Die besten berührenden Filme aus Großbritannien - Reue

  1. An Education
    6.9
    7.4
    558
    96
    Gaunerkomödie von Lone Scherfig mit Peter Sarsgaard und Carey Mulligan.

    Anfang der 1960er Jahre in einem Londoner Vorort: Jenny (Carey Mulligan) ist 16 und kann es gar nicht abwarten, erwachsen zu werden. Sie ist eine fleißige Schülerin mit ausgezeichneten Leistungen. Dann taucht an einem verregneten Tag ein ungewöhnlicher Verehrer in Jennys Leben auf. David (Peter Sarsgaard) ist schon über 30, ein gewitzter Großstädter, der die Schuljungen an Jennys Seite umgehend aussticht – und zu Jennys großer Bewunderung auch ihre konservativen Eltern Jack (Alfred Molina) und Marjorie (Cara Seymour) zu charmieren versteht und alle möglichen Einwände, die sie gegen einen älteren, jüdischen Freund ihrer Tochter vorbringen könnten, hinfällig macht.

    An Davids Seite erschließt sich Jenny eine neue, funkelnde Welt mit klassischen Konzerten und späten Abendessen in Gesellschaft von Davids Freund und Geschäftspartner Danny und dessen Freundin Helen. Gemeinsam unternimmt sie Ausflüge mit Davids Sportwagen und verbringt sogar ein Wochenende in Oxford. Zu ihrem 17. Geburtstag lädt David Jenny zu einer Reise nach Paris ein – in Begleitung seiner ‘Tante Helen’ (Rosamund Pike), wie er Jennys Eltern verspricht. Die haben natürlich keinen blassen Schimmer, dass Jenny längst beschlossen hat, wo und wann sie ihre Jungfräulichkeit verliert, aber David hat ihr nicht ganz die Wahrheit über sein Leben verraten…

    An Education wurde von Lone Scherfig inzeniert, die mit Italienisch für Anfänger einen weltweiten Überraschungserfolg feiern konnte.

  2. GB (2009) | Thriller, Kriminalfilm
    6.3
    6.9
    168
    46
    Thriller von Oliver Hirschbiegel mit Liam Neeson und James Nesbitt.

    Nordirland, 1975: als Warnung an die katholische IRA, die für ein von Großbritannien unabhängiges Irland kämpft, erschießt das erst 17-jährige Mitglied der protestantischen UVF, Alistair Little, den nur wenige Jahre älteren Katholiken Jim Griffin. Dessen jüngerer Bruder Joe ist Zeuge des brutalen Mordes, bleibt aber von Alistair verschont. 33 Jahre später: Nach einer 12-jährigen Haftstrafe ist Alistair (Liam Neeson) mittlerweile ein gesellschaftlich angesehener Mann. Doch die Vergangenheit läßt ihn nicht los… Joe (James Nesbitt), der sich seit dem Mord an seinem Bruder als Opfer und von der Welt betrogen fühlt, geht es da nicht anders. Im Rahmen einer Fernsehsendung sollen beide Männer erstmals wieder aufeinander treffen, um sich auszusprechen und ein öffentliches Zeichen für die Friedensprozesse in Irland zu setzen. Doch Joe liegt nichts an einer Versöhnung mit Alistair, er will Rache nehmen.

    Der Filmtitel Five Minutes of Heaven bezieht sich auf die glückseligen fünf Minuten, die Joes Ansicht nach unmittelbar nach dem Tod von Alistair einsetzen werden und ihn hoffentlich für alle Entbehrungen seines bisherigen Lebens entschädigen werden.
    Der Beginn von Five Minutes of Heaven, sprich der Mord an Joe Griffins Bruder, basiert auf einer wahren Begebenheiten. Der Rest ist jedoch rein fiktiv. So haben sich Little und Griffin in der Realität seit dem Attentat nie wieder gesehen. Die Hauptdarsteller James Nesbitt und Liam Neeson haben sich jeweils vor bzw. nach den Dreharbeiten zu Five Minutes of Heaven mit den realen Personen hinter ihrer Rolle treffen können. Besonders Liam Neeson lag persönlich viel an dieser Rolle, denn der Schauspieler wuchs selbst in Nordirland auf und war unmittelbarer Zeuge des brutalen und blutigen Bürgerkriegs. Neeson ist überzeugt davon, dass ein Film wie Five Minutes of Heaven zur weiteren Stabilisierung des Friedens in seiner Heimat beitragen wird.

    Five Minutes of Heaven hatte 2009 seine Premiere auf dem 25. Sundance Film Festival und wurde mit zwei Preisen ausgezeichnet (u.a. für die Regie von Oliver Hirschbiegel). Nachdem die britisch-irische Produktion zunächst im Fernsehen gezeigt und gefeiert wurde, kam Five Minutes of Heaven ein Jahr später auch in internationale Kinos. (JW)