Euch ist an einem Herbstsonntag langweilig, oder ihr liegt ohnehin grad mit einer Erkältung in der Ecke? Dann könntet ihr eigentlich genauso gut auch unsere 7 Fragen beantworten. Einfach eine kurze Nachricht an Kängufant, und schon könnt ihr all den anderen moviepiloten da draußen den Sonntag mit euren Antworten retten! Antworten wie den heutigen, so voller schonungslos ehrlicher Beichten, dass es ausnahmsweise tatsächlich mal eine realistische Chance auf Heugabeln und Fackeln in den Kommentaren gibt... Aber keine Sorge, sollte der Mob tatsächlich auf unseren heutigen Fragebogenfragenbeantworter WhiteTulip losgehen, werden wir Personenschutz zumindest wohlwollend in Erwägung ziehen...
You are all weirdos! Der Erfolg welches Schauspielers oder Regisseurs ist Dir unerklärlich? Welches Talent wurde hingegen von der Welt sträflich vernachlässigt?
Es gibt 2 Schauspieler die ich, warum auch immer, so schrecklich finde, dass ich (fast) alle Filme von und mit ihnen meide. Die Rede hierbei ist von Matt Damon und Ben Affleck (Krampf.Würg.Kotz). Werft ruhig mit Steinen und Stöcken, holt die Mistgabeln raus, mir egal, ich kann diese beiden einfach nicht ersehen. Auch wenn ihr Schauspiel gar nicht mal so arg schlimm sein mag und beide schon diverse hochrangige Filmpreise verbuchen können, ich meide ihre Filme wie der Teufel das Weihwasser. Ich kann es mir selbst nicht erklären, warum ich so eine Abneigung gegen die beiden empfinde, vielleicht kann ich einfach ihre Gesichter nicht leiden oder die Art, wie sie Charaktere mimen, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Gut, es gibt 2 Sachen, die es aber selbst meiner Meinung nach nicht allein stemmen können, weshalb ich die beiden nicht mag: Damon ist mir irgendwie zu „schön“ und zu „glatt“, wie ein kleiner Junge der mal „Krieg spielen“ will, oder eben der einfach nur der kleine schöne Junge ist und sein kann. Und Affleck hat für mich jedes Mal etwas Gelangweiltes im Ausdruck, was es für mich schwer macht irgendetwas außer eben diese Langeweile für seine Charaktere zu empfinden. Daher kommt es auch das ich Filme wie Die Bourne Verschwörung, Argo, Good Will Hunting und wie sie alle heißen, noch nie gesehen habe, und wahrscheinlich auch niemals nie sehen werde.
Andersherum ist es bei Carla Juri. Ich finde sie einfach klasse. Ihre Darstellung der Helen aus Charlotte Roches Feuchtgebiete war so auf den Punkt eine Leistung, wie sie glaube ich keine andere deutschsprachige Schauspielerin zustande gebracht hätte. Sie hatte die perfekte Leck-mich-am-Arsch-Stimmung (und auch Stimme) und brachte all die Ekel-Szenen mit einer Leichtigkeit über die Bühne, dass man denken muss, sie sei ein bisschen pervers. Und apropos Stimme: Wenn man das Hörbuch kennt,, weiß man was ich meine, sie klingt so wunderschön nach Charlotte Roche aka Helen, dass sie das Buch glatt nochmal vertonen sollte. Warum nach dieser Darstellung ihre Telefone nicht 24/7 klingelten und man sie nicht schon jetzt im nächsten großen Film in den Kinos sieht, ist mir schleierhaft. Ich würde mich auf jeden Fall sehr über einen weiteren Film mit ihr freuen.
Welcher Film drückt jedes Mal auf deine Tränendrüse, ob du willst oder nicht? Und welcher Film schafft es jedes Mal, alle Wolken weg zu schieben?
Jetzt kommt das große Outing. Ja, ich heule bei Filmen. Ich bin kein Mensch der jetzt auf Biegen und Brechen seine Coolness bewahren muss und jede Träne im Keim erstickt, vielmehr lasse ich mich auf die Intention der Filme, unsere Gefühlswelt zu bewegen, ein und dabei brechen nun halt manchmal auch alle Dämme. Die Liste meiner Filme, bei denen auch mal mehr als eine Träne flossen ist lang und reicht von Kitsch-Filmen wie Mit Dir an meiner Seite, über Filme wie Alles, was wir geben mussten, bis hin zu Filmen wie Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith oder Star Trek Into Darkness. Jap, das mag einem weird vorkommen, ist es vielleicht auch, aber ich finde es OK.
Ein Film jedoch, der mich jedes Mal wieder erwischt, ist Beim Leben meiner Schwester mit Abigail Breslin und Cameron Diaz. Dieser Film berührt einen so tief, wie er an die emotionale Substanz geht. Die Geschichte eines krebskranken Mädchens welches sterben möchte, deren Schwester als Organlager herhalten muss, und einer Mutter, die verzweifelt alles versucht ihr Kind zu retten, ist einfach einer der bewegendsten Filme die ich kenne. Ich heule dort eigentlich den ganzen Film hindurch, obgleich er bis zum Ende hin eigentlich die schöneren Seiten des Familienlebens zeigt. Es gibt in diesem Film auch eine Szene bei der jedes Mal alles zu spät ist : In dieser ist die komplette Familie vereint am Strand und einfach nur glücklich. Sie spielen, füttern Vögel und sehen sich den Sonnenuntergang an, es ist der letzte Wunsch von Kate.
Der Film der es jedes Mal auf’s neue schafft, mich wieder happy zu machen ist Brautalarm. Dieses weibliche Hangover-Pendant ist eine der witzigsten Komödien die es gibt. Die Gags zünden bei mir jedes Mal auf’s Neue und bringen mich zum Schreien vor Lachen. Der Film ist bis in die Nebenbesetzung grandios belegt worden und wird somit nicht mal in den handlungsunwichtigen Szenen langweilig oder unlustig. Allein schon, dass Rebel Wilson alias Fat Amy und Matt Lucas alias Andy Annies verrückte – und damit meine ich wirklich, wirklich mental beschädigte – Mitbewohner mimen, zeigt, dass hier nicht an der Besetzung gespart wurde. Ich kann diesen Film einfach nur jedem empfehlen, und je mehr ich hier davon schreibe desto mehr habe ich gerade Lust mir diesen Film anzuschauen :D. Gute-Laune-Kino vom Feinsten!
Hast du dich schon mal so richtig wegen eines Films gestritten? Worum ging's?
Ja, mit einem Freund und es ging um Der Hobbit: Eine unerwartete Reise. Ich muss sagen, dass ich diesen Film, und eigentlich auch die ganze Trilogie (auch wenn Teil 3 erst noch erscheinen muss) sehr mag. Endlich wieder Mittelerde, endlich wieder Elben, Orks, Zwerge, Menschen, Zauberer und Hobbits. Was mich allerdings, aber auch nur bei Teil 1, massiv aufgeregt hat - und immer noch ein wenig an mir nagt - ist diese quietschbunte Gestaltung und dieses übertrieben auf kindlich Gemachte. Schon allein die Szene, in welcher nicht nur die Zwerge im inneren des Goblinreiches den Berg hinunterstürzen, sondern auch noch für den absoluten Obergag der Goblinkönig auf die Truppe plumpst, bringt mich zur Weißglut. Jener Freund argumentierte lang und heftig mit mir, dass es ja eine Verfilmung vom Kinderbuch sei und wollte absolut nicht einsehen, dass DAS nun wirklich nicht so große Not getan hat, und dass man das durchaus anders hätte handhaben können. Aber nunja, Geschmäcker sind ja bekannterweise verschieden und das ist auch gut so.
Welchen großen, hochgelobten Klassiker oder Kultfilm magst du insgeheim überhaupt nicht? Welche Lücke in deinem Filmwissen hast du bisher geheim gehalten? Wir verraten es auch keinem...
Ich glaube jetzt fliegen gleich ein zweites Mal die Steine. Obacht! Uhrwerk Orange. Ich habe mich so auf diesen Film gefreut, auf die „Singing in the Rain“-Szene, auf die Szenerie, auf die Bösewichte und was nicht alles noch. Am Ende war es (leider) ein Film, bei dem ich mehr auf die Uhr geschaut habe als auf den Fernseher. Ich wünschte mir die ganze Zeit, es würde endlich zu Ende sein, und das bei gerade mal 2 Stunden! Die Sprache allerdings fand ich mega geil! Dieser Mischmasch aus Deutsch und Englisch zusammen mit dem Inhalt ist einfach erste Sahne - trotzdem mag ich diesen Kubrick-Film irgendwie nicht. Vielleicht muss ich ihn erst ein zweites Mal sehen aber bisher habe ich mich noch nicht herangetraut.
Eine Lücke in meinem Filmwissen… Das wird schwer, es gibt noch viele Lücken und viele Filme, die ich zu meiner Schande noch nie gesehen habe. Viele Klassiker wie Casablanca oder Vom Winde verweht fehlen mir in meinem Repertoire, einfach deswegen, weil ich mir Filme meist nur auf BluRay anschaue, oder halt im TV, wo diese Filme nicht immer kommen. Allerdings gibt es einen Film der wirklich Schande über mich bringt und mich Asche auf mein Haupte streuen lässt. Ich habe noch nie Das Schweigen der Lämmer gesehen, und dass obwohl Anthony Hopkins zu den Schauspielern zählt, deren Filme ich ungesehen kaufe, da er ein großartiger Schauspieler ist und Das Schweigen der Lämmer ja zu DEN Filmen in seiner Filmografie zählt. Diese Lücke – und noch viele mehr – müssen geschlossen werden! ;D
Welcher Film hat eindeutig das falsche Ende? Und wie hätte er enden sollen?
Ich spreche hier mal nicht von einem Film sondern von einer meiner Lieblingsserien: Fringe - Grenzfälle des FBI. Diese Serie hat irgendwie das falscheste Ende, welches sie haben kann.
SPOILER!
Schön und gut, das Peter und Olivia ihrer Tochter zurückbekommen, was so Semi-Happy End ist. Was allerdings gar nicht geht, ist, dass Walter die Welt verlässt, mit der Gewissheit nie wieder zurückkommen zu können. Es war alles so toll, Walter verabschiedet sich MIT der Gewissheit von allen, dann taucht September auf und sagt, er wolle seinen Sohn und somit die Rettung aller, SELBST begleiten. Alle dachten sich „Yeah, Walter bleibt. Wir lieben Walter! Wuhu!“ und dann, ZACK!, wird September erschossen und Walter muss gehen. Es war, als hätte J.J. Abrams jedem einzelnen Zuschauer und Fringe-Fan persönlich in die Fresse geschlagen.
SPOILER ENDE.
Meiner Meinung nach hätte die Serie ganz einfach damit enden können, dass man die Szene im Park sieht, welche endlich so vervollständigt wird, dass Peter seine Henrietta in die Arme schließen kann, dass er und Olivia nach hause gehen und dort von Walter empfangen werden, welcher schon für alle Pencakes und „Strawberry-Milkshakes“ gemacht hat. Alle wären happy gewesen, oder zumindest meine Wenigkeit.
So kurz und bündig kann man es im Schnelldurchlauf schon mal fassen, hätte dann halt nur in der Serie „richtig“ gemacht werden müssen, und mit richtig meine ich dann ausführlich (vielleicht sogar mit ein wenig mehr Episoden), dann hätte man ein wenig Zeit von der überbewerteten Videoband-Rettungsmission abknippsen können. In jeder Folge ist es ja mindestens 10 Minuten lang spannend, ob sie denn die Videos aus dem Bernstein bekommen. Das hätte man auch etwas abändern können, damit das ereignislose Schema wenigstens interessant bleibt. Aber nun gut ich schweife schon wieder ab :p
Wer ist deine größte Filmheldin, dein liebster Filmheld? Und warum ist sie / er / es besser als die anderen?
Ich fasse mich hier mal ganz kurz, da es für mich da nicht viel zu sagen gibt: Meine größte Filmhelding ist Ellen Ripley aus der Alien-Reihe. Sie ist einfach die Actionheldin schlechthin. Nicht nur, dass sie sich als erste Frau gegen alle Männer durchgesetzt hat, nein, sie gibt auch noch kräftig in 4 Filmen den bösen Weltraumkreaturen auf’s Maul. Zudem ist Sigourney Weaver, nunja, halt Sigourney Weaver, und eben auch DIE Ripley schlechthin! Sie ist taff, aber nicht kalt, eine ausreichende Portion ängstlich, aber nicht weinerlich, und sie schafft es irgendwie immer wieder zu überleben. Bear Grylls im Weltraum mit Brüsten einfach. Selbst wenn sie todesmutig mit einer Alienkönigin in ihrem Uterus in einen Schmelzofen springt „überlebt“ sie, um ein paar hundert Jahre später mit zusätzlicher Alien Power wieder alles und noch mehr kleinzuschlagen. Es gibt für mich einfach niemanden, der Ellen Ripley alias Sigourney Weaver das Wasser reichen kann, außer vielleicht Jennifer Lawrence, aber dafür braucht sie eine noch krassere Rolle als Katniss oder Mystique.