365 Days auf Netflix: Macher erklärt Entstehung der expliziten Sex-Szenen

14.06.2020 - 09:35 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
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Das Erotikdrama 365 Days sorgt seit seinem Start auf Netflix für Aufsehen. Nun spricht Kameramann Bartek Cierlica über die größte Herausforderung bei den expliziten Sex-Szenen.

Seit letzter Woche ist der Netflix-Film 365 Days in aller Munde. Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau namens Laura (Anna Maria Sieklucka), die während einem Ausflug nach Sizilien von einem Mann namens Massimo (Michele Morrone) entführt wird, der sich als Teil einer einflussreichen Mafia-Familie entpuppt. Nun hält er sie gefangen und will, dass sie sich in ihn verliebt.

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Das Ergebnis wurde bereits als das polnische Fifty Shades of Grey umschrieben, während ebenso Kritik an der Darstellung der Geschichte geäußert aufkommt. Missbräuchliches Verhalten wird hier zur großen Liebe verklärt. Dennoch findet sich 365 Days seit Tagen in der Top 10 bei Netflix wieder und macht vor allem mit seinen expliziten Sex-Szenen von sich Reden.

Netflix-Film 365 Days zwischen Erotik und Pornographie

Gegenüber Variety  spricht Kameramann Bartek Cierlica über die große Herausforderung bei den Dreharbeiten. Einerseits ging es darum, der ebenso detailreiche Romanvorlage von Blanka Lipińsk gerecht zu werden. Andererseits bewegten sich die kreativen Köpfe hinter dem Projekt auf dem schmalen Grat zwischen Erotik und Pornographie.

Wir wollten, dass die Kamera so unsichtbar wie möglich ist, damit [die Schauspieler] spielen können. Deswegen waren die Takes sehr, sehr lang. Wir haben für die Schauspieler die intimste Atmosphäre geschaffen, die wir konnten, und die Crew am Set auf ein absolutes Minimum reduziert.

Schaut den Trailer zu 365 Days:

365 Days - Trailer (English) HD
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Die Sex-Szenen in 365 Days wurden so leidenschaftlich wie möglich umgesetzt.

[Mit meiner von Hand getragenen Kamera] habe ich die Bewegungen verfolgt und versucht, die Leidenschaft auf natürlichem und schönem Weg zu zeigen. Wir wollten, dass dieser Sex ziemlich authentisch ist. Die Zuschauer sollten das Flüstern und das schwere Atmen hören und den Schweiß und die Leidenschaft sehen. Sei natürlich, authentisch, aber überschreite nie die Grenze zur Pornografie.

Bartek Cierlica betont, dass es bei der Produktion nicht darum ging, einen Porno zu drehen.

Wir wollten keinen Porno machen, gleichzeitig aber dem Buch gerecht werden, das voller intimen und leidenschaftlichen Beschreibungen von Sex ist. Ich wusste, dass ich mich da als Kameramann auf sehr dünnem Eis bewegte. [...] Es war eine doppelte Herausforderung: Wie macht man einen verführerischen und erotischen Film in den Grenzen des guten Geschmacks und meiner Ästhetik.

Die kritischen Reaktionen kann Bartek Cierlica hingegen nicht nachvollziehen. Er sieht in 365 Days eine Geschichte, die erwachsene Frauen ermächtigen soll. "Die Heldin ist viel stärker und emanzipierter als die Mädchen aus alten Märchen", sagt er.

Auch Hauptdarsteller Michele Morrone äußerte sich bereits zu den intensiven Sex-Szenen, die für viele Zuschauer so aussahen, als wären sie echt gewesen. In einem auf Twitter  festgehaltenen Interview sagt der Schauspieler: "Es war nicht echt, das ist einfach nicht möglich." Stattdessen verweist er auf die überzeugende Schauspielleistung von ihm und seiner Kollegin.

365 Days streamt seit dem 7. Juni 2020 auf Netflix.

Netflix-Podcast: Was bleibt von Tote Mädchen lügen nicht?

In dieser Podcast-Folge von Streamgestöber - auch bei Spotify  - tauchen Andrea, Matthias und Max tief in die Kontroverse ein, die Netflix' Teenie-Serie Tote Mädchen lügen nicht ausgelöst hat.

Wir diskutieren die positive und negative Kritik an Staffel 1, wie Tote Mädchen lügen nicht in Staffel 2 sein eigenes Trauma (nicht genug) verarbeitet und was am Ende problematisch ist.

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