7 Fragen an teakeeper

10.03.2013 - 08:30 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
The cynicism you refer to, I acquired the day I discovered I was different from little boys
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Von Waschbären und Guillermo del Toros Notizbuch – und warum es eine einstweilige Verfügung geben sollte, die Tim Burton und Johnny Depp voneinander fernhält: Der moviepilot-Fragebogen ist wieder da!

Wieder hat uns unser goldener Kompass uns durch eine Woche geführt, die ebenso gut aus Guillermo des Toros Notizbuch hätte stammen können. Zeit, das Wochenende mit den 7 Fragen zu feiern! Die Antworten haben euch inspiriert, und ihr wollt euch selbst mal an unserem Fragebogen versuchen? Nichts leichter als das: Schreibt dem Kängufanten einfach eine kurze Nachricht und schon könnt ihr antworten was das Zeug hält! Diese Woche krönen wir teakeeper zu unserer Königin, also knieet nieder und lauschet ihrem Erlass: Waschbären für alle!

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Mein Vater hat früher bei einem kleinen türkischen Sender gearbeitet und manchmal hat er meinen Bruder und mich mit auf die Arbeit genommen. Dort gab es auch ein kleines Tonstudio und einer der Kameramänner, ein Freund meines Vaters, hatte eine kleine Sprechrolle in einem Zeichentrickfilm. Die Rolle bestand eigentlich nur darin irgendwelche niedlichen Laute von sich zu geben, da die Rolle nicht sprechen konnte. Ich kann mich gar nicht mehr wirklich an den Film erinnern und wenn ich versuche mich daran zu erinnern wie er aussah, springen mir Bilder aus dem Buch Der kleine Prinz vor das innere Auge, obwohl es ganz sicher nicht Der kleine Prinz war.
Der erste Kinofilm, den ich gesehen habe war Paulie – Ein Plappermaul macht seinen Weg macht seinen Weg und ich fand ihn furchtbar langweilig, ich weiß nicht mal mehr, ob wir bis zum Schluss im Kino geblieben sind. Als Kind bin ich nicht allzu oft ins Kino gegangen, ich glaube, weil meine Eltern nie große Lust darauf hatten. Ich weiß noch, dass mein Vater bei jedem Kinderfilm, den wir uns angesehen haben, eingeschlafen ist. Zumindest behauptet er, dass er bei Ice Age wach geblieben ist, obwohl ich ganz genau weiß, dass das nicht stimmt.

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Das war wohl die Der Herr der Ringe-Trilogie und im Besonderen Der Herr der Ringe: Die Gefährten. Es waren die ersten Filme bei denen Vorfreude in mir aufstieg, und es wird wohl keine Filme mehr geben, auf die ich so sehnsüchtig warten werde, wie es bei diesen der Fall war. Die ersten beiden Teile konnte ich damals noch nicht im Kino sehen, da ich zu jung war. Als sie dann aber auf Video bzw. DVD erschienen, habe ich sie gleich mehrmals in der Woche geguckt. Es waren auch die ersten Filme, bei denen mich das Zusatzmaterial auf der DVD interessierte. Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs habe ich dann tatsächlich im Kino gesehen und Der Hobbit: Eine unerwartete Reise sei Dank, hatte ich letztes Jahr die Gelegenheit, alle Teile hintereinander im Extended Cut auf der großen Leinwand bewundern zu können.

Frau Verteidiger, Sie haben das Wort: Welcher Film, welche Serie hat, deiner Meinung nach, eine viel zu schlechte Bewertung auf moviepilot?

Es gibt einige Filme, die ich für unterschätzt halte oder bei denen ich einfach nur denke “Leute, kommt mal wieder runter, soooo schlimm war der jetzt nicht”, aber bei einer Community-Bewertung bin ich der festen Überzeugung, dass es sich um einen schlechten Scherz handelt: Wie um alles in der Welt kann es denn bitte sein, dass Alles über Eva eine Durchschnittswertung von 5,2 Punkten hat? Vielleicht mag ich noch nicht allzu viele Filme gesehen haben, aber ich glaube, ich könnte mir noch Tausende ansehen und kaum welche finden, die sich mit den intelligenten Dialogen und den herausragenden Darstellern aus diesem Werk messen könnten.

Gibt es ein Autogramm, ein Stück Memorabilia, für das du deine Seele verkaufen würdest… oder vielleicht schon hast?

Einer meiner Lieblingsregisseure, Guillermo del Toro, besitzt ein wunderschönes, in Leder gebundenes Notitzbuch, in dem er Skizzen, Ideen und Storyfetzen gesammelt hat, die später als Inspiration für Pans Labyrinth dienen sollten. Dieses Notitzbuch hat er sogar einmal in einem Londoner Taxi liegengelassen. Leider fiel es nicht durch eine Reihe glücklicher Zufälle in meine Hände, stattdessen bekam der gute Guillermo sein Notitzbuch nach zwei Tagen wieder. Vermutlich wird ihm weder meine Seele, noch die meines gesamten Bekanntenkreises dazu bewegen mir das Buch zu schenken.

Welchem Schauspieler oder Regisseur würdest du jeden Fehltritt verzeihen? Und womit hat er oder sie diese Nachsicht verdient?

Dem Club der Waschbären. Zu denen gehören Tim Burton, Guillermo del Toro, Peter Jackson und Joss Whedon. Aus irgendeinem Grund sind mir diese waschbärähnlichen Gestalten überaus sympathisch. Gerade bei Tim Burton habe ich immer wieder das Gefühl ihn verteidigen zu müssen, obwohl er das eigentlich gar nicht verdient hat. Dark Shadows kann man mit wohlwollen vielleicht noch als nett bezeichnen, und Alice im Wunderland wird einfach gekonnt verdrängt. Aber viele seiner Filme, sowie einige seiner Bilder sind für mich nicht einfach nur gute Unterhaltung, sondern wirken inspirierend auf mich. Vermutlich ist er der einzige Regisseur, der auch einen Teil meiner Persönlichkeit mitbestimmt hat. Nicht nur die besondere Ästhetik seiner Filme und Bilder hat es mir angetan, es sind vor allem seine Charaktere, die mich ansprechen.

Bibbedi-bobbedi-buh: Du bist jetzt Königin von Hollywood! Was würdest du als erstes ändern?

Wenn wir schon mal bei Tim Burton sind: Als Königin von Hollywood verböte ich als aller erstes eine Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp für die nächsten 15 Jahre. Der Depp sollte allgemein öfter zu Hause bleiben. Überhaupt würde ich hauptsächlich einigen Schauspielern und Regisseuren verbieten weiterhin im Filmgeschäft zu arbeiten. Ich sollte niemals Königin von Hollywood werden…

Remakes und Relaunches sind in der Regel ziemlich nervig – aber welcher Film oder welche Reihe hätte deiner Meinung nach einen Neustart verdient?

Die His Dark Materials-Reihe, von der bis jetzt nur Der Goldene Kompass verfilmt wurde. Bis auf die wundervolle Optik und den repräsentablen Cast, wurde bei der Verfilmung wohl alles falsch gemacht. was man hätte falsch machen können. Ich bin nun wirklich niemand, der sich über gewisse Änderungen, abweichende Charakterisierungen oder neu hinzugefügte Szenen in Verfilmungen aufregt, allerdings hatte ich hierbei das Gefühl, dass diese Verfilmung dem Kern des Buches nicht gerecht wird. Zu viele Kompromisse wurden eingegangen und darunter hatten die Charaktere, die Handlung und der Subtext, der in der Vorlage zum Ausdruck kam, merklich zu leiden. Außerdem kann man Dracula meiner Meinung nach so oft verfilmen, wie man nur möchte.

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