ich 'Only God Forgives' nur eine 6.0. So gut die ruhige und langsame Inszenierung zwar Atmosphäre erzeugt, so nervig ist sie aber auch auf der anderen Seite. Die Handlung langweilt mich einfach mit der Zeit und kommt nicht voran. Und man kann zwar viel mit Mimik, Farben und Bildern ausdrücken, aber hier wird definitiv zu wenig geredet :D Meiner Meinung nach schießt die Inszenerung über das Ziel hinaus. Letzten Endes ist trotz der Dichte und Beklemmung, die der Film erzeugt, der Funke nicht ganz übergesprungen. Schade. Hatte mich sehr darauf gerfreut.

      1
      • 8

        Achtung: Falls jemand den Film noch nicht gesehen hat -> Spoileralarm!!!
        In meiner persönlichen Reihenfolge der Trilogie rangiert "The Dark Knight Rises" auf Rang 3 (1. The Dark Knight 10,0 - 2. Batman Begins 9,0). Ich fand den Film aber, hingegen vieler tendeziell "negativen" Kritiken, sehr gut. Sein großes Problem ist eben einfach, dass er sich am alles überstrahlenden Vorgänger messen lassen muss, der auch außerhalb des Batman Universums zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen gehört.
        Ich bin mir sicher hätte es "The Dark Knight" nicht gegeben und TDKR wäre das direkte Sequel zu Teil 1 gewesen, wären die Kritiken besser ausgefallen. Man kann nicht abstreiten, dass der Film die ein oder anderen Logikfehler und „Script-Ungereimtheiten“ enthält (Batman’s Wunderheilung nach dem Kampf mit Bane, seine unerklärte Rückkehr aus dem Gefängnis in einem fremden Land, die Bettgeschichte mit Miranda/Talia und dann seine „Beziehung“ zu Selina/Catwoman....), aber erstens war in den Vorgängern auch nicht immer alles logisch und zweitens finde ich, dass man bei einer Comicverfilmung nicht davon ausgehen sollte, dass alles stur den Gesetzen der Logik folgt, wie beispielsweise in einem Antikriegs-Drama... Auch ist der Plot vielleicht ein bisschen aufgebläht und die ein oder andere Gesellschaftskritik etwas zu platt und oberflächlich konsturiert (Münzwurf-Zitat in der Börsensequenz, Occupy Bewegung).
        Meiner Meinung nach ist das Schauen und Erleben eines Filmes aber immer eine subjektive Sache. Man muss ihn auf sich wirken lassen und am Ende zählt, was der Film für ein Gefühl hinterlässt und nicht wie man ihn mit Verstand analysiert. Und hier punktet TDKR für mich. Die Zusammenhänge der Trilogie wirken schlüssig und man hat wirklich das Gefühl am Ende würde sich ein Kreis schließen. Auch die Auflösung der einzelnen Konflikte der Trilogie gelingt sowohl durch das Script als auch durch die durchweg überzeugenden Darstellungen der Charaktere.
        Christian Bale, wenn es nach mir ginge sowieso einer der besten Schauspieler der heutigen Zeit, spielt den körperlich und psychisch gebrochenen Bruce Wayne mehr als überzeugend und die Entscheidung wieder Batman sein zu wollen oder zu müssen, kauft man ihm einfach ab. Sir Michael Caine bietet wieder mal eine tolle Vorstellung als Alfred und wirkt zu jederzeit glaubwürdig. Immer wieder versucht er Bruce auf den richtigen Weg zu bringen und setzt dabei sogar seine väterliche Beziehung zu ihm aufs Spiel, als er ihm den Inhalt von Rachel's Brief aus TDK offenbart und zugibt diesen verbrannt zu haben. Caine vermittelt leidenschaftlich, dass Alfred nicht nur das Versprechen Bruce's Eltern erfüllen will, sondern ihn auch selbst tief in sein Herz geschlossen hat. Gary Oldman gefällt mir persönlich auch hier wieder sehr gut, in der Rolle des Commissioner Gordon. Genauso wie Morgan Freeman, der erneut als sympathischer Fox überzeugt. Skeptisch war ich vorher im Bezug auf Anne Hathaway als Catwoman, da die Figur an sich, mir nie besonders gefallen hat und ich mir sie nicht in einem Actionthriller diesen Kalibers vorstellen konnte. Aber ich finde sie meistert diese Rolle. Als smarte, schlagfertige, kampfstarke und vor allem moderne Interpretation der Figur, konnte sie mich überzeugen. Der in den letzten Jahren zum Topschauspieler gereifte Joseph Gordon-Levitt, liefert wieder mal eine starke Leistung ab. Er ist so etwas wie der heimliche Star des Films und seine Wandlung zu Robin ist konsequent und glaubwürdig inszeniert. Dürfen wir uns auf etwa auf ein Spin Off mit ihm in der Hauptrolle freuen??? Meiner (subjektiven) Meinung nach, fällt Marion Cotillard im durchweg überdurchschnittlichen Ensemble etwas ab. Zwar spielt auch sie nicht schlecht, aber für mich persönlich wirkt der Twist am Ende, der sie als Strippenzieherin offenlegt, etwas aufgesetzt. Mir ist das dann ein bisschen zu viel des Guten. Auch wenn ihre Motive schlüssig sind, das hätte der Film nicht gebraucht. Schließlich gibt es da noch den Bösewicht Bane. An ihm scheiden sich ja die Geister. Viele machen vielleicht den Fehler, ihn zu sehr mit dem Joker aus TDK zu vergleichen. Das ist aber nicht fair, denn die Darstellung Heath Ledger's dürfte wohl für alle Zeiten als eine der besten Verkörperungen des Bösen der Filmgeschichte gelten. Ich finde Tom Hardy, den ich dank Filmen wie Bronson, Warrior oder Inception sehr schätze, liefert eine tolle Vorstellung ab. Seine physische Präsenz ist atemberaubend, auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, das bei der Größe ordentlich getrickst wurde um ihn größer als Batman erscheinen zu lassen. Laut verschiedenen Quellen (z.B. imdb) misst Tom Hardy 1,78m, während Christian Bale mit 1,85m und größer angegeben wird. Nichtsdestotrotz füllt er die Rolle perfekt aus. Hätte man sie nur nach der Physis besetzen wollen, wären wohl oder übel auch nur abgehalfterte Wrestler in Frage gekommen. Und ganz ehrlich: Selbst der beste Schauspieler unter den Wrestlern, Dwayne Johnson, hätte hier eher lächerlich gewirkt. Tom Hardy wirkt auf mich jederzeit furchteinflößend, psychopathisch, zielstrebig und strahlt dabei jederzeit eine gewisse Unbesiegbarkeit aus. Ich selbst hatte nie das Gefühl, Batman hätte eine realistische Chance, ihn im Kampf Mann gegen Mann bezwingen zu können. Da Bane die ganze Zeit seine Maske trägt, beschränkt sich das schauspielerische Repertoire auf die Augen, die Körpersprache und die Stimme. Aus diesen beschränkten Mitteln holt Hardy das Beste heraus. Zumindest in der Originalfassung! Denn einer der größten Kritikpunkte, ist seine deutsche Synchronstimme. Ich persönlich empfand sie weniger schlimm, als es mir vorher erzählt wurde, kann aber verstehen dass sich einige daran stören. Im Vergleich zum englischen Original wirkt die Stimme einfach zu gekünstelt und nicht düster genug. Trotzdem: Für mich ein sehr guter Bösewicht. Ich würde ihn, innerhalb der Trilogie, hinter dem Joker auf einer Stufe mit Ra‘s al Ghul, aber eindeutig vor Scarecrow und Talia al Ghul einordnen.
        Als Fazit bleibt festzuhalten, dass mich der Film sehr unterhalten hat – auch wenn er nicht genial ist. Für mich war er ein würdiger Abschluss der Serie mit ein paar Schwächen aber auch vielen starken Szenen. Z.B. das erste Aufeinandertreffen der beiden Gegenspieler, in dem Batman vernichtend geschlagen wird oder die Beerdingungsszene mit dem bitterlich weinenden Butler Alfred, waren zwei Momente des Films, die mir regelrecht Gänsehaut beschert haben. Im Endeffekt eine Empfehlung für alle Batman-Fans mit 8 von 10 Punkten. Man muss den Film einfach neutral betrachten, ohne ihn zu sehr mit seinem Vorgänger zu vergleichen, dann hat man seinen Spaß.
        P.S.:Ganz vergessen: Die musikalische Untermalung von Hans Zimmer hat mich auch bei diesem Teil der Serie absolut weggehauen. Das passt einfach. So muss Kino klingen ;)